Früher lernten die Mädchen in der Schule nähen, stricken und häkeln, während es für die Jungen Werkunterricht gab. Dem lag der Gedanke zugrunde, dass aus den Mädchen später Ehefrauen würden, die für ihre Familie Socken stopfen und Schals stricken würden. War es nötig, einen Dübel in die Wand zu setzen, bekam der Ehemann die Aufgabe.
Deshalb hieß die 1957 erstmals erschienene Zeitschrift mit Tipps zum Heimwerken auch: „selbst ist der Mann“. Interessanterweise hat das Magazin seinen Namen bis heute nicht geändert und erfreut sich immer noch großer Beliebtheit. Um die weibliche Zielgruppe nicht zu diskriminieren, wird „selbst“ auf dem Deckblatt der Zeitschrift mittlerweile mit großen Buchstaben, und der Teil „ist der Mann“ klein gedruckt. Do it yourself ist nach wie vor im Trend, und es gibt zahlreiche Zeitschriften, von denen sich manche sogar speziell an Frauen wenden.
Denn die Zeiten haben sich geändert, und heute gibt es viele Frauen, die genauso geschickt oder noch besser mit Bohrmaschine und Akkuschrauber umgehen als Männer. Manche Frau würde sich gerne an das Thema heranwagen, traut sich aber nicht so recht. Zu diesem Zweck gibt es unterschiedliche Veranstalter, die Kurse für Heimwerkerinnen anbieten.
Frauen im Baumarkt
Die Frauen unter sich lernen zu tapezieren, mit der Bohrmaschine umzugehen oder Laminat zu verlegen. Dieses Thema haben einige Baumärkte aufgegriffen und bieten spezielle Frauenabende an.
Die Heimwerkerinnen erobern exklusiv nach der offiziellen Öffnungszeit den Laden und schauen sich in Ruhe die Geräte an, lassen sie sich erklären oder probieren aus. Für die Baumärkte sind Frauen zu einer wichtigen Kundengruppe geworden, die nicht nur mitentscheidet, sondern regelmäßig selbst dort einkaufen.
Beim Heimwerken nicht die Sicherheit vergessen!
Männer legen beim Heimwerken häufig mutig los, da sie ungern Gebrauchsanleitungen lesen, während die Frauen besser planen und sich erst genau informieren. Nicht zu Unrecht! Bei allem Spaß am Heimwerken und dem guten Gefühl, Geld gespart zu haben, sollten Sie mögliche Risiken nicht übersehen. Mit geschätzten gut 300.000 Heimwerkerunfällen pro Jahr in Deutschland leben die heimischen Handwerker durchaus gefährlich.
Sind Sie dann noch im Alter 59plus, empfehlen wir, ein paar Sicherheitsregeln zu beachten.
- Nehmen Sie sich Zeit und legen Pausen ein: Rom wurde auch nicht an einem Tag erbaut!
- Funktionieren Ihre Geräte noch einwandfrei und sicher?
- Keine Kletterexperimente! Steigen Sie ausschließlich mit guten Schuhen auf Leitern und klettern Sie nicht auf Stühle.
- Schützen Sie Ihre Augen und Hände durch eine Schutzbrille und Handschuhe.
- Halten Sie Ihre Bohrmaschine mit beiden Händen fest und bedenken Sie, dass die Kraft leider nicht mehr der eines 25-Jährigen entspricht.
Wie sind Ihre Erfahrungen mit dem Heimwerken? Haben Sie schon einmal einen „Do it yourself“ – Kurs im Baumarkt oder bei der Volkshochschule belegt?