Facebook veröffentlicht am Digitaltag am 19. Juni mit Dagmar Hirche, Gründerin des Vereins “Wege aus der Einsamkeit” e.V., eine neue Videoserie mit Tutorials für Senioren. In leicht verständlichen Lernvideos legt die Digital-Expertin die Grundlagen, um sich in Internet und Social Media zurechtzufinden, auch mit mobilen Endgeräten. Als Kooperationspartner zeigt das Onlinemagazin 59plus die Lerneinheiten auf seinen Kanälen, denn unsere Mission ist es, Senioren für die digitale Welt zu begeistern. Außerdem stehen die Video-Tutorials dauerhaft auf der Website von Facebooks Digitalem Lernzentrum zur Verfügung.
Warum es wichtig ist, dass ältere Menschen digital unterwegs sind, erklärt Dagmar Hirche folgendermaßen: „Unsere Welt wird immer digitaler und dieser Prozess wurde durch Corona noch beschleunigt. Das gilt für alle Altersgruppen und damit auch für ältere Menschen. Viele Angebote und Informationen sind nur noch digital zu nutzen. Das wird sich in Zukunft noch verstärken, ob wir wollen oder nicht, es ist nicht aufzuhalten. Um nicht abgehängt zu werden, ist die Nutzung des Internets für Senioren wichtig. Dafür braucht es kostenfreie, bundesweite Bildungsangebote in jedem Quartier, egal ob in der Stadt oder auf dem Land.“
Schritt für Schritt ins Internet
Legen sich ältere Menschen ein Smartphone zu, brauchen sie jemanden, der sie auf den ersten Schritten ins Netz an die Hand nimmt. Dagmar Hirche vom Verein „Wege aus der Einsamkeit e. V.“ in Hamburg ist die ideale Begleitung, da sie seit Jahren das Netz versilbert. In ihren Kursen, die sie unter anderem in Facebooks Digitalem Lernzentrum gibt, zeigt sie älteren Menschen, was sie mir ihrem Smartphone oder Tablet alles machen können. Statt zu warten, bis der Enkel oder der Nachbar Zeit hat, erobern sie in ihrem eigenen Tempo die digitale Welt.
Hier geht es zu den Lernvideos:
Serie “Wir versilbern das Netz”
Durch die Corona-Pandemie können nun viele angebotene Kurse nicht mehr analog stattfinden. Um den Menschen weiterhin den Einstieg in die digitale Welt zu ermöglichen, wurden viele Kursangebote ins Internet verlagert – so auch die Kurse von Hirche im Digitalen Lernzentrum. Thematisch steht die Nutzung eines Smartphones mit Systemeinstellungen, WLAN-Zugang, die Benutzung des Browsers und von Messenger-Diensten wie WhatsApp im Vordergrund. Die Kurse setzen kein Vorwissen voraus: Die erste Übung besteht darin, das Smartphone ein- und auszuschalten. Weitere Partner, die dieses Projekt unterstützen, sind Deutschland sicher im Netz e.V., die Diakonie und die Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland e.V.
Keine Angst vor Fachbegriffen
Da Hirche selbst im Alter 59plus ist, kennt und spricht sie die Sprache der Älteren. Sie ersetzt geschickt englischsprachige Fachbegriffe durch deutsche Wörter. Anglizismen und die Fachsprache von Technik- Spezialisten schrecken ältere Menschen oft ab. Statt von „Standby-Modus“ zu sprechen, verstehen die Teilnehmer den Begriff „Ruhemodus“ schneller und besser. Die Zuhörer lernen, wie sie die Einstellungen ihres Smartphones oder Tablets auf ihre Bedürfnisse abstimmen können. Sie verändern die Schriftgröße oder legen fest, wie schnell das Gerät in den Ruhemodus geht. Die Senioren entdecken, wie sie mit ihrer Familie Fotos austauschen können oder ein Familientreffen per Video durchführen. Das ist in Zeiten von Corona hilfreich, aber auch im Alltag, wenn Kinder oder Enkel weit weg leben.
Das Internet bietet älteren Menschen viele Instrumente, um ihren Alltag zu vereinfachen. Sie können bequem von zu Hause ihre Geldgeschäfte erledigen, also Online-Banking betreiben, eine Fahrkarte kaufen oder sich das Essen ihres Lieblingsrestaurants liefern lassen. Auch Kontakte und Austausch erleichtern Messenger-Dienste oder Social-Media-Plattformen.
Digitale Teilhabe für alle mit dem Digitaltag
Wir haben Dagmar Hirche gefragt, ob aus ihrer Sicht jeder den Umgang mit dem Internet erlernen kann. Das ist für sie keine Frage: „Ein klares JA, wenn es passende Bildungsangebote gibt, Orte in der Nachbarschaft, zu denen man bei Fragen gehen kann, ohne dass es Geld kostet.“
Doch noch mehr hält Hirche für wichtig: „Software und Hardware muss stärker selbsterklärend sein. Geräte für Einsteiger haben große Tasten oder es muss geschult werden, wie man Sprachfunktionen nutzen kann, wenn es mit dem Tippen nicht klappt. Und: Es muss sich jeder leisten können. Es darf nicht sein, dass die Teilhabe an der digitalen Welt an Geld für WLAN und Hardware scheitert, egal ob für die Bewohner in Alten- und Pflegeheimen, Seniorenwohnanlagen oder zu Hause. Corona zeigt, was es beim Lockdown bedeutet, keine digitale Teilhabe zu haben, weil man nicht zu den Hotspots gehen kann, um sich ins WLAN einzuwählen. Nicht jeder kann sich den Vertrag für zuhause leisten. Im Heim gibt es oft kein kostenfreies WLAN und die Bewohner haben vielleicht eine Prepaid-Karte, wenn überhaupt.“
Anlässlich des von der Initiative “Digital für alle” ins Leben gerufenen Digitaltags am 19. Juni 2020 wird das Pilotvideo dieser Reihe erstmals veröffentlicht. In einem ganztägig verfügbaren Video auf Facebook stellt Dagmar Hirche das Projekt vor und präsentiert anschließend die erste Folge. Das Pilotvideo sowie weitere Folgen der Serie werden künftig auf 59plus sowie unserer Facebook-Seite und auf der Website des Digitalen Lernzentrums zu finden sein. Die Serienreihe wird laufend ergänzt werden. Mit den neuen Lernvideos für Senioren möchte Facebook seinen Teil beitragen, damit alle Menschen sich in der digitalen Welt gut zurechtzufinden.