Palermo: In der Via Discesa dei Giudici steht Giovanni Olivares in seiner Kaffeerösterei. Achtsam wie ein Arzt bedient er die Röstmaschine, die den winzigen laden fast komplett ausfüllt. Als Orlando, oder “der Drache” – wie er die Röstmaschine liebevoll nennt – seinen Schlund öffnet, erfüllt der Duft der frisch gemahlenen Bohnen die Straßen des Viertels.
Frisch geröstet bringt Giovanni die Bohnen zu seiner Frau Olivia. Denn die Principessa der Quattro Mandamenti, wie sie im Viertel genannt wird, besitzt eine besondere Gabe: Aus dem Kaffeesatz liest sie das Schicksal den ganzen Viertels. Und das hängt maßgeblich vom Erfolg der Rösterei ab; denn das Italien der 40er Jahren ist gezeichnet vom Krieg und das ist auch in der Rösterei spürbar…
Die Röstkunst der Olivares
Die Röstkunst ist bei den Olivares Familiensache: Seit Generationen wird sie von den männlichen Familienmitgliedern weiter gegeben und jede Kaffeemischung ist nach einem der Kinder der Familie benannt.
Bis Orlandos Tochter Genziana beschließt die Rösterei weiter zu führen – undenkbar im konservativen Palermo der 40er. Genzianas Bemühungen erscheinen fast aussichtslos. Und dann ist da auch noch der Nachbarjunge Medoro, der ihr nicht aus dem Kopf will. Doch Medero ist Widerstandskämpfer und verschwindet nach Rom.
Schließlich verliert Genziana im Bombenhagel von Palermo 1943 ihre Eltern. Es scheint das Ende des Familienbetriebs. Doch dann erinnert sie sich an das geheime Rezept der Familie Olivares.
Eindrucksvoll zeichnet Giuseppina Torregrossa in ihrem vierten Roman ein Bild der Verhältnisse des Italiens der 40er Jahre und beschreibt den Zwist zwischen Tradition und Neuanfang in dem kriegszerstörten Land.
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