Die Kamelie stammt aus Ostasien und gehört zur Gattung der Teestrauchgewächse. An kleinen Bäumen und immergrünen Sträuchern mit glänzendem Laub bilden sich zu Beginn des Jahres weiße, rosafarbene, rote oder mehrfarbige Blüten. Ihre schönen, großen und vielfältig geformten Blüten erinnern an Rosen. Besonders bekannte Arten sind die exklusive Chinarose (Camellia japonica) und der Teestrauch. Bereits spät im Herbst blühen einige seltene Kamelienarten, die meisten zeigen ihre Blütenpracht jedoch in den ersten Monaten des Jahres.
In der Literatur verewigte Alexandre Dumas der Jüngere den frühen Boten des Frühlings. Mitte des 19. Jahrhunderts veröffentlichte er seinen Roman „Die Kameliendame“ und erzählt darin von der Kurtisane Marguerite Gautier, die ausschließlich Kamelien als Geschenk annahm. Ihre tragische Liebesgeschichte wurde zu einem erfolgreichen Werk, das ein Theaterstück, ein Ballett und Verdis Oper „La Traviata“ nach sich zog. Auf der Kinoleinwand diente der romantische Stoff als Vorlage für über 20 Filme.
Wann fühlt sich die edle Kamelie wohl?
Die einst kostbare Zierpflanze ist anspruchsvoll in der Haltung: Sie darf nicht zu arg austrocknen und auf keinen Fall unter Staunässe leiden. Achten Sie darauf, mit salzarmem Wasser zu gießen, oder enthärten Sie das Gießwasser. Mit kalkhaltigem Leitungswasser machen Sie sich bei der Kamelie unbeliebt, fangen Sie Regenwasser auf, um Ihre Pflanzen zu wässern. Die Empfindlichkeit gegenüber Salz führt auch dazu, dass Sie besser nicht zu reichlich düngen.
Als Pflanze des Unterholzes mag die Kamelie keine pralle Sonne. Sie möchte sich zudem langsam an die Sonnenstrahlen gewöhnen, andernfalls besteht die Gefahr, dass ihre Blätter verbrennen. Damit sie gleichzeitig nicht zu schattig steht, bietet sich ein windgeschützter und halbschattiger Platz nahe der Hauswand für das exotische Teestrauchgewächs an.
Ist die Kamelie winterhart?
Die einzelnen Kamelienarten sind unterschiedlich winterhart, lassen Sie sich daher in der Gärtnerei beraten. Eine Abdeckung aus Mulch oder Vlies schützt die empfindsamen Pflanzen vor hartem Frost und der Wintersonne. Hat die Pflanze bereits Knospen gebildet, gefährden die Minusgrade des Spätfrostes die Blüte. Ihr Standort will gut überlegt sein; sie zieht nicht gerne um. Für die Haltung in der Wohnung ist die Zierpflanze weniger gut geeignet. Haben Sie jedoch einen hellen Raum, dessen Temperatur ganzjährig nicht über 15 Grad ansteigt, können Sie die dekorative Pflanze auch im Haus halten.
Bei der richtigen Pflege lebt die Kamelie bis zu 100 Jahre lang. Im Park des sächsischen Schlosses Pillnitz bewundern die Besucher eine knapp neun Meter hohe Kamelie mit einem Durchmesser von fast elf Metern. Ihr genaues Alter lässt sich nicht zweifelsfrei belegen, sie könnte aber bereits über zweihundert Jahre alt sein.