Das Jahr 2017 ist das Jahr eines ganz besonderen Jubiläums: Die Reformation von Martin Luther jährt sich zum fünfhundertsten Mal.
Deutsche Kirchen, Länder, Gemeinden und der Bund beteiligen sich an einem einzigartigen Jubiläumsprogramm, das uns das gesamte Jahr hindurch begleiten wird. Dieser Aufruhr ist nicht ohne Grund, denn die von Martin Luther eingeleitete Reformation hat nicht nur die Kirche beeinflusst, sondern unsere gesamte Gesellschaft verändert.
Die Geschichte der Reformation
Man kann Martin Luther als Aufwiegler und Kriegstreiber begreifen. Immerhin war der Mönch für die Spaltung des Christentums verantwortlich. Diese Spaltung mündete im Elend des Dreißigjährigen Krieges, das ganz Europa erfasste. 500 Jahre Kirchenreformation bedeuten aber gleichzeitig 500 Jahre Aufklärung und Befreiung. Als Martin Luther im Jahre 1517 in Wittenberg seine 95 Thesen gegen den Ablassmissbrauch der katholischen Kirche veröffentlichte bahnte er den Weg zu einer umfassenden Kirchenkritik. Er sprach als erster öffentlich die Missstände im Gebaren der kirchlichen Würdenträger an und setzte sich damals so bewusst dem Vorwurf der Blasphemie aus.
Die Reformation war geboren
Der Gläubige Martin Luther trat ein für einen individuellen Glauben. Einen, der nicht an die Autorität der Kirche gebunden ist, sondern die Christen ausschließlich ihrem Gewissen und der Bibel verpflichtete. Damit wurde er zum Widersacher des Kaisers und der Kirche und im Jahr 1521 von Kaiser Karl V. für vogelfrei erklärt. Fortan versteckte sich der Vater der Reformation und somit Gründer des Protestantismus als „Junker Jörg“ auf der Wartburg bei Eisenach. Von hier schrieb er weiter Briefe, übersetzte das Neue Testament und mischte sich in Debatten um Glaube, Gesellschaft und Kirche ein.
Ein Leben in Anonymität
Mit einem Leben in Anonymität zahlte der ehemalige Augustinermönch einen hohen Preis für sein Aufgebehren gegen die kirchliche Autorität und die Vorherrschaft des Papstes. Er galt als Erneuerer des Christentums. Er rief die Gläubigen zur Rückbesinnung auf die ursprüngliche christliche Werte auf. Dem Theologen Martin Luther wird durch das Jubiläumsjahr Ehre zuteil, sein Schaffen – positives wie negatives – beleuchtet und sein Wirken honoriert. Dazu haben alle Bundesländer, in denen der Reformationstag am 31. Oktober normalerweise kein Feiertag ist für das Jahr 2017 eine „Ausnahme“ gemacht. Der 31. Oktober soll im Jubiläumsjahr 2017 gemeinsam begangen werden und er wurde deswegen im gesamten Bundesgebiet zum Feiertag erklärt!
Informationen zu Veranstaltungen rund um die Reformation finden Sie hier.