In den vergangenen Jahren hat die barrierefreie Gestaltung von Wohn- und Arbeitsräumen zunehmend an Bedeutung gewonnen. Barrierefrei zu wohnen eignet sich schließlich nicht nur für Menschen mit körperlicher Beeinträchtigung – auch für alle anderen kann ein barrierefreies Zuhause eine Erhöhung des Wohnkomforts bedeuten.
Ergonomische Möbel fürs Schlafzimmer
Ergonomie spielt eine große Rolle für gesunden, erholsamen Schlaf. Deshalb sollten Matratzen, Lattenroste und Kopfkissen auf die individuellen Bedürfnisse angepasst werden. So kann eine optimale Körperhaltung unterstützt werden. Ebenso bewährt haben sich in der Höhe verstellbare Betten und Schränke. Der Lichtschalter sollte vom Bett aus erreichbar sein.
Barrierefreiheit in der Küche
Arbeitsflächen und Schränke der Küche sollten die passende Höhe haben, so dass sie auch für Rollstuhlfahrer erreichbar sind. In puncto barrierefreie Küchen haben sich Schränke mit Schiebetüren oder ausziehbare Regale bewährt. Sollen Spüle und Herdplatten für Menschen mit unterschiedlichen Körpergrößen nutzbar sein, muss auch hier an eine Höhenverstellbarkeit gedacht werden.
Gefahren im Badezimmer minimieren
Im Bad lauert für Menschen mit Einschränkung die größte Unfallgefahr. Eine ebenerdige Dusche, eine Badewanne mit niedrigem Einstieg, Haltegriffe sowie ein unterfahrbares Waschbecken sind daher ebenso ein Muss wie rutschhemmende Bodenbeläge.
Welche Merkmale haben barrierefreie Möbel?
Generell gilt: Zu viele Möbel können den Bewegungsraum unnötig einschränken. Es macht also Sinn, zu überlegen, welche Möbel unbedingt gebraucht werden und welche überflüssig sind. Im Idealfall lassen sich Lampen und Rollläden mittels Fernbedienung steuern, so dass die Sitzmöbel gar nicht erst verlassen werden müssen. Darüber hinaus sollte jedes Möbelstück auf Barrieretauglichkeit überprüft werden. Als barrierefreie gelten
- Möbel mit einer standfesten und stabilen Ausführung
- Möbel mit abgerundeten Kanten, so dass das Verletzungsrisiko minimiert wird
- Sitzmöbel mit erhöhten Sitzflächen und mit Aufstehhilfe
- Polster und Oberflächen, die sich ohne viel Aufwand reinigen lassen
- höhenverstellbare Schreib- und Esszimmertische
Diese Hilfsmittel können im eigenen Zuhause sinnvoll sein
Es muss nicht immer ein kompletter Umbau sein. Mit diesen kleinen Hilfsmitteln lässt sich das Leben in den eigenen vier Wänden ebenfalls barrierefrei gestalten:
- Bewegungsmelder, die das Licht automatisch einschalten
- Greifhilfen
- Fenstergriffverlängerungen, mit denen Öffnen und Schließen schwer zugänglicher Fenster gelingt
- Badewannenlifter zum besseren Ein- und Aussteigen
Förderungen für barrierefreie Umbaumaßnahmen
Um auch mit zunehmendem Alter so lange wie möglich unabhängig leben zu können, kann ein fachgerechter Umbau des eigenen Zuhauses notwendig sein. Mit der Kreditbank für Wiederaufbau (KfW) lässt sich ein solches Vorhaben besonders günstig realisieren. Gefördert werden nicht nur konkrete Umbaumaßnahmen sondern auch eine Beratung durch Sachverständige für barrierefreies Wohnen wie zum Beispiel Architekten oder Fachplaner. Für alle, die Barrieren reduzieren wollen, winkt unabhängig vom Alter ein Förderkredit von bis zu 50.000 Euro (Kredit Nr. 159).
Ein Umbau ist natürlich nicht nur mit Kosten verbunden, kalkulieren Sie bitte auch zeitlichen Aufwand und Stress mit ein. Daher wird es heutzutage immer beliebter, von vornherein barrierefrei zu bauen. Das geht zum Beispiel mit einem barrierefreien Bungalow der nach Maß geplant und umgesetzt wird. Dank flexibler Gestaltung sind jederzeit An- und Umbaumaßnahmen möglich. Auch breitere Türen, ein bodengleicher Duschplatz oder bodentiefe Fenstertüren zur Terrasse bieten sich an; eine Rampe im Eingangsbereich ermöglicht einen behindertengerechten Zugang ins Haus. Zur Überwindung von Etagen kann über die Anschaffung eines Treppenlifts nachgedacht werden.