Während junge Frauen ihren eigenen Dessous-Geschmack erst noch entwickeln müssen, wissen Frauen über 60 meistens bereits, was ihnen zusagt und ihrem Körper schmeichelt. Dennoch kommt es im Laufe der Zeit zu einigen völlig natürlichen physischen Veränderungen, denen bei der Dessous-Auswahl Rechnung getragen werden sollte. Denn nur, was richtig sitzt und die eigenen Vorzüge geschickt betont, verfehlt seine Wirkung nicht.
So verändert sich die Brust bei einer Schwangerschaft und in den Wechseljahren
Während einer Schwangerschaft steigt die Berührungsempfindlichkeit der Brust bei vielen Frauen durch den plötzlich steigenden Ausstoß von Östrogen und Progesteron deutlich. Dieses Gefühl nimmt im Laufe der Schwangerschaft bei einem nun gleichmäßigeren Hormonspiegel zwar oftmals wieder etwas ab. Aber dafür kommt es dann dank der Bildung weiterer Milchdrüsen und Fettreserven zu einem Brustwachstum und der Dehnung des Gewebes. Wie genau die Rückbildung nach der Geburt aussieht – ob sich die Brustgröße wieder auf ihr altes Maß zurückzieht oder nicht und wie es um die Hautelastizität sowie die Bindegewebsfestigkeit bestellt ist – ist jedoch individuell.
Aber auch in den Wechseljahren sorgt die Hormonumstellung für Veränderungen an der Brust. Bei vielen Frauen beginnt in dieser Zeit die Tendenz zu mehr Fett- und weniger Bindegewebe, was die Brüste schlaffer wirken lässt. Hinzu kommen gleichzeitig oftmals eine geringere Kollagenproduktion, eine Abnahme der Hautelastizität, eine geringere Hautelastizität und Hitzewallungen, die mit verstärktem Schwitzen einhergehen. Alles in vielen Fällen ganz normal und kein Grund, sich deswegen in seinem Körper insgesamt nicht mehr wohl zu fühlen. Dennoch stellen diese physischen Veränderungen einen guten Grund dar, sich noch einmal genauer mit der Auswahl eines passenden BHs zu befassen. Schließlich können sich das persönliche Wohlbefinden und eine attraktive Optik gegenseitig wunderbar ergänzen.
Oft betont, aber nicht immer berücksichtigt: Die richtige Größe ist der Schlüssel zum Glück
Nur gut sitzende BHs unterstützen und formen die Brust optimal. Es ist also vor dem Kauf wesentlich, die aktuelle Cup-Größe und den entsprechenden Unterbrustumfang korrekt zu bestimmen. Diese verändern sich im Laufe des Lebens durch hormonelle Umschwünge, Gewichtsab- und -zunahmen und andere Gegebenheiten immer wieder. Daher sollte logischerweise nicht davon ausgegangen werden, dass die Maße mit Anfang 20, Mitte 30 oder Ende 40 immer identisch waren und es auch heute noch sind.
Daher noch einmal zur Erinnerung: Der Unterbrustumfang wird in 5-Zentimeter-Schritten gemessen (ab 3 Zentimetern zur nächsten Größe aufrunden) und die Körbchengröße dadurch ermittelt, dass man die Brust gerade über den Rücken an ihrer stärksten Stelle misst und den Unterbrustumfang von diesem Wert subtrahiert.
Beim darauffolgenden Anprobieren der verschiedenen BH-Modelle lässt sich der korrekte Sitz nun unter anderem an folgenden Merkmalen erkennen:
- Die Brüste liegen, ohne überzuquellen oder eingeschnitten zu werden, stabil, aber beweglich in den Körbchen.
- Es sind weder die Träger noch die Bügel zu spüren, es können also weder Druckstellen noch Einschnitte entstehen.
- Die Die Dekolleté-Falte steht weder ab noch überragt sie die Brust
- Das Unterbrustband verläuft parallel und enganliegend zu den Körbchen um den Körper herum – und zwar auf einer gleichmäßig hohen Linie.
Zwei miteinander harmonierende Individualisten: Die Brust und der BH
Jede Brust ist individuell und das ist wunderbar! Es gibt also keinen Grund, an sich selbst zu zweifeln, nur weil man angeblich nicht dem gerade gängigen Schönheitsideal entspricht. Dass dies sowieso mit gesunder Skepsis zu genießen ist, wird von der Tatsache unterstrichen, dass unterschiedliche Hersteller nicht umsonst verschiedene Schnitte anbieten. Das hat allerdings auch zur Folge, dass ein 80E-Körbchen nicht überall identisch ist.
Um die eigene BH-Größe (sofern sie auf korrekte Weise bestimmt wurden) nicht fälschlich in Zweifel zu ziehen, kann sich der Griff zur Kreuzgröße im Hinblick auf verschiedene Anbieter lohnen. Hierbei gilt:
- Ist der BH unter der Brust zu breit, sollte das Körbchen eine Nummer größer und die Unterbrustweite eine Nummer kleiner gewählt werden.
- Ist das Gegenteil der Fall, nimmt man das Körbchen am besten eine Nummer kleiner und die Unterbrustweite eine Nummer größer.
- Und bei einem zu kleinen oder zu großen Körbchen reicht bereits die Körbchengrößen-Anpassung aus.
Zudem lohnt es sich, darauf zu achten, welchen Zweck der BH erfüllen soll. Für den Sport oder dann, wenn man im Alltag schnell schwitzt, ist der Griff zu besonders atmungsaktiven Materialien sinnvoll. Schwere Brüste und solche, deren Bindegewebe nicht mehr ganz so stark ist oder die starken Bewegungen ausgesetzt sind, profitieren von einem Stütz-BH: Er entlastet die Nacken- und Schultermuskulatur und mindert das Rückenschmerz-Risiko. Aber natürlich darf es zuweilen einfach nur erotisch und verführerisch sein – dann kommen auch verschiedene Spitzenmodelle, trägerlose Varianten oder ein bügelloser Bralette-BH infrage.
Fazit
Überhaupt gibt es so viele verschiedene Brustformen und BH-Schnitte, dass es nur von Vorteil sein kann, sich genauer mit dem Thema auseinanderzusetzen. So lassen sich garantiert Dessous entdecken, die perfekt zu einem passen und die einem in sämtlichen gesundheitlichen wie modischen Hinsichten entgegenkommen. Und das Beste daran: Falsche Kompromisse sind dank der großen Auswahl garantiert nicht notwendig!