Gibt es für Sie im Sommer nichts Schöneres, als mit der Familie und Freunden den Grill anzuwerfen? Dann befinden Sie sich in guter Gesellschaft, denn 87 Prozent der Deutschen grillen gerne und regelmäßig. Holz-, Gas- und Elektrogrills haben jetzt Hochkonjunktur. Wir möchten Ihnen ein ganz besonderes Exemplar für das sommerliche Grillvergnügen vorstellen: den Smoker.
Für Fans des sogenannten Smokens ist es die Königsdisziplin des Grillens. Niedrige Temperaturen und Langsamkeit sind hier die Zauberwörter. Denn genau darum geht es: langsames Grillen bei niedriger, indirekter Hitze. In den USA ist der Smoker Standardgerät für das Barbecue: ein holz- oder kohlebefeuerter Ofen, in dem Speisen im heißen Rauch gegart oder geräuchert werden. Anders als beim Grillen liegen die Speisen nicht direkt über der Glut oder dem Feuer. Die nötige Hitze kommt von einer mit der Garkammer verbundenen Feuerkammer, die das Grillgut konstant umgibt. Der entstehende Rauch kann durch einen angeschlossenen Kamin gut abziehen.
Räuchern von Fisch und Fleisch
Auch das Räuchern von Fisch und Fleisch ist beliebt. Für den gewünschten Geschmack des Räuchergutes spielen die richtige Wahl des Holzes sowie die Beigabe von Kräutern und Gewürzen eine wichtige Rolle.
Interessant: Der Barbecue-Smoker entwickelte sich aus der Technik, Fleisch über mehrere Stunden bei niedriger Temperatur in einer mit Glut beheizten Erdgrube zuzubereiten. Diese Methode wurde vor allem von Sklaven und einkommensschwachen Familien in den USA im 18. und 19. Jahrhundert etabliert. Durch die schonende und zum Teil gewürzintensive Art der Zubereitung konnte auch minderwertiges Fleisch zubereitet werden.
Kulinarisches Erlebnis
Deshalb wird für das Smoken häufig Fleisch mit viel Bindegewebe verwendet, denn je länger die Garzeit, umso butterzarter wird das Fleisch mit feinem Rauchgeschmack. Wenn es einmal kein Fleisch sein soll, kann auch Fisch im Smoker geräuchert werden. Grundsätzlich lohnt sich der Kauf eines Smokers nicht nur für Fleischliebhaber, auch Gemüse und deftige fleischlose Rezepte gelingen. Beim Smoken muss man Zeit und Muße mitbringen, denn die Garzeit kann bei Temperaturen zwischen 90 und 130 Grad und abhängig vom Grillgut bis zu vier Stunden dauern. Die Herausforderung liegt in der Überwachung der Temperatur über die gesamte Garzeit, denn Hitze und Rauch müssen erzeugt und bei bemerkten Temperaturschwankungen angepasst werden.
Smoken will gelernt sein
Das klingt fast wie eine Wissenschaft für sich und ein wenig ist es das auch. Smoken ist ein Hobby, erfordert Erfahrung und geht weit über den pragmatischen Umgang mit einem herkömmlichen Holzkohlengrill hinaus. Erfahrene Smoker nennen als Vorteile:
- Die Trennung zwischen der Garkammer und der Feuerbox führt dazu, dass der Fleischsaft und das Fett nicht in die Glut tropfen können. Dadurch werden krebserregende Dämpfe vermieden und das Grillerlebnis wird gesundheitsfreundlicher.
- Das Einsatzgebiet des Smokers beschränkt sich jedoch nicht nur auf das Grillen: Fische räuchern oder Pizza backen ist ebenfalls mit dem großen Funktionsumfang möglich.
- Aufgrund der langen Garzeit bleibt das Fleisch sowohl von innen als auch von außen saftig.
Ein Nachteil ist, dass ein Smoker im Normalfall größer ist als ein herkömmlicher Grill und ausreichend Platz für die Lagerung vorhanden sein muss.
Gut zu wissen: Generell verbietet sich Grillen – egal ob mit Gas oder Holzkohle – in geschlossenen Räumen. Und bitte immer auf eine ausreichende Frischluftzufuhr achten. Wer keinen eigenen Garten besitzt, kann in vielen Städten und Gemeinden auf öffentlichen Grillplätzen in Parks dem Grillvergnügen frönen.
Fazit: Spontane Grillpartys sind mit dem zeitintensiven Smoker eher nicht angesagt. Fans des klassischen Rauchgeschmacks eines „echten“ Barbecues und unverwechselbaren Grillerlebnisses kommen dagegen auf ihre Kosten.