Romy Schneider – wer erinnert sich nicht an die Grand Dame des französischen Films oder an ihre unvergessliche Rolle als Sissi, dem Welterfolg der 50er Jahre. In 3 TAGE IN QUIBERON wirft die Regisseurin und Filmemacherin Emily Atef einen ganz speziellen Blick auf diese so besondere Frau, Romy Schneider, von der man sagt, sie starb an gebrochenem Herzen.
Marie Bäumer als Romy Schneider in 3 TAGE IN QUIBERON
Wir schreiben das Jahr 1981. Romy Schneider, gespielt von der wunderbaren Marie Bäumer, verbringt ein paar Tage im Quiberon, einem kleinen Kurort in der Bretagne. Eigentlich wollte sie sich dort zusammen mit ihrer Freundin Hilde (Birgit Minichmayr) ein paar Tage Ruhe gönnen. Abstand von allem, vor allem von dem Trubel um ihre Person. Dennoch willigt sie ein, trotzt vieler negativer Erfahrungen mit der Presse, dem STERN ein ausführliches Interview zu geben. So findet sie sich wieder im Gespräch mit dem Reporter Michael Jürgs (Robert Gwisdek) und wird dabei quasi dauerhaft umringt von Robert Lebeck (Charly Hübner). Er soll die Fotostrecke zum Interview erstellen.
3 TAGE IN QUIBERON: von einer Fotostrecke inspiriert
An dieser Schwarz-Weiß-Fotostrecke hat sich die Idee zum Film letztlich auch entzündet. Sie liefert den Grund dafür, dass Emily Atef den Film ebenfalls komplett in Schwarz-Weiß gedreht hat. Inspiriert von den sehr persönlichen Aufnahmen entwickelt sich 3 TAGE IN QUIBERON zu einem über drei Tage andauernden Katz- und Mausspiel zwischen der sensiblen, widersprüchlichen, von Selbstzweifel geplagten Romy Schneider und dem Journalisten Robert Lebeck.
Im Spannungsverhältnis zwischen Privatperson und Öffentlichkeit
Dabei ist Atefs Schwarz-Weiß-Leinwandepos viel mehr als ein kurzer Ausschnitt aus dem Leben eines Filmstars. In 3 TAGE IN QUIBERON wird eine hochbegabte, sensible Romy Schneider porträtiert. All ihre Widersprüchlichkeit, ihre Zerbrechlichkeit tritt an die Oberfläche. Dabei schafft der Film gekonnt den Bogen und stellt ganz allgemein das Spannungsverhältnis zwischen öffentlicher und privater Person ins Rampenlicht. Insgesamt liegt Emily Atef aber sehr viel daran, weniger den Star dafür vielmehr den Menschen Romy Schneider darzustellen. Und das gelingt ihr auf sehr eindrückliche Weise, nicht zuletzt auch dank Marie Bäumers hervorragender schauspielerischer Leistung.
3 TAGE IN QUIBERON ist ein Film, der den Zuschauer mitnimmt und berührt. So kommt es nicht von ungefähr, dass er in zehn Kategorien für den Deutschen Filmpreis in Berlin nominiert ist, der am 27.04. vergeben wird.
Kinostart: 12. April