Faszien sind derzeit in aller Munde. Die Bindegewebshäute gelten als wichtiger Schlüssel zu einer besseren Haltung, Beweglichkeit, Wahrnehmung und Schmerzfreiheit des Körpers. Zudem unterstützen sie das Immunsystem und dienen als Wasserspeicher. Forscher haben herausgefunden, dass die hohe Dichte an Sensoren sie zu einer Art 6. Sinn machen. Die Faszien reagieren sogar negativ auf Stress. Dabei ziehen sie sich zusammen, unabhängig von den Muskeln.
Wissenswertes zu Faszien
Medizin und Sportwissenschaft haben das muskuläre Bindegewebe erst in den letzten Jahren richtig entdeckt und betrachten es als Sinnesorgan. Doch was genau sind Faszien eigentlich? Diese Bänder (fascia, lateinisch für Band) bestehen aus drei Gruppen. Eine oberflächliche Schicht sitzt unter dem Unterhautfettgewebe, eine tiefere Schicht umfasst die Muskulatur und zur dritten Schicht zählt beispielsweise die Gehirnhaut. Faszien enthalten überwiegend Wasser und Proteine. Dieses Bindegewebe speichert ungefähr ein Viertel des Wassers im Körper und entspricht etwa einem Fünftel unseres Körpergewichts.
Aktiv oder passiv die Faszien bearbeiten
Durch einen Mangel an Bewegung oder als Folge von falscher Ernährung und Stress verkleben, verfilzen oder verhärten sie. Das kann zu Schmerzen führen, die sich passiv bekämpfen lassen, beispielsweise durch osteopathische Anwendungen oder das sogenannte Rolfing. Sinnvoll ist es zudem, regelmäßig aktiv das Bindegewebe zu trainieren. Dies geschieht üblicherweise mit Hilfsmitteln wie einer Blackroll oder ganz einfach einem Ball. Fitness- oder Yogastudios bieten Faszientraining an. Übungen, die das Bindegewebe anregen, finden verstärkt Eingang in Fitnesskurse. Im Yoga spielen die Bindegewebsbänder seit jeher eine wichtige Rolle.
Tipps zu Faszien von unserem Experten
Wir haben Manuel Eckhardt, Sportexperte und Gründer des Online-Fitnessstudios pur-life, gefragt, wie Faszientraining gegen Rückenschmerzen helfen kann. Er erklärt: „Das beste (Rücken-)Training nutzt nichts, wenn man sich der Rolle des Bindegewebes nicht bewusst wird. Leider wird beim Faszientraining vieles, meist aus Unwissenheit, falsch gemacht. Flüssigkeit ist das A und O vor dem Training. 300 bis 500 Milliliter Wasser mit einer Prise Salz sollten eine halbe Stunde vor dem Faszientraining Pflicht sein. So wird das Gewebe wieder mit “Frischwasser” geflutet und das verklebte Bindegewebe löst sich.
Gerade bei Rückenschmerzen ist dies zu empfehlen. Nutzen Sie keine zu harte Faszienrolle, die dem Körper Schmerzen zufügt. Schmerzen erzeugen Stress im Körper und lassen das Gewebe mehr verkleben als vorher. Aus diesem Grund empfehle ich, eine weiche Yoga- oder Pilatesrolle für effektives Bindegewebstraining zu verwenden. Wer an gesundem und nachhaltigem (Rücken-)Training interessiert ist, sollte diese zwei Punkte beherzigen und wird sehen, dass sich schnell der gewünschte Effekt einstellt. Über www.give-me-five.tv können Sie kostenfrei vier Wochen an meinem Onlinetraining teilnehmen, um zu erfahren, wie es geht und worauf zu achten ist.“