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Ein Maler, der kein Maler ist – und eine Pfeife, die keine Pfeife ist. Die große Einzelausstellung zu dem belgischen Surrealisten Magritte regt zum Nachdenken an, aber auf angenehme Weise. Als Besucher werden Sie gefordert, jedoch nicht überfordert.

Der Kuratorin Frau Dr. Martina Weinhart haben wir die Begeisterung angemerkt, als sie uns erzählte, wie es zu der Ausstellung kam: „Es ist wirklich etwas ganz Besonderes, dass wir rund 70 Gemälde von René Magritte in der Schirn zeigen können. Seine letzte umfassende Einzelausstellung in Deutschland ist über 20 Jahre her. 2017 jährt sein Todestag zum 50. Mal, was uns ein geeigneter Anlass schien, ihn mit einer Ausstellung zu ehren.“

Wir wollten wissen, woher die gezeigten Werke stammen und wie es möglich war, Leihgaben aus aller Welt zu bekommen.

Dr. Weinhart: „Die Kunstwerke stammen von zahlreichen Leihgebern, aus Museen und Privatsammlungen in Europa, USA und sogar Australien, das ist ein ganz schöner Kraftakt. Wir haben zusammen mit dem Kurator Didier Ottinger und den Kollegen im Centre Pompidou lange daran gearbeitet, dass die Gemälde erst in Paris und nun auch hier in der Frankfurter Schirn zu sehen sind. Eine einmalige Gelegenheit!“

Ein philosophierender Maler oder ein malender Philosoph?

Schirn_Presse_Magritte_Ausstellungsansicht_Norbert_Migulet z_6.jpg MAGRITTE. DER VERRAT DER BILDER, Ausstellungsansicht © Schirn Kunsthalle Frankfurt, 2017, Foto: Norbert Miguletz
Schirn_Presse_Magritte_Ausstellungsansicht_Norbert_Migulet z_6.jpg MAGRITTE. DER VERRAT DER BILDER, Ausstellungsansicht © Schirn Kunsthalle Frankfurt, 2017, Foto: Norbert Miguletz

Der 1998 im belgischen Lessines geborene Maler sah sich zeitlebens nicht als Künstler, sondern primär als denkender Mensch, als Philosoph. Die Malerei war für ihn – gleichberechtigt mit Sprache – eine Ausdrucksform, Grundfragen der Philosophie zu behandeln. Viele seiner Gemälde geben dem Betrachter Rätsel auf. Dies erreicht Magritte, in dem er alltägliche Gegenstände exakt wiedergibt und auf überraschende Weise neu kombiniert.

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Dabei geht es immer wieder um die Frage, ob und wie sich die Realität abbilden lässt. Da die Wahrnehmung durch die Interpretation des Menschen beeinflusst wird, müssen wir darauf vertrauen, mit unserer Vorstellungskraft ein Bild der Welt zu entwickeln, unser Bild der Welt.

Die Werke des Künstlers mit der Melone sind aktueller denn je. Begriffe wie „alternative Fakten“ werden derzeit diskutiert. Magritte forderte dazu heraus, seine Bilder zu hinterfragen. Er beschäftigte sich intensiv mit dem Zusammenhang von Realität und der Wahrnehmung der Realität.

Viele Möglichkeiten, sich Magritte zu erschließen

Schirn_Presse_Magritte_Ausstellungsansicht_Norbert_Migulet z_7.jpg MAGRITTE. DER VERRAT DER BILDER, Ausstellungsansicht © Schirn Kunsthalle Frankfurt, 2017, Foto: Norbert Miguletz
Schirn_Presse_Magritte_Ausstellungsansicht_Norbert_Miguletz_7.jpg MAGRITTE. DER VERRAT DER BILDER, Ausstellungsansicht ©
Schirn Kunsthalle Frankfurt, 2017, Foto: Norbert Miguletz

Bei der Schirn braucht kein Besucher die Katze im Sack zu kaufen. Durch das ausführliche Digitorial erkennen Sie vorab, ob Ihnen die Ausstellung zusagt und sich der Weg für Sie lohnt. Im kostenfreien WiFi können Sie Lob und Kritik über Ihre sozialen Netzwerke verbreiten und mit der Schirn diskutieren.

Wer gerne unabhängig unterwegs ist, leiht sich einen Audioguide aus. Mit der Stimme von Alexander Fehling im Ohr, bekannt aus „Im Labyrinth des Schweigens“, können Sie die Werke in Ihrem eigenen Tempo erkunden. Neben den regelmäßig stattfindenden Überblicksführungen bietet die Kunsthalle auch Führungen in englischer Sprache, in deutscher Gebärdensprache sowie für Besucher mit eingeschränktem Sehvermögen. Wer, angeregt durch die Ausstellung, selbst aktiv werden möchte, kann sich beim Kunstkolleg anmelden.

Die Ausstellung ist noch bis zum 05. Juni 2017 in Frankfurt. Alle Informationen finden Sie hier!

 

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