In Großbritannien sind sie schon lange beliebt, die Gartenreisen. Dort werden nicht nur die städtischen Gärten regelmäßig von Pflanzenliebhabern besucht, sondern auch private Gärten, die ihre Pforten für einige Tage in den Sommermonaten für interessierte Besucher öffnen. Dieser Trend setzt sich in Deutschland nur langsam durch, denn hierzulande gibt es zahlreiche wirklich lohnende botanische Gärten, die zum Reiseziel werden können.
Ein Botanischer Garten bietet mit seiner Vielzahl an ökologischen Lebensformen, den Schaugewächshäusern und Tropenhäusern jedem Pflanzenliebhaber und botanisch Interessierten abwechslungsreiche Stunden. Aber auch Ruhesuchende, die einfach nur in schöner Umgebung ein wenig bummeln möchten, werden in einem Botanischen Garten Entspannung und Erholung vom Alltag finden.
Eine Gartenreise durch einen Botanischen Garten
Allein in Deutschland gibt es über 90 Botanische Gärten, von denen hier nur einige wenige erwähnt werden können. Die Geschichte der botanischen Gärten Deutschlands ist durchaus interessant.
In Leipzig angesiedelt ist der älteste botanische Garten, der heute zur Universität Leipzig gehört. Alle zu einer Universität gehörenden botanischen Gärten dienen der wissenschaftlichen Forschung, sind aber auch für die Öffentlichkeit zugänglich. Sie dienen ebenso dem Erhalt der Artenvielfalt.
Einer der größten botanischen Gärten ist in Berlin zu finden. Dort faszinieren neben der Pflanzenvielfalt ganz besonders riesige Bambusarten und alte Farnsorten. Daneben beeindruckt der botanische Garten Rombergpark in Dortmund ebenso wegen seiner Größe, aber neben vielem anderen auch wegen der Gehölzsammlungen, auf die er sich spezialisiert hat.
Palmen in ganz beeindruckender Zusammenstellung sind im Frankfurter Palmengarten zu finden. Im Schatten der Palmen und Sträucher lassen sich heiße Sommertage in der Stadt gut überstehen.
Der 2012 nach der Ehefrau des ehemaligen Bundeskanzlers benannte Loki-Schmidt-Garten ist Hamburgs botanischer Garten. Auf zwei Standorte verteilt, bietet er auf dem Freigelände einen Rückzugs- und Erkundungsort. In den Tropengewächshäusern nahe der Innenstadt in der Grünanlage „Planten un Blomen“ bestaunen Sie die nach Teilbereichen geordneten Pflanzengruppen und Lebensräume bestaunt.
Die Geschichte
Botanische Gärten ordnen ihre Bepflanzung durch Anlage in unterschiedlichen Lebensräumen, wie zum Beispiel tropische und subtropische Pflanzenwelt, Wüstenpflanzen und ähnliches, so dass ein Besuch in einem der botanischen Gärten die Möglichkeit bietet, bezogen auf Pflanzen den ganzen Globus zu bereisen. Schwerpunkte setzen manche botanischen Gärten auf bestimmte Pflanzenarten, wie beispielsweise Rosen im Rosarium oder Bäume und Sträucher im Arboretum. Häufig finden sich Nutz- und Arzneipflanzengärten auf dem Gelände. Diese knüpfen mit ihrem heilkundlichen Wissen an die Tradition der Kräuter- und Klostergärten an.
Die beeindruckenden Herrenhäuser Gärten in Hannover haben die größte Orchideensammlung in Europa und natürlich den bekannten Berggarten. In München liegt der Botanische Garten in Nymphenburg, interessant ist ebenso der Alpengarten am Schachen, einer Außenstation des botanischen Gartens.
Wie plane ich eine Gartenreise?
Bei der Planung einer Gartenreise durch Deutschland lohnt es sich, sich zuvor über das Veranstaltungsangebot der botanischen Gärten zu informieren. Vorträge und Führungen sind sehr informativ. Sie geben einen Einblick in die Entstehung der Gärten und die Schwierigkeiten und Erfolge bei der Erhaltung der Arten. Nach dem Rundgang sind für Entspannung und leibliches Wohl in einem der Restaurantbetriebe der botanischen Gärten ebenfalls gesorgt.
Der Eintrittspreis in einen Botanischen Garten ist recht überschaubar und deckt die Kosten der Gärten meist nicht.
Wer nicht gleich eine Gartenreise unternehmen möchte, für den bietet sich der Tagesbesuch eines in der Nähe des Wohnortes gelegenen botanischen Gartens an. Nur derjenige, der einmal ein paar Stunden in einem dieser Stadtgärten verbracht hat, weiß wie viel Erholung und Entspannung dort zu finden sind.