- Nach der Anzeige weiterlesen -

Vor 50 Jahren gaben sie sich das Ja-Wort: In Deutschland gibt es derzeit rund eine Million Goldene Ehepaare. Eine beachtliche Zahl, wenn man bedenkt, dass eine Ehe durchschnittlich ungefähr 14 Jahre anhält.

Kein Zweifel, heutzutage gelingt es immer weniger Paaren, ihre Liebe über die Jahrzehnte hinweg lebendig zu erhalten. Was bedeutet, in guten wie in schlechten Zeiten füreinander da zu sein, sich nicht von den Tücken des Alltags entzweien zu lassen oder neues Liebesglück in einer anderen Partnerschaft zu suchen.

Goldene Ehepaare: Glück und starke Gefühle

Nach der anfänglichen Verliebtheit zeichnet eine lange Beziehung vor allem eine große Vertrautheit aus. Bildquelle: Shutterstock.com
Nach der anfänglichen Verliebtheit zeichnet eine lange Beziehung vor allem eine große Vertrautheit aus. Bildquelle: Shutterstock.com

Was zeichnet Goldene Ehepaare aus, die sich auch nach 50 gemeinsamen Jahren ein Leben ohne den Partner nicht vorstellen können? Im Rückblick sagen Roswitha (72) und Gerd (76), dass sie vor allem die richtige Entscheidung getroffen haben, als sie ihren starken Gefühlen füreinander folgten. Und das Glück hatten, sich miteinander weiterzuentwickeln – beruflich und persönlich. Als sie sich kennen lernten, war sie 16 und er 20 Jahre alt. Ihre erste noch eher schwärmerische Beziehung wurde dadurch beendet, dass sie mit ihren Eltern in eine 600 km entfernte Stadt zog. Sie hielten weiterhin nur losen brieflichen Kontakt, bis bei einem Wiedersehen 18 Monate später die Anziehungskraft stärker als zuvor aufflammte.

Gerd und Roswitha entschieden sich, ihren Gefühlen zu folgen und trotz der großen räumlichen Entfernung zusammen zu bleiben. Zunächst noch ohne Trauschein, aber als sich ungeplant ihr Sohn ankündigte, heiratete das Paar 1966. Ein wenig können die beiden es selbst kaum glauben, dass das nun schon mehr als 50 Jahre her ist.

Heute wird jede dritte Ehe geschieden

"Goldene Ehepaare" schauen auf eine 50 Jahre anhaltende Ehe zurück. Bildquelle: Shutterstock.com
“Goldene Ehepaare” schauen auf eine 50 Jahre anhaltende Ehe zurück. Bildquelle: Shutterstock.com

Es ist der Zahn der Zeit, der die rosige Fassade der ersten verliebten Jahre zum Bröckeln bringt. Wissenschaftliche Studien zeigen, dass nach zwei Jahren der Botenstoff Dopamin im Gehirn weniger ausgeschüttet wird, der zu rauschähnlicher Euphorie beim Anblick des geliebten Menschen führt. Abgelöst wird es vom Bindungshormon Oxytocin, das durch körperliche Nähe und verbindende Werte wie gemeinsame Kinder ausgelöst wird und im Idealfall die Partner zusammenhält. Offensichtlich hat dies bei Paaren, die sich in den 1960er-Jahren das Ja-Wort gegeben haben, ganz gut geklappt.

- Anzeige -

Mittlerweile muss man davon ausgehen, dass jede dritte Ehe früher oder später geschieden wird. Zu den hohen Scheidungsraten kommt hinzu, dass Männer wie Frauen heute später heiraten als früher. Frauen treten mit durchschnittlich 31 Jahren und Männer mit 34 Jahren vor den Altar. Die Gründe dafür sind vielfältig. Die Gesellschaft hat sich stark in Richtung Selbstverwirklichung verändert und bürgerliche Konventionen wie die Ehe in den Hintergrund gedrängt. Und dennoch ist der Wunsch nach einer beständigen Partnerschaft groß: Laut einer Statistik, glauben immerhin 74 Prozent der Deutschen an die Liebe fürs Leben.

 

- Anzeige -