Darmkrebs ist in Deutschland die dritthäufigste Krebserkrankung. Statistiken zeigen, dass 90 Prozent der Betroffenen älter als 55 Jahre sind. Daher ist es kein Zufall, dass die Krankenkassen für Menschen ab diesem Alter die Darmspiegelung alle zehn Jahre als Vorsorgeuntersuchung anbieten. Es wird bereits diskutiert, die Altersgrenze auf 50 Jahre zu senken.
Bei der auch Koloskopie genannten aufwendigen Untersuchung soll der Arzt Polypen oder weiter fortgeschrittene Frühstadien einer Krebserkrankung feststellen. Der Facharzt untersucht das Innere des Dickdarms mit einem dünnen und biegsamen Rohr, dem Endoskop. Durch die integrierte Kamera erkennt er Polypen und kann sie während der Untersuchung mit seinem Endoskop entfernen, eine spätere Krebserkrankung soll so verhindert werden. Seit die Krankenkassen diese Untersuchung 2002 in das Programm zur Früherkennung von Krebs aufnahmen, ging die Zahl der Neuerkrankungen zurück.
Wie funktioniert die Darmspiegelung?
Viele Arztpraxen bieten eine Kurznarkose an, sodass der Mensch die Untersuchung entspannt verschläft. Wer das nicht möchte, kann mit einem Beruhigungsmittel vorlieb nehmen. Vor der Koloskopie tragen die Patienten Sorge, dass ihr Darm vollständig entleert ist. Bereits einige Tage vor dem Termin sollten sie bestimmte Lebensmittel von ihrem Speiseplan streichen, dazu gehören Obstsorten mit Kernen und Vollkornprodukte. Am Tag vor der Untersuchung konsumieren sie Abführmittel und nehmen bis zur Darmspiegelung nur noch Getränke zu sich, davon jedoch reichlich.
Stimmen Sie die Menge an Flüssigkeit mit Ihrem Arzt ab, falls Sie an einer Herz- oder Nierenkrankheit leiden. Patienten, die regelmäßig Medikamente einnehmen oder Insulin spritzen, besprechen die Einnahme am Tag der Untersuchung ebenfalls unbedingt mit ihrem Arzt.
Chancen und Risiken der Darmspiegelung
Bereits ab dem 50. Lebensjahr bezahlen die Krankenkassen einen Schnelltest auf nicht sichtbares Blut im Stuhl. Diese Vorsorgeuntersuchung bieten die Krankenkassen auch alle zwei Jahre als Alternative zur Darmspiegelung an. Die Untersuchungsmethode gilt jedoch als weniger zuverlässig – gleichzeitig hat sie keine Nebenwirkungen. Bei der Darmspiegelung hingegen gibt es Risiken. Der Patient kann die Narkose nicht vertragen, Blutungen können auftreten und in extrem seltenen Fällen wird die Darmwand verletzt. Wie bei allen medizinischen Entscheidungen müssen die Patienten mit ihren Ärzten Vorteile und Risiken gegeneinander abwägen.
Da die Polypen langsam wachsen, brauchen Sie die Darmspiegelung nicht öfter als alle zehn Jahre durchführen zu lassen, wobei es Ausnahmen von der Regel gibt. Hat oder hatte ein Patient erkrankte Familienmitglieder, kann der Arzt die Untersuchung bereits in jüngeren Jahren oder in kürzeren Abständen empfehlen.
Haben Sie bereits eine Darmspiegelung gemacht? Welche Erfahrungen haben Sie gemacht?