Augenringe sind in den meisten Fällen ungefährlich und meist steckt eine eher harmlose Ursache wie Schlafmangel oder ein Eisenmangel dahinter. Dunkle Schatten unter den Augen können jedoch auch ein erstes Alarmzeichen für ein gesundheitliches Problem sein. Krankheitsbedingte Augenringe entstehen z.B. auch dann, wenn eines der wichtigsten Entgiftungssysteme des Körpers nicht mehr richtig funktioniert – die Nieren. Lesen Sie hier, wie ein Nierenproblem zu Augenringen führt und wie Sie das erkennen.
Welche Funktion haben die Nieren?
Die Nieren sind ein lebenswichtiges Organ des Menschen. Ein gesunder Mensch besitzt zwei Nieren, die sich links und rechts neben der Wirbelsäule etwa in Höhe der unteren Rippenbogen befinden. Zwar sind die Nieren nur rund 10-12 Zentimeter groß, doch sie übernehmen zahlreiche Aufgaben, die überlebensnotwendig sind.
Den meisten sind die Nieren als entgiftendes und reinigendes Organ bekannt. Das ist auch ihre Hauptaufgabe. Durch die Nieren fließt täglich 1500 – 1800 Liter Blut, wo es gefiltert und von Abfallprodukten des Stoffwechsels gereinigt wird. Diese Abbauprodukte werden anschließend über den Urin ausgeschieden. Abgesehen von den Giftstoffen werden auch überflüssige Stoffe aus dem Blut herausgefiltert wie z.B. Mineralien oder Insulin. Auf diese Weise wird eine übermäßige Konzentration bestimmter Stoffe reguliert. Außerdem schüttet die Niere Hormone aus, die unter anderem für die Hämoglobinsynthese sowie die Vitamin-D-Produktion notwendig sind.
Damit ergeben sich folgende Funktionen der Niere:
- Regelung der Bildung von roten Blutkörperchen
- Regulierung des Mineralstoffhaushaltes
- Regulierung des Flüssigkeitshaushaltes
- Regelung des Säure-Basen-Haushaltes
- Regelung des Blutdrucks
- Regelung des Knochenstoffwechsels
Was passiert bei einer Fehlfunktion bzw. Erkrankung der Niere?
Die Nieren sind das körpereigene Filtersystem im Menschen. Ähnlich wie ein Aquarium einen Filter benötigt, um die Wasserqualität aufrechtzuerhalten, werden die Nieren benötigt, um die Blutqualität zu erhalten.
Die Ursachen für Nierenerkrankungen sind unterschiedlich. Einerseits können sie angeboren sein. Am häufigsten jedoch entstehen Nierenprobleme infolge von Bluthochdruck sowie Diabetes. Beide Erkrankungen sind gleichzeitig auch ein Symptom von Nierenproblemen. Außerdem können die Nieren durch die Einnahme von Medikamenten bzw. Drogen oder Immunerkrankungen geschädigt werden. Auch chronische Erkrankungen wie Rheuma und Entzündungen können die Nierenfunktion beeinträchtigen.
All das führt dazu, dass die Nieren ihre Filterfunktion nicht mehr richtig ausführen können. Die Folge: Abfall- bzw. Giftstoffe häufen sich im Körper an, der Elektrolythaushalt gerät aus dem Gleichgewicht. Der Körper bildet zu wenig rote Blutkörperchen und es entsteht ein Blutmangel. Das hat gravierende Auswirkungen auf lebenswichtige Körperfunktionen, die sich in folgenden Symptomen äußern:
- Müdigkeit, Abgeschlagenheit, Reizbarkeit; Konzentrationsstörungen
- Wassereinlagerungen am ganzen Körper
- Knochenschmerzen, Kopfschmerzen
- schwaches Immunsystem
- Herz-Kreislauf-Störungen, erhöhter Blutdruck
- Appetitverlust, Durchfall, Erbrechen
- Kurzatmigkeit und Atemprobleme
- Urinveränderungen
Bleibt die Fehlfunktion der Nieren unbehandelt, kann das rasch zu einer chronischen Niereninsuffizienz und im schlimmsten Fall sogar zum Nierenversagen führen. Daher sollte das Auftreten solcher Beschwerden unbedingt ernstgenommen und genauer untersucht werden.
Sind Augenringe ein Symptom von Nierenversagen?
Funktionsstörungen der Nieren bleiben oftmals lange unentdeckt, denn eindeutige Symptome zeigen sich erst nach einiger Zeit bzw. nach sorgfältigen Blut- und Urinuntersuchungen. Wenn sich plötzlich dunkle Augenringe ohne einen erkennbaren Grund bilden, kann das auf eine Nierenschwäche hindeuten.
Augenringe aufgrund von Nierenproblemen können einerseits durch Wassereinlagerungen entstehen. Die Ödeme entstehen durch die Ansammlung von Flüssigkeit, da die Nieren weniger Flüssigkeit ausscheiden. Besonders in der Augenpartie fällt das sehr stark auf, da die Haut hier extrem dünn ist. Durch die entstehende Schwellung wird der Eindruck von dunklen Ringen unter den Augen erweckt. Typisch bei einer Fehlfunktion der Nieren sind auch geschwollene Augenlider.
Liegt eine Störung der Nierenfunktion vor, kann das Blut nicht mehr von Giftstoffen bereinigt werden. Diese Abfallprodukte wie Aminosäuren, Harnsäure oder Salze zirkulieren mit dem Blut durch den Körper und lagern sich ab – so auch in der Augenpartie. Da die Haut um die Augen sehr zart ist und mit dem Alter immer dünner wird, machen sich Veränderungen hierbei schnell bemerkbar. Die Ablagerungen der Abfallprodukte scheinen durch die Haut hindurch und es entstehen dunkle Ringe unter den Augen. Ähnlich ist es auch bei Lebererkrankungen, bei denen sich vor allem Bilirubin unter den Augen ansammelt und zu bräunlich-gelben Verfärbungen führt.
Eine Nierenschwäche kann unbehandelt zu einer Anämie führen. Das passiert, wenn nicht genügend rote Blutkörperchen im Blut vorhanden sind. Dadurch sinkt die Sauerstoffsättigung im Blut und sämtliche Organe und Muskeln sind nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt. Das hat nicht nur Auswirkungen auf die Körperfunktionen, sondern auch auf die Optik. Die Haut wird blass und dünn, wodurch die Blutgefäße in der Augenpartie stärker sichtbar werden. Somit erscheinen sie als dunkle Augenringe.
Fazit
Augenringe hat fast jeder Mensch schon einmal im Laufe seines Lebens gehabt und meist sind diese auch kein Grund zur Sorge. Treten neben den dunklen Augenschatten jedoch noch weitere Krankheitssymptome auf, dann könnte eine Nierenschwäche die Ursache sein. In diesem Fall suchen Sie schnellstmöglich einen Arzt auf, um ein Nierenversagen zu verhindern. Oft macht sich ein Nierenproblem nämlich erst bemerkbar, wenn es bereits weit fortgeschritten ist.