Eine Demenz ist ein Veränderungsprozess im Gehirn. Der Begriff leitet sich vom lateinischen dementia ab, was „ohne Verstand“ bedeutet. Im Verlauf der Erkrankung kann es zu Beeinträchtigungen des höheren Denkens, der Sprache oder der Bewegung kommen.
Eine Demenz startet harmlos: Man hat den Schlüssel liegen gelassen, vergessen, wo man das Auto geparkt hat, kann sich nicht mehr an das Telefonat vom Morgen erinnern – Aufgaben des Kurzzeitgedächtnisses, das irgendwie nicht mehr so richtig funktioniert. Im weiteren Verlauf beeinflusst die Krankheit die Kenntnisse und Fähigkeiten, die der Mensch im Laufe seines Lebens erlernt hat. Alltagssituationen werden nicht mehr richtig erkannt, Handlungsabläufe können nicht mehr zugeordnet werden. In schweren Fällen vergessen Betroffene sogar ihren eigenen Namen oder den von Familie und Freunden – ein Zustand, der vor allem für die Angehörigen schwer zu ertragen ist.
Doch was genau ist eigentlich eine Demenz?
Häufige Ursache ist eine Erkrankung des Gehirns, die den Cortex beeinflusst – denn in ihm werden alle Denkprozesse gesteuert. Es gibt unterschiedliche Klassifizierungen von Demenz-Erkrankungen. Bisher sind ca. 130 Formen bekannt. Die Alzheimer-Demenz kommt mit einem Anteil von ca. 60 % am häufigsten vor. Da die Demenz zumeist ein begleitendes Syndrom ist, ist es nicht immer möglich, sie eindeutig zu diagnostizieren. Krankheiten, die Verwirrtheitszustände zur Folge haben können, werden häufig mit einer Demenz verwechselt. Betroffene sollten frühzeitig ihren Arzt aufsuchen, um die Ursachen für die Verwirrtheit abzuklären. Eine Identifikation der Demenzform ist zudem für die Angehörigen und Betreuenden wichtig. Wertvolle Informationen und Hilfe kann einschlägige Literatur, wie zum Beispiel „Verdacht Demenz – Fehldiagnosen verhindern, Ursachen klären“ von Cornelia Stolze, bieten.
Demenz: Prävention ist wichtig
Da Demenz nicht geheilt werden kann, kommt der Prävention eine besondere Rolle zu. Risikofaktoren, die eine Erkrankung begünstigen, sollten minimiert werden. Dazu gehören vor allem kardiovaskuläre, also Blutkreislauf-Faktoren, wie erhöhter Blutdruck (Hypertonie), ein hoher Homocysteinspiegel, die Niereninsuffizienz, Übergewicht (Adipositas) und Diabetes mellitus. Ein aktives Leben, Bewegung sowie ein gesundes Körpergewicht können das Risiko, an einer Demenz zu erkranken, also deutlich senken.
Betroffene unterstützen
Enge soziale Bindungen und Freundschaften haben ebenfalls einen nicht unwesentlichen positiven Effekt. Bei der Bewältigung der Krankheit geben Freunde und Angehörige emotionalen Halt. Sie sollten im Umgang mit Erkrankten verständnisvoll und geduldig sein, ihnen jedoch nicht das Gefühl geben, unmündig zu sein. Denn diese verlieren nicht nur Fähigkeiten, sie gewinnen auch welche. So kann sich die emotionale Wahrnehmung durchaus so verändern, so dass sie zum Beispiel eine intensive Sensibilität für „Zwischentöne“ bekommen, sie also am Tonfall einer Person erkennen können, ob diese ehrlich ist. Umso wichtiger ist es, Betroffene weder anzulügen, noch zu bevormunden. Unterstützung und Tipps für den richtigen Umgang können sie beim behandelnden Arzt und in speziellen Kurprogrammen bekommen. Schnelle Tipps finden Sie außerdem hier.
Allgemeine Informationen erhalten Sie auf der Website der Alzheimer Forschung Initiative e.V.