Jede Zigarette, die Sie rauchen, transportiert ungefähr 4000 Stoffe in Ihre Lunge. Viele davon sind giftig für den Körper und können die Entstehung von Krankheiten wie zum Beispiel COPD begünstigen. Was hierzulande oft als “Raucherhusten” verharmlost wird, betrifft mittlerweile zehn Prozent der Bevölkerung und kann sogar tödlich enden.
Was ist eine COPD und wie äußert sie sich?
COPD steht für “chronic obstructive pulmonary disease” – zu Deutsch “chronisch obstruktive Pulmonalerkrankung”. Es handelt sich um eine chronisch fortschreitende Lungenkrankheit, bei der die Atemwege dauerhaft entzündet und verengt sind. Die Lunge ist weniger elastisch als zuvor, sodass nach dem Ausatmen mehr Luft in der Lunge verbleibt und nicht mehr ausgeatmet werden kann.
Zumeist zeigt sich die COPD durch Atemnot und starken Husten mit einem gräulichen Auswurf. Durch das Husten versucht der Körper, Schleim abtransportieren. Weil sich dieser vor allem nachts in den Lungen sammelt, nehmen viele Raucher die Symptome direkt nach dem Aufwachen am stärksten wahr.
Der COPD-Verlauf beginnt mit einer Bronchitis
Am Anfang der COPD steht zumeist eine chronische Bronchitis. Dabei sind die kleinen Atemwege der Lunge entzündet, sie verdicken sich und verschleimen. Für gewöhnlich sind die Flimmerhärchen dafür verantwortlich, diesen Schleim abzutransportieren, doch bei Rauchern wurden diese durch Nikotin und andere Giftstoffe zerstört. Zwar kann die Lunge in diesem Stadium noch genesen, wenn der Patient sofort mit dem Rauchen aufhört – passiert das aber nicht, kann eine COPD entstehen.
Das bedeutet zunächst, dass die Atemkapazität immer weiter sinkt. Patienten fällt das als Erstes durch Husten am frühen Morgen auf, später zu jeder Tageszeit. Ein weiteres Symptom ist das sogenannte “Giemen”, ein auffälliges Pfeifen beim Ausatmen. Es entsteht durch die Verengung der Atemwege, die durch das Narbengewebe in der Lunge entstanden ist.
Schließlich leiden die Patienten immer häufiger durch Atemnot. Diese ist ein echtes Alarmsignal, denn sie zeigen, dass die Lungenbläschen, in denen normalerweise der Gasaustausch stattfinden würde, bereits starken Schaden genommen hat. Wenn die Lunge letztendlich so geschädigt ist, dass auch im Sitzen oder Liegen die Luft fehlt, braucht der Patient ein Sauerstoffgerät.
COPD als Raucherkrankheit: Finger weg von den Zigaretten!
In neunzig Prozent aller Fälle kommt die COPD durch vergangenes oder aktuelles Rauchen zustande. Gerade das Rauchen über eine lange Zeitspanne erhöht das Risiko, zu erkranken: Zwanzig Prozent aller Zigarettenraucher entwickeln in höherem Alter eine COPD.
Ein vollständiger Rauchstopp ist die beste Art, auf solch eine Diagnose zu reagieren. Sollte das nicht in Frage kommen, können Sie beispielsweise auf nikotinfreies E-Liquid umsteigen. Studien haben erwiesen, dass Patienten, die auf Nikotin verzichten, ihre Lungenfunktion stabilisieren und sogar wieder erhöhen können. Das kann aber nur funktionieren, wenn Sie sich auch wirklich von den Zigaretten fernhalten.
Wie geht es nach der COPD-Diagnose weiter?
Das Wichtigste nach der COPD-Diagnose ist natürlich der Rauchstopp oder zumindest Umstieg. Auch Medikamente, Physio- und Atemtherapie und eine Langzeittherapie mit Sauerstoff können zum Einsatz kommen. Versuchen Sie, Infektionskrankheiten, Smog und eine hohe Luftfeuchtigkeit zu meiden, welche die Atmung negativ beeinflussen können.
Weiterhin sollten Sie regelmäßig einen Arzt aufsuchen, denn die COPD ist eine Krankheit, die immer weiter fortschreitet. Beschwerdefreie Patienten können sich ein- bis zwei Mal im Jahr beim behandelnden Arzt melden. Das sofortige Aufsuchen des Arztes wird bei akuter Verschlechterung notwendig, also wenn der Husten und der Auswurf zunehmen oder Sie unter Atemnot leiden.