„Lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Arzt oder Apotheker.“ Diese Empfehlung kennt sicher jeder Patient. Doch laut einer aktuellen Studie liest nur ein Viertel der Deutschen vor der Einnahme eines verschreibungspflichtigen Medikaments den Beipackzettel, bei rezeptfeien Mitteln sogar nur jeder Fünfte. Das Ignorieren der Gebrauchsinformation ist jedoch ein gefährlicher Blindflug. Denn im Beipackzettel werden viele wichtige Fragen beantwortet. Vor allem die nachfolgenden Punkte sind entscheidend und sollten beachtet werden.
Art und Dauer der Anwendung
Falls der Arzt keine anderen Angaben gemacht hat, lesen Sie hier, wie, wann, wie oft und wie lang das Medikament angewendet werden sollte. Ein zu gering oder zu hoch dosierter Wirkstoff oder ein falscher Einnahmezeitpunkt beispielsweise können den Erfolg einer Therapie gefährden.
Anwendungsfehler und Überdosierung
Falls die Einnahme vergessen oder doppelt erfolgt ist, erhalten Sie hier weitere Hinweise.
Gegenanzeigen
Achten Sie darauf, ob die hier aufgeführten Umstände wie bestimmte Krankheiten bei Ihnen vorliegen. In diesem Fall sollten Sie Rücksprache mit dem Arzt oder Apotheker halten, um zu entscheiden, ob das Medikament überhaupt eingenommen werden soll; ggf. wird man ein anderes Medikament für Sie auswählen.
Warnhinweise
Bei der Anwendung Ihres Medikamentes liegen Besonderheiten vor. Dazu kann beispielsweise die Einschränkung des Reaktionsvermögens zählen. Deshalb: Warnhinweise grundsätzlich beachten!
Wechselwirkungen
Medikamente und sogar Lebensmittel, wie Milch oder Grapefruit, vertragen sich nicht mit bestimmten Wirkstoffen. Solche Wechselwirkungen sollten Sie keineswegs unterschätzen, denn sie können die Wirkung eines oder beider Medikamente maßgeblich beeinflussen, zum Beispiel vermindern, verstärken oder aber aufheben. Zudem kann ein Präparat darunter kürzer oder länger wirken, als vorgesehen. Fragen Sie in diesem Fall Ihren Arzt oder Apotheker um Rat und teilen Sie ihm mit, welche weiteren Medikamente sie einnehmen.
Nebenwirkungen
Die Angabe der Nebenwirkungen macht den größten Teil des Beipackzettels aus. Die lange Liste stellt jedoch kein Grund zur Panik da, denn die Wahrscheinlichkeit, dass eine Nebenwirkung auftritt, ist in vielen Fällen gering. So bedeutet die Angabe „häufig“, dass einer von 100 Patienten, „gelegentlich“ einer von 1.000, „sehr selten“ einer von 10.000 Patienten betroffen ist.
Haltbarkeit und Aufbewahrung
Medikamente soll man nicht mehr anwenden, wenn die Haltbarkeit überschritten ist, oder das Medikament nicht entsprechend der Vorschriften aufbewahrt wurde. So dürfen Augentropfen nach Anbruch zum Beispiel nicht länger als vier bis sechs Wochen angewendet werden. Insulin muss im Kühlschrank, andere Medikamente müssen vor Licht geschützt gelagert werden.
Um eine falsche Medikamenteneinnahme zu verhindern, lesen Sie den Beipackzettel sehr aufmerksam und nutzen Sie die kompetente und persönliche Beratung in Ihrer Apotheke. Lieber einmal mehr nachfragen, als ein Medikament falsch anwenden.
Mit besten Wünschen für Ihre Gesundheit
Ihr Apotheker Thomas Preis