In der vergangenen Nacht meldeten mehrere Online-Medien den Altkanzler als tot. Aber mittlerweile ist klar: Helmut Kohl lebt.
Die Falschmeldung verbreitete sich wie ein Lauffeuer. Auslöser war eine rot markierte Meldung in der „Welt Online“. Als die Zeitung nach kurzer Zeit ihren Fauxpas bemerkte, hatten schon mehrere Online-Medien die falsche Information auf ihren Internet-Seiten veröffentlicht – mit Bezug auf die Welt.
Es war eben ungünstig, dass die Meldung auf der Online-Präsenz der Welt mitten in der Nacht erschien – in den Augen vieler Medienhäuser also nicht der richtige Zeitpunkt, um in der Redaktion der Welt anzurufen und die Information zu verifizieren.
Einzig ein Blogger verhielt sich regelkonform: Dem journalistischen Grundsatz der Gründlichkeit verpflichtet, rief er die Welt an und erfuhr: Helmut Kohl ist nicht tot. Die Meldung gelangte aus Versehen auf die Homepage. Bei der Welt bedaure man den technischen Fehler und entschuldigte sich.
Was uns an Helmut Kohls fiktionalem Tod nachdenklich stimmen sollte ist, dass der Aktualitätsdruck die Gründlichkeit der Recherche ins Hintertreffen geraten lässt. Das Online-Zeitalter hat nicht nur die Verbreitung von Information sondern auch die Verbreitung von Miss-Information beschleunigt.
Im aktuellen Fall freuen wir uns jedenfalls, dass die Meldung der Welt falsch war.
Wir gratulieren dem 85-jährigen Kanzler der Einheit zur Wiederauferstehung und wünschen ihm ein weiterhin glückliches und langes Leben!