Bauhaus – das Schlagwort steht für einen modernen, sachlich-funktionellen Baustil im Sinne einer Verknüpfung von Kunst und Industrie. Und es ist eng verbunden mit einer Stadt im Nahen Osten: Tel Aviv.
1919 gründete Walter Gropius in Weimar die Bauhaus – Schule für Kunst und Architektur. Im Angebot waren Fächer wie Malerei, Grafik, Fotografie, Bühnenkunst, Tanz und noch einiges mehr.
All diese Fächer traten jedoch ab 1927 zugunsten der Architektur und Inneneinrichtung in den Hintergrund. Heute besucht man Bauhaus-Exemplare am besten im israelischen Tel Aviv, denn dort ist die größte Ansammlung von Gebäuden dieses Architekturstils beheimatet.
Geflüchtete Bauhaus-Architekten
Ab den 1930er-Jahren errichteten hier von Deutschland nach Palästina Ausgewanderte mehr als 4.000 Gebäude dieses Stils. Die vor dem Nationalsozialismus geflüchteten jüdischen Architekten waren meist Studenten am Bauhaus in Weimar gewesen oder waren bei einem der modernen Architekten der Avantgarde der Zwanziger und Dreißiger in die Lehre gegangen.
Klare Linien, flache Dächer und weiße Fassaden sind kennzeichnend für ihren Stil. Die heute als „Weiße Stadt“ bekannte Ansammlung von Gebäuden dieser Architektur-Richtung, wurde 2003 zum UNESCO Weltkulturerbe erklärt.
Deutsche Förderung für Weltkulturerbe
Deutschland fördert den Erhalt dieses architektonischen Schatzes mit einer Finanzspritze von rund 2,9 Millionen Euro. Doch die salzige Seeluft des Mittelmeeres verschont die Gebäude nicht.
Das Bauhauszentrum in Tel Aviv versorgt Interessierte mit mehr Informationen zu Standorten und geschichtlichen Hintergründen der Bauhausarchitektur im heutigen Israel.
Außerdem bietet das Zentrum geführte Touren in mehreren Sprachen sowie Audio-Führer an, die Besucher im Zentrum ausleihen können – so steht einer lehrreichen Erkundung der „Weißen Stadt“ nichts mehr im Wege!
Kontakt:
Bauhaus Center Tel Aviv
99 Dizengoff st.
Tel Aviv, 64396
Tel.: (+972)3-522-0249