Ein handgeschriebener Brief ist der vielleicht sympathischste Anachronismus der heutigen Zeit. Natürlich soll und kann er die digitale Kommunikation nicht ersetzen, schließlich erweist sich diese im Alltag als deutlich praktischer, schneller und kostengünstiger. Doch es gibt eben immer auch diese ganz und gar nicht alltäglichen Situationen, in denen man den per Hand geschriebenen Worten weit mehr Bedeutung beimisst als jeder E-Mail oder Kurznachricht auf das Smartphone. Allerdings sollte man für die richtige Wirkung ein paar Details beachten.
Welches Papier eignet sich am besten?
Wenn man getippte Korrespondenz verschickt, schenkt man der Papiersorte meistens keine tiefere Beachtung: Der Drucker ist ohnehin mit Offset-Papier bestückt, das vor allem für geschäftliche Post als üblichen Standard in den Briefumschlag steckt. Allerdings ist es meistens keine gute Idee, auch für den handgeschriebenen Brief eines dieser Blätter zu wählen. Einen Briefpapier-Knigge gibt es zwar nicht, dennoch kann man sich anlassbezogen zwischen verschiedenen Papiersorten entscheiden.
- Hochweißes Papier mit erhöhtem Gewicht ist universell einsetzbar und wahrt zudem eine gewisse Form.
- Strukturiertes, weißes oder hellbeiges Papier sorgt bei allgemeiner privater Korrespondenz für eine gewisse Wertigkeit.
- Elegant marmoriertes Papier wirkt besonders festlich. Für die längere Post zur Hochzeit bietet es sich ebenso an wie für die Weihnachts-Papeterie.
Ferner gibt es im Handel ein großes Angebot an verzierten Schreibpapieren. Hier braucht man bei der Auswahl aber viel Fingerspitzengefühl.
Auch der Briefumschlag spielt eine Rolle
Gut zu wissen: Für nahezu jedes beschreibbare Papier gibt es auch den passenden Briefumschlag. Was im ersten Moment lediglich wie eine Nebensächlichkeit klingt, spielt gerade aufgrund der stetig sinkenden Mengen an Briefpost eine wichtige Rolle. Bereits bei geschäftlicher Post wirken Briefumschlag und Inhalt sprichwörtlich wie aus einem Guss. Genauso sollte man es auch mit der privaten Korrespondenz halten: Wenn Kuvert und Briefpapier zusammengehören oder stimmig aufeinander abgestimmt sind, erweist man der Adressatin oder dem Adressaten auch damit ein hohes Maß an Wertschätzung.
Für den Versand gilt es jedoch ein paar Feinheiten zu beachten. Hier sind vor allem die Versandbedingungen der Deutschen Post elementar wichtig, die sich übrigens nicht nur auf die Briefumschlag-Größe und die Portokosten erstrecken. Dort findet man beispielsweise auch Informationen zur Form der Adressangabe, die man insbesondere beim Versand von farbigen Kuverts beachten sollte.
Und wie findet man die richtigen Worte?
Die Angst vor dem sprichwörtlich weißen Blatt ist so alt wie der handgeschriebene Brief selbst. Heute wurde sie zwar weitestgehend von der Angst vor dem weißen Bildschirm abgelöst, doch ganz verschwunden ist sie nicht. In der Intensität hat sie sich für viele Menschen sogar noch verstärkt: Bei einer Einladungskarte mag es noch ein wesentliches Grundgerüst geben, an dem man sich inhaltlich entlangarbeiten kann.
Doch wie verhält es sich mit dem Liebesbrief, dem Trauerschreiben oder dem allgemeinen Ich-denk-an-dich? Hier schließt sich der Kreis zu den digitalen Medien, denn über das Internet findet man zahlreiche Tipps, Tutorials und sogar geführte Trainings. Zudem sind online viele schöne Zitate zu finden, die für ein von Hand verfasstes Schreiben aus dem Briefumschlag eine echte Bereicherung darstellen können.
Ergo: Schreib mal wieder, natürlich von Hand
Bei fast jedem Briefumschlag, den man heute aus seinem Briefkasten nimmt, handelt es sich entweder um Werbung oder um eine Rechnung. Ein handgeschriebener Brief ist also eine äußerst willkommene Abwechslung, der man ein hohes Maß an Aufmerksamkeit entgegenbringt. Übrigens bewahren zahlreiche Menschen derlei Korrespondenz gerne für eine längere Zeit auf – bei E-Mails hingegen geschieht das deutlich seltener.