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Chanukka, das jüdische Lichterfest naht. Welche Geschichte steckt hinter der jüdischen Feierlichkeit? Wir erklären die Hintergründe.

Eine Woche warmer Kerzenschein

Chanukka. Quelle: pixabay.com
Chanukka ist das traditionelle, jüdische Lichterfest. Quelle: pixabay.com

Beginnend in der Nacht des 7. Dezember 2015 werden Juden weltweit für acht Tage Häuser, Synagogen und öffentliche Plätze in warmem Kerzenschein erstrahlen lassen. Damit erinnern sie an eine Rebellion, die vor langer Zeit ein entfremdetes Judentum zu seinen Wurzeln zurückführte und die Juden im Heiligen Land wieder auf den Pfad der Tradition lenkte.

Symbolisch für diese Läuterung steht die Wiedereinweihung des zweiten jüdischen Tempels in Jerusalem, im Jahr 164 v. Chr. („Chanukka“ bedeutet auf Deutsch „Weihung“ bzw. „Einweihung“). Damals waren jüdische Gepflogenheiten im Heiligen Land dabei, in Vergessenheit zu geraten. Die Hellenisierung des Nahen Ostens unter Alexander dem Großen hatte große Teile der Gesellschaft, inklusive der jüdischen Gemeinden, erfasst.

Zurück zu jüdischen Wurzeln

Viele Juden übernahmen griechische Traditionen und verehrten griechische Götter. Zum Beispiel den großen griechischen Gott Zeus, dem zu Ehren sie im Tempel sogar einen Altar aufstellten. Innerjüdische Machtkämpfe um gesellschaftliche Stellung und Einfluss in der hellenisierten Gesellschaft trieben derzeit die Juden auseinander. Die ländliche Bevölkerung fern der politischen Zentren hatte wenig Bezug zum Hellenismus und die alten jüdischen Eliten fühlten sich zunehmend marginalisiert. Ihr Einfluss schwand und sie beschlossen, etwas dagegen zu unternehmen. Keinesfalls waren sie bereit, den hellenisierten Juden die Herrschaft zu überlassen, der Spaltung ihrer Glaubensbrüder tatenlos zuzuschauen und die fortschreitende Verwässerung ihrer Tradition weiter zu akzeptieren.

Unter der Führung einer Großfamilie, bekannt unter dem Beinamen „Makkabäer“ wagten sie den Aufstand – und siegten! Die Königsdynastie, die daraus hervorging, wies der jüdischen Gesellschaft den Weg zurück zur Tradition, entfernte die „fremden“ Götzen aus dem Tempel und führte den traditionellen Tempeldienst wieder ein.

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Chanukka – Gedenken an ein Wunder

Chanukka ist das traditionelle, jüdische Lichterfest. Quelle: shutterstock.com
Chanukka wird üblicherweise mit der Familie gefeiert. Es gibt Geschenke und traditionelle Gerichte. Quelle: shutterstock.com

Diese Rückbesinnung auf ihre traditionellen Werte, die sie den makkabäischen Aufwieglern zu verdanken haben, feiern die Juden heute mit dem Lichterfest. Versinnbildlicht wird der Kampf um die ursprüngliche jüdische Kultur durch das Anzünden der Menora, des siebenarmigen jüdischen Leuchters. Der Überlieferung zufolge war damals nicht mehr genug religiös geweihtes Öl vorhanden, um die Menora fortwährend am Brennen zu halten – nach jüdischer Glaubenstradition unbedingt notwendig.

Die gesellschaftlichen Machtkämpfe hatten jedoch die Ölproduktion zum Erliegen kommen lassen. Ein einziger Krug war übrig. Und um neues geweihtes Öl herzustellen, wurden ganze acht Tage benötigt. Wundersamerweise flackerte das Feuer in den darauffolgenden acht Tagen weiter – bis Nachschub garantiert war. An dieses Wunder erinnern sich die heutigen Juden, indem sie während Chanukka jeden Tag eine Kerze des Menora-Leuchters anzünden – bis nach acht Tagen alle Kerzen brennen. Chanukka ist vor allem ein Familienfest: An den Abenden versammelt man sich, feiert, genießt traditionelle jüdische Speisen, spricht Gebete und singt Chanukka-Lieder. Kinder bekommen Geschenken und zahlreiche Süßigkeiten.

Fest-Beginn ist jährlich am 25. Tag des jüdischen Monats Kislew, der üblicherweise auf den Zeitraum November bzw. Dezember des christlichen Kalenders fällt. In diesem Jahr fällt Chanukka auf den 7. bis 14. Dezember.

Wir wünschen allen, die das Lichterfest feiern eine besinnliche, frohe und familiäre Zeit!

 

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