Inmitten des Nationalparks Eifel befindet sich die 100 Hektar große Anlage der ehemaligen NS-Ordensburg Vogelsang.
Ursprünglich eine Schulungsstätte der NSDAP
Auf einem bewaldeten Bergsporn über der Urfttalsperre wurde in den Jahren 1934 bis 1936 die „Ordensburg“ Vogelsang errichtet, eine Schulungsstätte für junge „Führungsanwärter“ der NSDAP. Der Begriff „Ordensburg“ entsprang dem Bedürfnis der Partei- und Staatsführung, starke Symbole der deutschen Geschichte ideologisch umzudeuten.
Die Anlage steht symbolhaft für das ideologische Staatsziel des Nationalsozialismus, durch Erziehung und Indoktrination einen „neuen deutschen Menschen“ im Sinne des „völkischen“ Idealbildes zu formen. Die „Ordensburg“ Vogelsang war einjährige Station eines insgesamt auf dreieinhalb Jahre angelegten Schulungsverlaufs, den jedoch niemand der 500 pro Jahrgang aufgenommenen Parteimitglieder zu Ende bringen konnte. Mit dem Angriff der deutschen Wehrmacht auf Polen am 1. September 1939 wurde der Betrieb eingestellt und die Auszubildenden meldeten sich zum Kriegseinsatz.
Heute ist die Ordensburg ein Ausstellungs-und Bildungszentrum
Nach dem Zweiten Weltkrieg war die Ordensburg erst britischer, dann belgischer Truppenübungsplatz. Seit dem 1. Januar 2006 ist das Gelände für die Öffentlichkeit zugänglich und ist seitdem Ausstellungs- und Bildungszentrum sowie kultureller Veranstaltungs- und Tagungsort. Am 11. September 2016 wurde das neue Forum Vogelsang IP eröffnet. Knapp viereinhalb Jahre Bauzeit und 45 Millionen Euro für Sanierung und Umbau waren nötig, um aus dem historischen Zentralbau der 100 Hektar großen, denkmalgeschützten Anlage Vogelsang ein modernes, 12.500 Quadratmeter umfassendes Besucher- und Ausstellungszentrum zu machen. Herzstücke des Projekts sind neben dem 1.800 Quadratmeter großen Besucherzentrum zwei große Ausstellungen, die einen barrierefreien und viersprachigen Zugang zu den beiden zentralen Themen des Standorts ermöglichen.
Dies ist zum einen die zukünftige Dauerausstellung der NS-Dokumentation Vogelsang. Zudem wird die mitten im Nationalpark Eifel gelegene Panoramalage unter dem Titel „Wildnis(t)räume“ zukünftig die zentrale Anlaufstelle des seit 2004 bestehenden einzigen Nationalparks in NRW sein.
Mit dem Auto fährt man zu diesen geschichtsträchtigen Ort über die B 266 aus Richtung Einruhr bzw. Gemünd, aber auch mit Bus und Bahn ist die Anlage gut erreichbar. Ausführliche Informationen finden Sie hier.