Auf eine besondere Leckerei wollen wir auch diese Weihnachten nicht verzichten: den Christstollen ein Hefekuchen mit Sultaninen und bestäubt mit Puderzucker. Wir gehen dem Traditionsgebäck auf die Spur.
Gerade jetzt, wenn die Tage kürzer werden, die Temperaturen sinken und wir mit strammen Schritten auf das Jahresende zugehen darf der Stollen nicht fehlen. Der erste Advent hat die Weihnachtszeit eingeläutet. Ab jetzt backen und schlemmen wir, treffen uns im Kreise der Familie und verbringen die Tage am liebsten mit Plätzchen und Tee im warmen, festlich dekorierten Wohnzimmer.
Ein Stollen mit Historie
Die Geschichte des Stollens beginnt im frühen vierzehnten Jahrhundert, in dem er erstmals urkundlich erwähnt wird. Damals noch als einfaches Weißbrot beschrieben, waren die Bäcker im sachsen-anhaltischen Naumburg dazu verpflichtet an Heiligabend zwei lange Stollen als Sachleistung an die Obrigkeit abzugeben. Wie genau wir uns diesen frühen Stollen vorstellen müssen, geht aus der Quelle nicht hervor.
Die älteste, unserem heutigen Stollen ähnelnde Rezeptur stammt aus dem frühen achtzehnten Jahrhundert. In einem der frühesten, urkundlich erwähnten Rekordversuche steht er im Mittelpunkt: 1730 wird auf einer Truppenschau Augusts des Starken ein mindestens dreizehn Ellen langer Stollen gebacken. Der Überlieferung zufolge besteht der Riesenkuchen aus Weizenmehl, Eiern, Hefe und Butter. Eine Rezeptur, die an einen süßen Hefeteig erinnert. Wann genau die Sultaninen und anderen Einlagen hinzukamen, ist nicht bekannt.
Je nach regionaler Tradition werden heute neben Rosinen auch Korinthen, Mandeln, Orangeat, Zitronat oder andere Trockenfrüchte in den Teig gegeben. Die Kuchen werden zumeist von Hand zu flachen Laibern geformt und nach dem Backen mit Puderzucker bestreut. Obwohl kein reines Weihnachtsrezept, wird der Stollen zumeist mit den Festtagen verbunden.
Wissenswertes über den Christstollen
- Der Christstollen heißt Christstollen, da er das in Windeln gewickelte Jesuskind versinnbildlicht.
- Der Schutzverband Dresdner Stollen e.V. wählt jedes Jahr ein Stollenmädchen.
- Die traditionell per Hand geformten Stollen werden auch als Gebildbrot bezeichnet.
- Durch ihren hohen Gehalt als Hefe, Fett und Zucker sind Stollen monatelang haltbar
- Im neuen Küchenlexikon gilt der Dresdner Stollen als Synonym für den Stollen oder Christstollen.
Christstollen wie bei Großmutter – unser schönstes Rezept zum Nachbacken
Zutaten für den Teig:
- 1 kg Mehl
- 80 g Hefe
- ¼ l Milch
- 125 g Zucker
- 1 Prise Salz
- 2 Vanillezucker
- Abgeriebene Zitronenschale
- 1 Msp. Kardamom
- 500 g Butter
Zutaten für die Einlage:
- 500 g Sultaninen
- 125 g Korinthen
- 150 g Zitronat
- 125 g gehackte Mandeln
Zutaten für die Glasur:
- 125 g weiche Butter
- 50 g feiner Zucker
- 3 EL Puderzucker
Zubereitung
- Alle Zutaten zu einem Hefeteig verarbeiten und an einem warmen Ort zugedeckt für ca. 45 Minuten gehen lassen.
- Sultaninen, Korinthen, Zitronat und Mandeln unterheben. Den Teig zu einer langen Rolle formen, auf ein Backblech legen und erneut abgedeckt gehen lassen.
- Nach weiteren 45 Minuten den Teig zu einem Stollen formen. Dazu mit der bemehlten Hand eine Mulde in die Mitte der Teigrolle drücken und die eine Seite zu drei Vierteln über die andere legen. Dadurch erhält man die charakteristische Stollenform. Den geformten Stollen erneut für ca. 20 Minuten gehen lassen.
- Anschließend im auf 250 Grad Celsius vorgeheizten Ofen 50 – 60 Minuten backen. Sobald der Stollen im Ofen ist, die Temperatur auf 180 – 200 Grad herunterdrehen.
- Nach dem Backen den noch warmen Stollen mit der weichen Butter bestreichen. Danach zunächst mit dem feinen Zucker und dann mit dem Puderzucker bestäuben. Vor dem ersten Anschneiden sollte man den Stollen bis zu vierzehn Tage ruhen lassen.TIPP: Damit der Stollen sicher in seiner typischen Form bäckt, nach dem letzten Gehen für mehrere Stunden in den Kühlschrank legen und ca. eine Dreiviertelstunde vor Backbeginn herausnehmen.