Sollte man gegen Ende seines Lebens nicht verzeihen können? Gnädig über die Fehler des anderen hinwegsehen – zumindest, wenn es um die Familie geht? Wie die drei Schwestern Betty, Hiltrud und Martha diese Frage auf ihre eigenwillige und doch so charmante Weise angehen, sehen Sie am Samstag 22. Dezember um 20:15 Uhr im Ersten in WIR SIND DOCH SCHWESTERN.
Der Fernsehfilm WIR SIND DOCH SCHWESTERN, erzählt eine Geschichte über drei zerstrittene Seniorinnen. Zwei Weltkriege haben die drei Damen er- und überlebt. Sie sind an den Menschen und der Liebe verzweifelt und mussten sich einer Moral unterwerfen, die ihnen heute nur noch verlogen erscheint. Im Jahr 1994, zum 100. Geburtstag von Hiltrud (Hildegard Schmahl), arbeiten die Schwestern ihr Leben auf. Keine einfache Sache und nicht alle nehmen freiwillig daran teil.
Wir sind doch Schwestern – wie konnte es nur soweit kommen?
Wir schreiben das Jahr 1994. Betty, Hiltrud und Martha kommen auf Bettys Hof zusammen, um sich endlich wieder zu versöhnen. Das geschieht keinesfalls freiwillig, weder Betty (Jutta Speidel) noch Hiltrud wussten Bescheid. Martha (Gertrud Roll) hat das alles eingefädelt, um das jahrzehntelange Schweigen zwischen den Schwestern zu beenden. Über 40 Jahre ist es bereits her, dass sich die drei Schwestern zerstritten haben. In immer wiederkehrenden Rückblicken wird in WIR SIND DOCH SCHWESTERN die Geschichte eines bitteren Familienzwistes erzählt.
Alles begann auf dem Hof der Verhoevens, in der Zeit um den zweiten Weltkrieg. Dabei dreht sich scheinbar alles um den Politiker und Gutshofbesitzer Heinrich Verhoeven (Benjamin Sadler). Ihm gibt Hiltrud, die Älteste, die Schuld am Tod ihres Verlobten Franz (Anton Rubtsov), Heinrichs jüngerer Bruder, der im Zweiten Weltkrieg gefallen ist. Betty hingegen glaubt nicht an diese Schuld. Sie hält Heinrich zeitlebens die Treue und lebt bis zu seinem Tod als seine Haushälterin und Geliebte an seiner Seite. Bis heute lebt sie auf dem Hof der Verhoevens, den Hiltrud nur als “Mörderhof” bezeichnet.
Wer trägt Schuld
Zum Bruch der Schwestern kam es aber letztlich aus einem anderen Grund. Bei einem Prozess in den 1950ern musste Hiltrud eine Falschaussage machen, die sie bis heute belastet. Die moralischen Anforderungen dieser Zeit machten diese Falschaussage nötig, um das Ansehen Bettys und damit auch das der Familie nicht zu beschädigen. Doch die ehemalige Schulleiterin kann ihrer Schwester Betty diesen Umstand bis heute nicht verzeihen. Deshalb zeigt Hiltrud nach wie vor wenig Bereitschaft, sich mit ihrer jüngsten Schwester auszusöhnen. Dabei bleibt ihr mit ihren 100 Jahren ganz offensichtlich nicht mehr viel Zeit. Doch die zeitlebens unverheiratete Hiltrud bleibt stur.
Erst als die die Studentinnen Annekatrin (Anke Retzlaff) und Ira (Victoria Schulz) auf den Hof kommen, um einen Kurzfilm über das eigenwillige Trio zu drehen, scheint das Eis ganz allmählich zu schmelzen. Allerdings brechen zuvor noch einmal die alten, schmerzenden Wunden auf. Und vielmehr noch: Der Film WIR SIND DOCH SCHWESTERN bringt eine jahrzehntelange totgeschwiegene Schuld ans Licht, die die drei Frauen über alle Streitigkeiten hinweg verbindet und der sie sich nun alle drei schonungslos stellen müssen.
WIR SIND DOCH SCHWESTERN: Samstag 22. Dezember 2018 um 20.15 Uhr im Ersten