Hilfsmittel wie Rollatoren oder Treppenlifte erleichtern das Leben ungemein. Sie bieten vor allem die Möglichkeit sich deutlich leichter in den eigenen vier Wänden zu bewegen und damit auch die Option dort wohnen bleiben zu können. Aber leider sind sie noch immer mit vielen Vorbehalten besetzt. Doch nicht nur die pflegenden Angehörigen erfahren durch diese Hilfsmittel eine wertvolle Unterstützung im Alltag, sondern auch der oder die Betroffene selbst erlangen wieder ein kleines Stück mehr Freiheit. Wir haben uns mit einem Angehörigen unterhalten und wollten wissen, wie es denn zur Entscheidung für einen Treppenlift kam.
Herr Schmidt*, Sie haben für Ihre Frau einen Treppenlift in Ihrem Zuhause einbauen lassen. Wie kam es dazu?
Meine Frau war ein Pflegefall, ihr Schlafraum lag acht Stufen höher als der Wohnraum. Ich musste sie immer mühsam über die acht Stufen nach oben oder auch herunter befördern. Das war körperlich sehr anstrengend für die kranke Person und für mich.
Wie haben Sie erfahren, dass Sie von der Pflegeversicherung bei der Anschaffung eines Treppenliftes unterstützt werden?
Von dem Repräsentanten der Treppenlift-Firma wurde ich darüber aufgeklärt, dass im Normalfall die Pflegeversicherung die Anschaffung eines Treppenliftes unterstützt. Zum damaligen Zeitpunkt (vor ca. fünf Jahren) waren das 2500 Euro. Der Treppenlift-Hersteller macht mir ein Angebot über die Anschaffungskosten des Treppenliftes. Mit diesem Angebot ging ich zur Pflegekasse meiner Frau und holte mir die Information zwecks Unterstützung.
Was mussten Sie bei der Beantragung des Kostenzuschusses der Pflegekasse für altersgerechte Wohnraumanpassung beachten?
Ich bekam von der Pflegekasse auf Grund der damaligen Pflegestufe (heute Pflegegrad) die Zusage, die Unterstützung über 2500 Euro erhalten, nachdem ich dort unsere Wohnverhältnisse geschildert habe.
Verlief der Antrag einfach oder war der bürokratische Aufwand groß, evtl. sogar mit Schwierigkeiten verbunden?
Es war kein großer Aufwand nötig. Der Austausch mit unserer Pflegeversicherung verlief völlig problemlos. Nach der Zusage bestellte ich den Treppenlift, der wurde schon kurze Zeit später geliefert.
Ist Ihnen die Entscheidung schwer gefallen, diese finanzielle Unterstützung zu beantragen?
Nein, im Gegenteil. Die Entscheidung die finanzielle Unterstützung von unserer Pflegekasse zu beantragen, fiel mir leicht. Schließlich stand sie meiner Frau ja auch zu.
Als der Treppenlift eingebaut war. Brachte er Ihnen und Ihrer Frau die erwartete Entlastung bzw. Erleichterung im Alltag?
Der Einbau des Treppenliftes war eine riesige Erleichterung, was die körperliche Anstrengung betraf in erster Linie für meine Frau. Und natürlich auch für mich. Leider hatte ich nach wie vor das Problem den Rollstuhl hochtragen zu müssen, um meine Frau umzusetzen. Einen zweiten Rollstuhl bekam sie nicht bewilligt, so kaufte ich einen gebrauchten und das Problem war gelöst. Meine Frau ist leider vor zweieinhalb Jahren verstorben, aber der Treppenlift hat uns viel geholfen.
*Name von der Redaktion geändert