Haben Sie heute schon Unkraut gezupft oder Ihre Blumen gegossen? Falls ja, haben Sie damit gleich etwas für Ihre Gesundheit getan. Die Arbeit im Garten hält fit und ist gut für alle Sinne, egal ob es ums Riechen, Hören oder Tasten geht. Für die körperliche Fitness soll Gartenarbeit sogar effektiver sein als zu joggen. Zudem fördert das Gärtnern die Kreativität und tut der Seele gut. Kurz gesagt, macht die Arbeit im Garten uns glücklich.
Wissenschaftler haben festgestellt, dass die Natur entspannt und wir beim Wühlen in der Erde Stress abbauen. Das Zwitschern der Vögel und das Summen der Bienen soll sogar den Blutdruck senken und Schmerzen lindern. Studien belegen, dass die Gartenarbeit sogar die Wahrscheinlichkeit reduzieren kann, dass Menschen schwer erkranken, etwa an Demenz oder Krebs.
Mittlerweile gibt es die Gartentherapie als eine Mischung aus Physio- und Ergotherapie. Sie bezieht auch psychische Aspekte ein. Das Gärtnern kann zwar eine Demenz nicht heilen, aber den an Demenz erkrankten Menschen mehr Orientierung und Halt geben. Auch unsere Kreativität soll vom Buddeln und Haken profitieren.
Den Garten entspannt genießen, auch im Alter
Im Alter verleiden oft Knie- oder Hüftleiden sowie Rückenschmerzen die Arbeit im Garten. Ein Hochbeet kann hilfreich sein. Statt sich hinknien zu müssen oder tief zu bücken, kommen Sie bequemer an Ihre Pflanzen. Das Hochbeet hat auch noch den schönen Effekt, dass Schnecken die Pflanzen meist nicht erreichen können.
Wer nur einen winzigen Garten oder lediglich einen Balkon hat, kann auch vertikal gärtnern. Platzsparend wird dann die Höhe genutzt, um zum Beispiel Erdbeerpflanzen in hübsche Hängekörbe zu setzen.
Haben Sie Obstbäume in Ihrem Garten und Sie trauen sich nicht mehr auf eine Leiter? Dann laden Sie doch Ihre Nachbarn ein, die Früchte zu ernten. Die Ernte können Sie miteinander teilen. Oder Sie kochen aus den leckeren Früchten Marmelade und revanchieren sich bei den netten Nachbarn mit ein paar Gläsern.
Auf pflegeleichte Pflanzen und Wildwiesen setzen
Damit der Garten weniger Arbeit verursacht, kann es helfen, auf langlebige Pflanzen zu setzen. Ein Strauch mit Johannisbeeren oder Stachelbeeren wird Ihnen viele Jahre Freude bereiten und für leckere Früchte mit frischen Vitaminen sorgen. Haben Sie eine schattige Ecke im Garten, können Sie zudem Bärlauch anpflanzen. Der „Waldknoblauch“ wird sich ab März ungehemmt verbreiten und mit jedem Jahr wird Ihre Ernte reichhaltiger. Im Frühjahr können Sie dann ein leckeres Pesto, Bärlauch-Grüne-Soße oder Bärlauch-Butter daraus zubereiten. Bärlauch gilt als sehr gesund, weil er den Cholesterinspiegel senkt und jede Menge wichtige Vitamine und Mineralstoffe enthält.
Sie mögen es gerne farbenfroh? Setzen Sie doch auf langlebige Stauden, die jedes Jahr aufs Neue blühen. Statt einen langweiligen englischen Rasen zu züchten, streuen Sie im Frühjahr Samen für eine Wildwiese aus. Dann blüht einiges munter durcheinander und Ihr Garten wird zum Anziehungspunkt für Insekten. Auch Bodendecker sind robust und langlebig. Sie verhindern, dass sich Unkraut ausbreitet. Das lästige Rasenmähen hat sich damit auch erledigt.
Weniger Arbeit und mehr Gutes tun im Garten
Mit dem Alter werden wir gelassener. Mit einer entspannteren Haltung tun Sie sich und zugleich Ihrem Garten etwas Gutes. Wenn Sie Teile Ihres Gartens sich selbst überlassen, freuen sich die Insekten, Vögel, Igel und weitere tierische Besucher. Statt im Herbst mühsam das Laub zu harken und einzusammeln, lassen Sie es einfach liegen. Vielleicht nutzen es Igel oder Insekten für ihr Winterquartier.
Auch wenn keine Tiere kommen, kann das Laub Ihre Pflanzen und Gehölze vor dem Frost schützen. Über den Winter verwandelt sich das Laub in hochwertigen Humus, der in der nächsten Saison Ihren Pflanzen zugutekommt. Erinnern Sie sich noch, wie Sie als Kind in der Schule Blätter gepresst haben? Mit Blättern können Sie hervorragend basteln. Denken Sie daran, wenn Ihre Enkel das nächste Mal an einem Regentag zu Besuch kommen.
Gemeinsam im Garten statt einsam in der Großstadt
Speziell in größeren Städten haben die wenigsten Menschen einen eigenen Garten. Deshalb sind in den vergangenen Jahren durch ehrenamtliches Engagement viele grüne Gemeinschaftsprojekte entstanden. Häufig stellen Städte und Gemeinden oder Kirchen ein passendes Grundstück kostenfrei zur Verfügung. Das setzt voraus, dass die Nutzung am Gemeinwohl orientiert ist.
In Gemeinschaftsgärten finden sich Jung und Alt zusammen. Jeder ist willkommen, ob nun mit oder ohne grünen Daumen. Durch dieses Stadtgärtnern lernen sich Menschen aus der Nachbarschaft kennen, die sich sonst vielleicht nie begegnet wären. Wer aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr stundenlang in gebückter Haltung ein Beet umgraben kann, macht sich auf andere Art nützlich. So können erfahrene Hobbygärtner ihr Wissen teilen oder einen Kuchen für das gemeinsame Kaffeetrinken im Anschluss backen.
In den Gemeinschaftsgärten wird nicht nur gepflanzt und geerntet. Häufig stellt die bunte Gartengemeinschaft auch ein vielseitiges Programm auf die Beine. Das kann vom einfachen Pflanzenflohmarkt bis zum Konzert gehen.
Haben Sie einen Garten oder arbeiten Sie in einem Gemeinschaftsgarten mit? Erzählen Sie uns gerne von Ihren Erfahrungen.