Farben und Muster allein machen noch keinen behaglichen Wohnraum aus. Genauso wie man einem Pullover ansehen kann, dass er kratzt, sprechen auch Wohntextilien Ihre Sinne an und können durch Haptik über Wohlbefinden oder Missbehagen entscheiden
(Wohl-)Fühlen mit Wohntextilien
Wohntextilien bieten eine Vielzahl an Gestaltungsmöglichkeiten, die einen Raum in einem komplett neuen Licht erscheinen lassen. Offensichtlich ist, dass Stoffe durch ihre Farben und Muster besonders die visuellen Reize ansprechen. Dabei ist die haptische Beschaffenheit von Wohntextilien ebenso an dem Wahrnehmungsprozess beteiligt wie die Optik. Die Struktur, das Material und die Verarbeitung von Stoffen entscheiden über Wohlbefinden oder Unwohlsein in einem Raum.
Stoffe, die berühren
„Materialien lösen auch unbewusst völlig unterschiedliche Reaktionen aus. Hochwertige Textilien wecken unsere Neugierde und lassen Geschichten lebendig werden. Sie regen an, sich mit ihnen zu befassen, auch bei ihnen zu verweilen, während Billigstoffe bestenfalls nichtssagend oder sogar abweisend wirken.“ so Soziologin und Wohnexpertin Dr. Monika Kritzmoller.
In einer Studie konnte sie nachweisen, dass wir bei der Berührung von Textilien mit einer höheren Wertigkeit dazu angeregt werden, positive Erinnerungen zu assoziieren und dadurch unser Wohlbefinden maßgeblich zu steigern. So erinnert beispielweise ein samtig weicher Veloursstoff an die wohlige Atmosphäre eines Sonntagsfrühstücks auf dem Sofa der Großmutter. Billige Materialien hingegen lösen bei uns keine Emotionen aus, sondern lassen sie uns lediglich auf einer rein deskriptiven Ebene wahrnehmen. Man muss also kein Textilexperte sein, um die Qualität eines Stoffes und dessen Wirkung im Raum beurteilen zu können.
Die richtige Haptik für Ihren Raum
Wenn es einmal wieder Zeit wird, die Wohnung umzugestalten, können neue Kissen und Vorhänge in Ihren eigenen Räumen wahre Wunder bewirken. Welche Wohntextilien am besten Ihren Einrichtungsstil unterstreichen, ist nicht nur eine Frage der Farbe, Form oder des Musters. Die Haptik des Stoffes ist ebenfalls ein entscheidendes Kriterium: Feine leichte Stoffe mit einer glatten Oberfläche visualisieren beispielsweise ein eher reduziertes Ambiente, wobei eine spürbare Struktur für ursprüngliche, wohlige Gemütlichkeit sorgt. Zudem entscheidet die Oberflächenbeschaffenheit auch über die Funktionalität eines Stoffes und verleiht ihm damit ein ganz anderes Charakteristikum.
Widerhallende Stimmen oder Schritte können in einem großen, offenen Raum durch Vorhänge gedämmt werden, während halbtransparente Stoffe einem dunkel möblierten Raum zu angenehm viel Leichtigkeit und Licht verhelfen.
Wenn Sie sich also auch noch auf den zweiten Blick in Ihren Räumen wohlfühlen mochte, sollten Sie bei Ihren Wohntextilien vor allem auf das Gefühl vertrauen. Wenn Sie zum Beispiel vor der Anschaffung neuer Gardinen stehen, oder Ihr Sofa neu beziehen lassen wollen, konsultieren Sie am besten den nächsten Raumausstatter. Der Fachmann hat eine Vielzahl an Stoffen im Sortiment, die Sie problemlos mal „probefühlen“ dürfen.
Den Raumausstatter in Ihrer Nähe sowie weitere hilfreiche Informationen zum Thema Stoffe gibt es hier.
