Kennen Sie den Spruch „Wer lesen kann, kann auch kochen“? Wenn es danach geht, dürfte es zwischen den Geschlechtern keinen Unterschied geben, wenn sich die Frage stellt, wer öfter den Kochlöffel schwingt. Zudem ersetzen Foodblogs, YouTube – Videos und Kochsendungen im Fernsehen die Notwendigkeit, sich durch dicke Kochbücher zu wühlen.
Dennoch zeigte der 13. Ernährungsbericht der Deutschen Gesellschaft für Ernährung, dass 61 Prozent der Frauen in Deutschland fast täglich kochen, aber nur 40 Prozent der Männer. Nach dem Alter der Befragten differenziert zeigt sich zudem, dass das Kochen aus der Mode kommt und sehr junge Frauen nur noch selten am Herd stehen. Männer ab 65 Jahren kochen zwar immer noch seltener als die gleichaltrigen Seniorinnen (82 Prozent), aber mit 61 Prozent doch recht fleißig.
Kochen lernen im männlichen Umfeld
Wie lernen Männer kochen, wenn Sie es nicht zu Hause von ihrer Mutter oder später in der Partnerschaft gelernt haben? Eine Möglichkeit ist, einen ganz „normalen“ Kochkurs zu besuchen, in dem Männer und Frauen unterschiedlichen Alters aufeinandertreffen.
Manche Männer wollen jedoch das ihnen vielleicht noch etwas unbekannte Küchenterrain lieber unter Gleichgesinnten erobern. Dafür gibt es ein reichhaltiges Angebot an Kochkursen nur für Männer. Die Volkshochschulen sowie kirchliche Einrichtungen, aber auch kommerzielle Anbieter wie Jochen Schweizer bieten Kurse an, in denen Männer kochen lernen – und dabei unter sich bleiben. Dabei geht es keinesfalls nur um Steaks und Burger, sondern um die ganze Bandbreite kulinarischer Genüsse. Das Evangelische Bildungswerk in Duisburg empfiehlt, statt Kegeln mal den Kochlöffel zu schwingen und hat unterschiedliche Kurse für Einsteiger und Fortgeschrittene im Angebot.
Kochen als Auftakt für ein neues Hobby und neue Bekanntschaften
Bei den Männerkochkursen geht es nicht nur darum, kompetent ein Drei-Gänge-Menü zu zaubern, sondern auch um die Geselligkeit. Insbesondere die Männer der Generation 59plus tun sich manchmal schwer, wenn es darum geht, neue Freundschaften zu schließen. Durch den Übergang in den Ruhestand haben sie mehr Zeit zur Verfügung und werden von der Ehefrau angemahnt, sich doch bitte ein neues Hobby zu suchen. Nach einer Trennung oder dem Tod des Lebenspartners gilt es häufig, noch mehr freie Zeit zu füllen. Zudem hält die Traurigkeit Menschen mitunter davon ab, auf die Ernährung zu achten.
Möglichst häufig zu kochen ist für die Gesundheit empfehlenswert, besonders im Alter, wenn die Gefahr von Herz-Kreislauf-Erkrankungen zunimmt. Fertiggerichte oder Speisen im Restaurant sind häufig zu stark gesalzen, was einen vorhandenen Bluthochdruck verschlimmert. Werden andere Gewürze sowie frische Kräuter verwendet, benötigt das Essen weniger Salz und ist dennoch schmackhaft. Häufig steckt auch zu viel Zucker in Fertiggerichten, was die Gefahr von Altersdiabetes erhöht.
Bei der Volkshochschule Hannover gibt es sogar einen Kombikurs Yoga und Kochen – nur für Männer. Doch auch die Partnerin oder der Partner bleibt nicht außen vor. In einem weiteren Kochkurs bereiten die Männer vormittags das Menü zu und verspeisen es am Nachmittag mit ihrer Partnerin oder ihrem Partner. Oder machen Sie statt einem Kegelausflug doch einfach mal einen Wochenendtrip zu den “Kochenden Gärten” und verbinden das gesellige Miteinander mit dem Erlernen von tollen neuen Rezepten und Zubereitungsideen.
Liebe Leser, haben Sie schon einmal einen Männerkochkurs in einer Koch- oder Volkshochschule besucht? Wie waren Ihre Erfahrungen?