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Wer seinen Urlaub plant, schließt mitunter Kompromisse. Hat das Reiseziel schöne Strände, lässt sich in der Gegend vielleicht nicht wandern. Wünschen Sie sich, dass jeden Tag die Sonne scheint und es mollig warm wird, müssen Sie im Winter eine lange Flugreise auf sich nehmen. Aber stimmt das so? Nein, eigentlich nicht, denn die meisten Kanarischen Inseln erreichen Sie mit vier bis fünf Stunden Flugzeit. Lediglich für die Anreise nach La Gomera und El Hierro müssen Sie mehr Zeit einplanen.

Das Klima auf den Kanaren ist angenehm und die Temperaturen schwanken das Jahr über nur wenig. Lediglich von November bis April ist mit etwas mehr Regen zu rechnen als sonst im Jahr. Die Inseln „des ewigen Frühlings“ liegen nur wenige Hundert Kilometer von Südmarokko entfernt, daher bewegt sich die Höchsttemperatur meist zwischen angenehmen 20 und 30 Grad. Vergessen Sie trotzdem nicht, dass die Sonne dort viel Kraft hat, und verwenden Sie reichlich Sonnencreme mit einem hohen Lichtschutzfaktor. Innerhalb einer Insel unterscheidet sich das Klima regional, sodass es beispielsweise auf der Nordseite Teneriffas öfter regnet als im Süden der Insel. Den scheinbaren Nachteil des Nordens machen mehr Grün und die üppigere Vegetation wett.

Teneriffa gilt mit als die grünste Insel der Kanarischen Inseln und lädt somit zu tollen Wanderungen in mildem Klima ein. Bildquelle: Pixabay.de
Teneriffa gilt mit als die grünste Insel der Kanarischen Inseln und lädt somit zu tollen Wanderungen in mildem Klima ein. Bildquelle: Pixabay.de

Wandern und Natur auf den Kanarischen Inseln

In manchen Punkten ähneln sich die Inseln, gleichzeitig hat jede ihre Besonderheit und ihren individuellen Charme. Wanderfreudige Urlauber fühlen sich auf Teneriffa, La Palma und La Gomera besonders wohl: Die Kanaren sind gebirgig, da sie einen vulkanischen Ursprung haben. Als besonderes Extra können Sie auf Teneriffa den höchsten Berg Spaniens erklimmen, den knapp 4000 Meter hohen Pico de Teide. Spielt das Wetter mit, bringt Sie eine Seilbahn in nur acht Minuten auf 3.555 Meter Höhe. Genießen Sie oben die Aussicht oder unternehmen eine kleine Wanderung. Vorsicht ist angebracht: Lassen Sie es auf dem Gipfel langsam angenehmen und nehmen Sie sich nicht zu viel vor. Die ungewohnte Höhenluft fordert ihren Tribut und kann schnell eine Höhenkrankheit mit Übelkeit und Kopfschmerzen auslösen. Die Höhenkrankheit resultiert daraus, dass die Luft dünner wird: Folglich atmen Sie schneller und Ihr Kreislauf beschleunigt sich. Leiden Sie an einer Erkrankung des Herzens oder einer anderen chronischen Krankheit, sollten Sie vor der Reise mit Ihrem Arzt sprechen.

Wer topfit und im Wandern geübt ist, kann noch die letzten Höhenmeter bis zum Gipfel erklimmen. Die Zahl der täglichen Besucher wurde allerdings limitiert, sodass Sie sich vorher anmelden müssen: Registrieren Sie sich vorab kostenfrei im Internet.

La Palma ist unter Wanderfreunden ebenfalls ein sehr beliebtes Reiseziel und bislang vom Massentourismus verschont. Sie können durch imposante Vulkanlandschaften wandern, den Lorbeerurwald erkunden oder von der Cumbrecita aus grandiose Ausblicke auf die Caldera de Taburiente genießen. Wer sich nach dem Wandern im Meer erfrischen möchte, freut sich über einige schöne Strände und Meeresschwimmbäder.

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Die beiden kleinsten Kanarischen Inseln

Auf der zweitkleinsten Kanareninsel La Gomera erwartet Sie wunderschöner „Lorbeerwald“. Die UNESCO ernannte 1986 den Nationalpark Garajonay als Weltnaturerbe und 2012 wurde die gesamte Insel zum Biosphärenreservat ernannt. Wer den großen Trubel und lange weiße Sandstrände sucht, ist auf La Gomera an der falschen Adresse. Sind Sie gerne in der Natur und mögen keine Bettenburgen, ist La Gomera für Sie jedoch genau das Richtige. Im Valle Gran Rey treffen Sie zudem einige deutsche Althippies, die teilweise seit Jahrzehnten dort leben.

Individualistisch geprägte Reisende genießen die Abgeschiedenheit von El Hierro. Nach El Hierro können Sie mit der Fähre übersetzen, die Schifffahrt dauert ungefähr vier Stunden. Da den südlichen Flughafen von Teneriffa täglich Maschinen aus Deutschland ansteuern, ist dies die unkomplizierteste Anreise. Alternativ können Sie einen Regionalflug nehmen, allerdings startet dieser im Norden Teneriffas. Auch die anderen Inseln bieten eine Flugverbindung nach El Hierro an.

