Für Outdoor-Fans war lange Zeit klar: Ohne Daunenjacke geht es nicht. Nachdem das Material Daune aus Tierschutzgründen in die Kritik geriet, stellte sich jedoch für viele die Frage: Gibt es eine Alternative zur Daunenjacke?
Die Daunenjacke gilt nicht nur unter Naturliebhabern und Wintersportlern als fast unverzichtbare Grundausstattung. Fernab von Klettertouren im verschneiten Gebirge oder Skiurlaub in den Alpen schätzen sie viele beim Winterspaziergang durch eisige Straßen und Wälder.
Kaufentscheidung Daunenjacke – ethisch vertretbar?
Bekannt ist: Daunenjacken halten wegen ihrer starken Isolierfähigkeit garantiert warm. Gewonnen wird ihr Füllmaterial, die Daunen, meist als Nebenprodukt der Geflügelfleischproduktion. Sie bilden das Untergefieder von Gänsen und Enten und halten, unter dem Federkleid sitzend, die Tiere auch bei sehr kalten Temperaturen effektiv warm. Um die Daunen für sich zu nutzen muss der Mensch die Tiere rupfen. Dies geschieht entweder nach deren Tod oder zuvor im Lebendrupf. Durch letztere Praktik gerieten die Hersteller von Daunenprodukten stark in die Kritik. Die Tiere haben extrem unter der Behandlung zu leiden. Die meisten Bekleidungs-Marken stellten sich darauf ein und überprüfen seit einigen Jahren genauestens ihre Lieferketten. So stellen sie sicher, dass nur Material aus dem Totrupf für die Herstellung ihrer Daunenprodukte gewonnen wird.
Daunenjacken-Fans können nun also wieder ohne Gewissensbisse zur wärmenden Daunenjacke greifen. Die bestechen vor allem durch eine sehr hohe Isolationskraft. Auch das vor allem geringe Gewicht und die Komprimierung auf ein kleines Packmaß lässt sie ideal für die Reise sein. Dennoch lohnt es sich inzwischen, über Alternativen zur Daunenjacke nachzudenken.
Vom Federvieh zum Schaf
Das Schaf macht der Gans inzwischen als Füllmaterial-Produzent echte Konkurrenz. Jacken, die mit Schurwolle gefüllt sind, sind mittlerweile zur echten Alternative zur klassischen Daunenjacke avanciert. Sie stehen letzterer mittlerweile kaum noch nach. Ihr bisher größtes Manko -das hohe Gewicht- konnte inzwischen ausgeglichen werden. Im Verhältnis Wärme – Gewicht stehen die Jacken, die mit Schurwolle gefüllt sind, deutlich vor der Kunstfaserjacke und weisen auch einige Vorteile gegenüber der Daunenjacke auf. Der bedeutendste ist sicherlich ihre Unempfindlichkeit gegen Feuchtigkeit. Wo sich eine mit Daune gefüllte Jacke mit Nässe vollsaugt und ihre Isolationskraft verliert, behält die mit Schurwolle gefüllte Jacke ihre Isolationsfähigkeit auch dann bei, wenn sie ein vielfaches ihres Volumens an Feuchtigkeit aufgenommen hat. Wer ein kleineres Packmaß und ein wenig mehr an Gewicht in Kauf nehmen kann wird seine Entscheidung für die mit Schurwolle gefüllte Jacke, vor allem bei Regen und Nässe, nicht bereuen.
Im Winterschlussverkauf gilt es nun also genau abzuwägen: Schaf oder Gans?
Gute Idee