Der in Nordamerika beheimatete Kalifornische Kondor ist nach dem Andenkondor der Vogel mit der größten Flügelspannbreite der Erde. Leider gleitet der imposante Schatten, den seine Flügel werfen, viel zu selten noch über den Erdboden seiner Heimat Nordamerika.
Einen echten Kalifornischen Kondor zu Gesicht zu bekommen ist ein echtes Kunststück: Insgesamt existieren nur noch 200 wild lebende Exemplare. Zwischenzeitlich galt der majestätische Aasfresser sogar als ausgestorben.
Der Kondor fliegt wieder
Man vermutet, dass der Bestand der Vögel so dramatisch zurückging weil sie beim Aasfressen Jagdmunition schluckten und sich so mit Blei vergifteten. Außerdem wurde er von Jägern ins Visier genommen. So wurde der vorwiegend in Gebirgen und an Klippen und Küsten lebende Vogel durch Pestizide so geschädigt, dass er fast für immer vom Planeten zu verschwinden drohte. Von 1987 bis 1992 sichtete man kein einziges Exemplar. Man ging also davon aus, dass nun auch der Kalifornische Kondor Teil des momentan größten globalen Artensterbens seit dem Aussterben der Dinosaurier geworden sei.
Allerdings entdeckten Forscher noch ein paar Exemplare. Sie fingen sie ein und ließen sie sich in sicherer Gefangenschaft vermehren. In einem aufwändigen Auswilderungsprogramm schaffte man es, wieder 200 Exemplare in Freiheit anzusiedeln. Nun breiten sie wieder ihre imposanten Flügel mit einer Spannbreite von bis zu drei Metern über den Canyons der amerikanischen Nationalparks aus.
Regelmäßig wird der Bestand von Biologen kontrolliert, die Bleibelastung überprüft und betroffene Vögel bei Bedarf einer Therapie unterzogen. Das Programm lässt hoffen, dass wir Menschen unsere Schuld in der Zerstörung der Artenvielfalt ein Stück weit tilgen können und dass nun wieder mehr Kondore ihre Flügel in Freiheit ausbreiten!