Der alljährliche Brief der Rentenversicherung ist von vielen gefürchtet. Denn da steht schwarz auf weiß, was man gerne verdrängen würde: Die Rente wird nicht reichen, um den erlangten Lebensstandard im wohl verdienten Ruhestand zu halten. Oder schlimmer noch: Bei Niedrigverdienern wird das Geld noch nicht mal reichen, um alle Kosten zu decken. Gerade die Generation 50 plus spürt den Druck, da nur noch zehn oder fünfzehn Jahre verbleiben, noch etwas für die Rente zu tun.
Welche Altersvorsorge ist die beste?
Diese Frage lässt sich niemals pauschal oder einheitlich beantworten. Wir empfehlen daher sich auf jeden Fall frühzeitig umfassend zu informieren. Der Fachverlag Haufe bietet zum Thema Rente eine Vielzahl guter Literatur, egal ob es um die Themen betriebliche Altersvorsorge, Zeitwertkonten, Private Vorsorge oder sichere Geldanlagen geht.
Betriebliche Altersvorsorge
Bei der Altersvorsorge sind nicht nur Arbeitnehmer, sondern auch Arbeitgeber gefordert. Ein mögliches Instrument ist die Betriebliche Altersvorsorge. Diese bietet eine gute Möglichkeit staatliche Förderung in Form von Gehaltsumwandlung in Anspruch zu nehmen. Bei der sog. Direktversicherung wird ein fixer Betrag vom Bruttolohn direkt in einen Rentenversicherungsvertrag eingezahlt, um damit im Laufe des Erwerbslebens eine zusätzliche Rente aufzubauen. Der jährliche Betrag in Höhe von 3.048,00 Euro ist hierbei steuer- und sozialversicherungsfrei. Darauf hat jeder Arbeitnehmer einen Anspruch, für den Fall, dass sein Arbeitgeber kein anderes Altersvorsorgeangebot macht.
Auf den Abschluss einer Direktversicherung hat jeder Arbeitnehmer einen gesetzlichen Anspruch. Bei einer monatlichen Einzahlung von brutto 100,00 EUR, erhält der Arbeitnehmer im Ruhestand dann zwischen 88,00 und 113,00 EUR zusätzlich, je nach Anbieter. Diese Garantierente ist eine gute Möglichkeit auch bei einer langen Lebensdauer, zusätzlich abgesichert zu sein. Der Nachteil der Direktversicherung liegt darin, dass der Vertrag nicht von jedem neuen Arbeitgeber akzeptiert werden muss. Denn die gesetzliche Verpflichtung des Arbeitgebers bezieht sich allein auf das Angebot der betrieblichen Altersvorsorge, welches Produkt letztlich seitens des Arbeitgebers akzeptiert wird, steht diesem vollkommen frei.
Private Rentenversicherung
Unabhängig von der betrieblichen Altersvorsorge gibt es aber noch eine Menge anderer Möglichkeiten, selbst in Sachen Rente aktiv zu werden: Welche das sein können, zeigen wir Ihnen hier auf:
Die Rentenversicherung
Es wird monatlich ein fester Betrag in einen Rentenversicherungsvertrag eingezahlt. Während der Laufzeit des Vertrages sammelt sich hier Kapital an und wird bei Eintritt ins Rentenalter, in Form einer Rente oder eines Einmalbetrages, ausgezahlt. Falls der Versicherte während des Ansparprozesses verstirbt, erhalten die Bezugsberechtigten, das bis dahin angesparte Kapital. Bezugsberechtigte sind in der Regel Ehegatten oder Kinder. Selbstverständlich darf man auch andere Personen dazu bestimmen.
Das Fondssparen
Auch beim Fondssparen wird regelmäßig (monatlich oder einmal im Quartal) ein festgelegter Betrag eingezahlt. Das Geld wird in Fonds investiert. Die dabei erzielte Rendite soll nach Ablauf der Sparzeit für einen höheren Kapitalbetrag sorgen, als es nur die Summe der eingezahlten Beträge wäre. Dabei gibt es sowohl Vorteile als auch Nachteile: Ein eindeutiger Vorteil ist die Flexibilität. Ein Ausstieg ist jederzeit möglich, wenn man das Geld vor Eintritt in das Rentenalter benötigt. Auch eine zeitweise Stilllegung kommt in Frage sowie die Leistung von Sonderzahlungen.
Der Nachteil ist, dass der Einzahler Verluste machen kann, wenn er sich schon nach wenigen Jahren entschließt das Geld auszahlen zu lassen, da die Fonds den Kursschwankungen am geldmarkt unterliegen. Daher ist die Anlage in Fonds unter Umständen auch nicht ganz risikofrei. Es empfiehlt sich also auch hier eine gute Auswahl und Kombination aus Renten- und Aktienfonds. Was letztlich am Ende herauskommt, lässt sich nicht vorhersagen. Eine Faustregel ist jedoch: Eine langfristige Anlage gleicht temporär anfallende Kursschwankungen aus.
Immobilien als Altersvorsorge
Laut einer Studie des renommierten Allensbach Institut möchte jeder dritte Arbeitnehmer als Altersvorsorge ein Haus oder eine Wohnung kaufen und selbst bewohnen. Das sogenannte “Betongold” gilt nach wie vor als sichere Anlage. Das allerdings nicht wegen einer zu erwartenden hohen Rendite, sondern hauptsächlich weil die Miete durch die Eigennutzung eingespart wird . Nicht umsonst heißt es, dass Mietzahler im Lauf ihres Lebens eigentlich hätten ein Haus abbezahlen können. Dennoch gilt auch hier zu beachten, das eine selbst bewohnte Immobilie auch weiterhin Kosten für die Unterhaltung verursacht.
Daher sind gute Informationen im Vorfeld und eine Kombination aus den verschiedenen genannten Bausteinen absolut empfehlenswert! Das oberste Gebot lautet jedoch: Fangen Sie früh an! Denn vor allem die Zeit ist in Sparprozessen das wichtigste Element.
Wie haben Sie sich in Sachen Altersvorsorge aufgestellt? Schreiben Sie uns doch einen Kommentar!