Zum Pflichtprogramm eines Berlinbesuchs zählt der Ausflug zum Schloss Sanssouci in Potsdam. Friedrich der II., der Große, ließ das Sommerschloss von 1745 bis 1747 erbauen.
Der „Alte Fritz“ selbst lieferte den Architekten einen Entwurf für sein Refugium. Wörtlich übersetzt bedeutet der französischsprachige Name des Orangerieschlosses „ohne Sorge“. Dieser Titel passt gut dazu, dass der preußische König das Lustschloss im Sommerhalbjahr – von Gästen abgesehen – alleine bewohnte. Seine Ehefrau Elisabeth Christine von Braunschweig-Bevern lebte derweil im Schloss Schönhausen bei Berlin. Es war eine Pflichtehe und keine Liebesheirat. In Potsdam ging der Preußenkönig seinen Regierungsgeschäften nach, aber musizierte auch und widmete sich der Philosophie. Der französische Philosoph Voltaire war so häufig Gast auf Schloss Sanssouci, dass ein Raum den Namen „Voltairezimmer“ erhielt.
Lange Spaziergänge durch den Park von Schloss Sanssouci
Bringen Sie ausreichend Zeit mit für den 289 Hektar großen Park des Hohenzollernschlosses und seine 70 Kilometer an Wegen. Über 1000 Skulpturen und viele architektonisch interessante Gebäude warten darauf, erkundet zu werden. Dazu gehören beispielsweise die Bildergalerie, das Schloss Neues Palais, das Chinesische Teehaus, die Neptungr
otte und der Antikentempel. In der prachtvollen Gartenanlage des Rokokoschlosses findet sich die Gruft des Preußenkönigs Friedrich II. Seinem letzten Wunsch entsprechend liegt er dort mit seinen Hunden gegraben.
Nach seinem Tod wurde Sanssouci zunächst nicht mehr bewohnt. Erst Friedrich Wilhelm IV. nutzte es wieder als Sommerresidenz. Er renovierte das Innere des Schlosses und erweiterte die Parkanlagen unter anderem um die Friedenskirche und die Römischen Bäder.
Schloss Sanssouci: eines der 41 deutschen Unesco-Weltkulturerbe
Die Unesco erklärte das Gesamtensemble aus dem Schloss, den anderen Gebäuden und der weitläufigen Parkanlage 1990 zum Weltkulturerbe. Die Unesco bezeichnet das „preußische Versailles“ als eine „Synthese der Kunstrichtungen des 18. Jahrhunderts in den Städten und Höfen Europas“.
Sie können Schloss Sanssouci dienstags bis sonntags besichtigen. Von April bis Oktober ist es von 10:00 bis 18:00 Uhr und im Winterhalbjahr bis 17:00 Uhr geöffnet. Der Besucher kann sich wahlweise einer Führung anschließen oder einen Audioguide ausleihen. Von Berlin aus ist Potsdam recht bequem mit der Regionalbahn zu erreichen. Vom Potsdamer Bahnhof lässt sich der Weg zum Schloss durch Bus oder Straßenbahn abkürzen.