Es gibt eigentlich keinen Grund, das Älterwerden nicht genauso zu genießen, wie alle anderen Lebensabschnitte auch – wären da nicht die kleineren und größeren „Zipperlein“, die das Altern nun mal mit sich bringt. Die Gelenke schmerzen, mitunter stellen sich sogar Erkrankungen wie Rheuma oder Arthrose ein. Das Bewegen fällt schwerer, die Durchblutung lässt nach und auch der Kreislauf kann schwächeln. Viele Menschen frieren deshalb mit zunehmendem Alter schneller. Und auch die Haut verliert an Widerstandskraft und wird empfindlicher.
Helfen kann die moderne Medizin. Doch auch die Natur liefert Hilfsmittel, die Altersbeschwerden lindern können. Ein solches Hilfsmittel ist die Naturfaser Wolle.
Wolle wärmt nicht nur
Viele Menschen haben Vorbehalte gegen Wolle als Material für Kleidungsstücke oder Heimtextilien. Sie gilt als kratzend und altbacken. Die Sorgen sind allerdings oft unbegründet. Tatsächlich hat insbesondere Naturwolle sogar sehr vorteilhafte Eigenschaften. Sie ist wärmend, aber sehr atmungsaktiv. Und selbst wenn sie mehr als 30 % ihres eigenen Gewichts an Feuchtigkeit absorbiert, fühlt sie sich noch trocken an. Am Körper getragen, erzeugt sie damit ein sehr vorteilhaftes Mikroklima. Und anders als häufig angenommen, ist Wolle kein Allergen, sondern sehr hautverträglich. Feine Wollfasern, wie Merinowolle, fühlen sich bei richtiger Verarbeitung weich an und kratzen nicht.
Naturbelassene Schafwolle wirkt durchblutungsfördernd und entzündungshemmend. Sie wird deshalb sogar zu Heilzwecken eingesetzt, um beispielsweise Wundsein zu behandeln. Das natürliche Wollfett Lanolin pflegt die Haut und wird in Cremes und Salben verwendet.
Die speziellen Eigenschaften der Wolle sind ideal bei vielen Altersbeschwerden. Das angenehme Hautklima und die durchblutungsfördernde Wirkung machen sich speziell bei rheumatischen Beschwerden oder Arthrose positiv bemerkbar. Auch wer schnell friert, profitiert, denn Wolle wärmt intensiv, lässt die Haut aber dennoch atmen. Ihre antibakteriellen Eigenschaften vermindern die Entstehung von Schweißgeruch. Dermatitispatienten wird häufig zum Tragen von Merinowolle geraten, da gerade sie als wohltuend bei Hautproblemen gilt.
Vorurteile oft unbegründet
Wie bereits erwähnt, sind hochwertige und gut verarbeitete Wollfasern nicht kratzend oder reizend auf der Haut. Und richtig gepflegt, bleibt Wolle lange angenehm zu tragen. Doch auch um die Pflege von Wolle ranken sich Vorurteile. Das Material gilt als empfindlich und anspruchsvoll, was das Waschen und Pflegen angeht. Das ist insofern nicht ganz falsch, als Wollfasern tatsächlich Schaden nehmen können, wenn man sie wie andere Textilien behandelt. Mehr Pflege brauchen sie allerdings nicht, sondern sogar eher weniger. Das gilt insbesondere für unbehandelte Naturwolle. Sie ist schmutzabweisend und hat selbstreinigende Eigenschaften. Gute Belüftung und selten mal eine Wäsche reichen deshalb oft, um Wolle zu pflegen. Die Wäsche erfolgt dann am besten per Hand oder maximal im Wollwaschgang in der Waschmaschine und mit einem geeigneten Wollwaschmittel, das rückfettend wirkt. Getrocknet wird Wolle am besten liegend an der Luft. Im Wäschetrockner ist sie nicht gut aufgehoben.
Und auch wer glaubt, Wolle sei altbacken und unmodisch, liegt falsch. Das Naturmaterial dominiert immer wieder aktuelle Modetrends.
Wichtig zu wissen
Einen Nachteil kann Wolle allerdings haben. Und das kann die Herkunft betreffen. Hinsichtlich des Tier- und Naturschutzes ist Wolle nämlich nicht gänzlich unumstritten. Ihre Gewinnung kann mit Tierleid und Pestizideinsatz einhergehen. Wer Wolle oder Wollprodukte nutzen möchte, sollte deshalb deren Herkunft und entsprechende Zertifizierungen beachten.