In ihrem Debütroman AM BODEN DES HIMMELS (VÖ 5. August) erzählt Joana Osman, die in München lebenden Autorin mit palästinensischen Wurzeln, die magische Geschichte eines jungen Palästinenser mit besonderen Fähigkeiten. Er besitzt die einzigartige Gabe, dass Menschen mit seiner Hilfe die Welt durch die Augen des anderen, ja auch durch die Augen des Feindes sehen können. Eine Begebenheit, die gerade im Heiligen Land Israel sowohl Hoffnung als auch Panik und Hass zu schüren vermag.
Direkt auf den ersten Seiten des Buches bemerkt der Leser, dass hier etwas anders ist. Das wird kein seichter Roman, der irgendwo in Cornwall, in Kalifornien oder im pulsierenden New York spielt und Herzschmerz verbreitet. Die Geschichte AM BODEN DES HIMMELS geht in die Tiefe. Trifft uns selbst, spricht uns an und unsere Fähigkeit, den anderen, den Fremden, das Gegenüber als Mensch zu betrachten. Und berührt damit ein Thema aktueller und brisanter denn je.
Die Geschichte spielt im Sommer, in Israel, dem Heiligen Land. Genauer gesagt in der Grenzregion zwischen Israel und den Palästinensergebieten. Die feuchte, drückende Hitze dieser Region scheint man durch das gelesene Wort hindurch förmlich zu spüren.
AM BODEN DES HIMMELS – wo aus Feinden Freunde werden
Hier trifft der Leser auf den Olivenbauern Ibrahim, der wutentbrannt mit seinem Auto gegen einen Olivenbaum fährt. Der Baum fällt um und tötet den Bruder, mit dem Ibrahim kurz zuvor um ein Stück Land gestritten hat. Seitdem möchte niemand mehr durch den Olivenhain gehen. Der Hain scheint verwunschen und jeder nimmt lieber einen Umweg in Kauf.
Oder Layla, die um Mittnacht, ihre Wäsche wäscht, wenn die Hitze das einzige Mal am Tag annähernd erträglich ist. Tagsüber arbeitet Layla als Journalistin und wird von ihrem Chef losgeschickt, um eine Reportage über einen Engel oder ein Wunder oder irgendetwas ähnliches zu machen. So ganz genau, weiß das noch keiner. Dann lernen wir auch Lior kennen, der den Drogen nähersteht als dem Glauben. Auch er scheint von der Aussicht auf ein Wunder angetan.
Manchmal hilft nur noch ein Wunder
Ja, dieser Roman ist anders. Doch er steckt geradezu an mit seiner Magie und seinen sanft erzählten Geschichten über die Kraft und die Möglichkeit, die sich dem Menschen eröffnen, wenn er Wunder zulässt. Eines dieser Wunder begegnet uns in AM BODEN DES HIMMELS in der Person des Malek Sabateen. Malek ist Palästinenser, gerade 19 Jahre alt. Er ist ein ganz besonderer Mensch, denn er besitzt die Gabe, dass Menschen in seiner Nähe für einen kurzen Moment die Dinge durch die Augen des Gegenübers, ja auch durch die Augen des Feindes sehen können.
Nirgendwo anders als in Israel, dem Heiligen Land, ist man mehr bereit für diese Art engelsgleichem Wunder. Hier in diesem Land, in dem die Menschen, gebeutelt von jahrzehntelangem Hass, so sehr auf Frieden hoffen und doch gleichsam Menschen wie Malek als Bedrohung betrachten. Da braucht es mehr als Mut, um den Fremden, vielleicht sogar den Feind, als Menschen zu betrachten. Wer sich dennoch den Dingen öffnet, der kann gar nicht anders als Mitgefühl für sein Gegenüber zu empfinden und dann, ja dann steht plötzlich alles Kopf. Und vielleicht kann es sich doch noch zum Guten wenden…
Gerne würde ich mehr über den Inhalt von AM BODEN DES HIMMELS schreiben. Aber damit wäre zu viel verraten. Lesen Sie selbst und Sie werden begeistert sein von Joana Osmans Debütroman. Und das Beste: wir verlosen 3 Exemplare von AM BODEN DES HIMMELS. Zum Gewinnspiel geht es hier.
Joana Osman: Autorin und Friedensaktivistin
Doch wer ist diese Joana Osman überhaupt? Geboren wurde die Tochter eines palästinensischen Vaters und einer deutschen Mutter im JAhr 1982. Mit dem israelisch-palästinensischen Konflikt ist sie groß geworden. Zeit ihres Lebens lernte sie ausschließlich die eine Seite des Nahost-Konfliktes kennen, die palästinensische. Regelmäßig besuchte sie ihre Familie im Libanon, die einst dorthin geflohen ist.
Als sie im Jahr 2011 an der Grenze zwischen Libanon und Israel steht, wird ihr mit einem Mal bewusst: Ich weiß nichts über die Menschen dort. Ich weiß nur: Israel ist der Feind. Und sie erkennt: Das muss sich ändern. Ein Jahr später und um einige Facebook-Freundschaften reicher gründet Joana gemeinsam mit Ronny Edry die Friedensbewegung The Peace Factory, die sich für den Dialog zwischen den Menschen und Kulturen im Nahen Osten einsetzt.
Diese Bewegung und die gesammelten Eindrückte legten wohl auch den Grundstein für den Roman AM BODEN DES HIMMELS. Ihr Engagement als Friedensaktivistin sowie ihren ganz persönlichen Background erläutert Joana im TEDx-Talk.
Video-Quelle: Youtube/Tedx Talks