Es muss nicht immer ein Langstreckenflug sein, um auch im Winter die Sonne und Wärme genießen zu können. Die Kanaren haben wirklich für jeden Geschmack etwas zu bieten. Bildquelle: shutterstock.com
Es muss nicht immer ein Langstreckenflug sein, um auch im Winter die Sonne und Wärme genießen zu können. Die Kanaren haben wirklich für jeden Geschmack etwas zu bieten. Bildquelle: shutterstock.com

Strand satt auf den Kanaren

Wer von Strand nicht genug bekommen kann, ist auf Fuerteventura und Gran Canaria bestens aufgehoben. Auf Fuerteventura können Sie ausgiebige Spaziergänge am flachen Sandstrand machen: Der längste Strand beläuft sich auf stolze 30 Kilometer.

Gran Canaria ist besonders durch seine Dünenstrände von Maspalomas bekannt. Über die Insel verteilt gibt es zudem jede Menge weiterer heller und vulkanisch dunkler Sandstrände. Wird Ihnen der Strand nach ein paar Tagen langweilig, können Sie auf Gran Canaria schöne und vielfältige Wanderungen unternehmen oder den Palmitos Park besuchen.

Lanzarote beeindruckt zudem durch seine eigenwilligen Vulkanlandschaften und die spannende Architektur. Der bekannt spanische Architekt, Maler und Naturschützer César Manrique hat die Insel geprägt. Große Hotels finden sich auf Lanzarote kaum, stattdessen traditionelle ländliche Architektur.

 

Die kanarische Küche

Auf den Speisekarten kanarischer Restaurants finden Sie viele Sorten von Fisch sowie einige lokale Besonderheiten. Viele Touristen verlieben sich in die „Runzelkartoffeln“: Diese „papas arrugadas“ kommen mit zwei Sorten Soße. Die grüne Mojosoße (mojo verde) erhält ihre Farbe durch Koriander und Petersilie, die rote Mojosoße (mojo rojo) durch Paprika, Peperoni und Tomaten. Außerdem werden auf den Inseln gerne Kaninchen (conejo) verspeist, Brunnenkressensuppe (potaje de berros ) sowie Gofio. Das gebackene Mehl Gofio gilt als ein Grundnahrungsmittel der kanarischen Küche und lässt sich vielseitig und raffiniert anwenden.

Falls Sie Likör mögen, probieren Sie den bekannten Bananenlikör “Licor Platano Cobana“. Schenken Sie das Glas nicht zu voll, auch wenn er Ihnen mundet, mit seinen 30 Prozent Alkohol kann er sonst leicht einen Kater verursachen.

Noch ein paar praktische Tipps

Von Deutschland aus können Sie Gran Canaria, Teneriffa und Lanzarote nahezu täglich mit einem Direktflug erreichen. La Palma wird etwas seltener angeflogen und La Gomera sowie El Hierro erreichen Sie nur mit Fähre oder Regionalflug über eine der größeren Kanareninseln.

Denken Sie daran, eine Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor und eine gute Sonnenbrille einzupacken. Wenn Sie gerne wandern, sollten Sie gute Wanderschuhe und eventuell Wanderstöcke mitnehmen. Sagen Sie in Ihrer Unterkunft Bescheid, wohin sie wandern, und nehmen Sie ausreichend Wasser mit. Bedenken Sie, dass das Wetter schnell umschlagen kann, und richten Sie sich auch auf Regen ein. Das Klima auf den Kanaren gilt als sehr verträglich, gönnen Sie sich dennoch ein bis zwei Tage, um sich darauf einzustellen, bevor Sie richtig loslegen.

Der richtige Sonnenschutz ist auf den Kanarischen Inseln ein absolutes Muss. Bildquelle: shutterstock.com
Der richtige Sonnenschutz ist auf den Kanarischen Inseln ein absolutes Muss. Bildquelle: shutterstock.com

Sie waren noch nie auf den Kanaren und es fällt Ihnen schwer, sich für eine der Inseln zu entscheiden? Dann machen Sie doch einfach „Inselhopping“. So lassen sich beispielsweise Teneriffa und La Gomera bestens miteinander verbinden, aber auch Teneriffa und Gran Canaria sowie Lanzarote und Fuerteventura. Mit der Fähre erreichen Sie die jeweilige Nachbarinsel schnell. Zwischen den Kanarischen Inseln können Sie auch fliegen, was meist schneller geht als die Fährüberfahrt. Berücksichtigen Sie für Ihre Planung, dass die kleineren Inseln La Gomera, La Palma und El Hierro seltener angeflogen werden und nicht immer eine Direktverbindung möglich ist.

Auf der Insel Teneriffa gibt es ein deutschsprachiges Dialysezentrum, sodass auch Menschen mit einer Nierenerkrankung dort einen sorgenfreien Urlaub verbringen können. Falls Sie das interessant finden, lesen Sie gerne demnächst unseren Beitrag zu barrierefreiem Reisen.

Kennen Sie die Kanaren und falls ja, welche Insel ist Ihnen besonders ans Herz gewachsen? Wir freuen uns auf Ihre Tipps.

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