SieDieser reflektiertMit fortgeschrittenem Alter verliert das Auge die Fähigkeit sich an verschiedene Entfernungen anpassen zu können (Akkomodationsstörung). Dies stellt keine Krankheit dar, sondern ist ein natürlicher Prozess. Das ältere Auge kann sich nicht mehr scharf auf den Nahbereich einstellen. Anfangs gelingt es, Zeitung oder Buch weiter weg zu halten, irgendwann aber reicht das nicht mehr aus. Die meisten Senioren benötigen dann eine Nah- und eine Fernbrille, die sie ständig wechseln müssen. Besonders lästig ist dieses Problem bei Tätigkeiten, bei denen wir in kurzen Abständen in der Nähe und in der Ferne scharf sehen müssen, z.B. beim Einkaufen. Wer den Komfort einer einzigen Brille für alle Sehbereiche nützen möchte, kann dies mit einer zeitgemäßen Gleitsichtbrille (Mehrstärkenbrille) tun.
Der erste Schritt:
Um ein optimales Sehen zu ermöglichen, muss zuerst die genaue Sehstärke vom Augenarzt oder Optiker festgestellt werden. Eine augenärztliche Kontrolle wird empfohlen, um Augenerkrankungen, die bei Senioren öfter vorkommen wie z.B. den Beginn eines Grauen Stars, auszuschließen. Zur Herstellung von Gleitsichtgläsern benötigt der Optiker die genauen Werte der Kurz- oder Weitsichtigkeit jeden Auges, den Abstand der Pupillen zur Mitte der Nase sowie die Daten einer eventuellen Hornhautverkrümmung.
Die Gleitsichtbrille – Sehen in allen Entfernungen
Mit einer Gleitsichtbrille kann man mühelos am Bildschirm arbeiten, ohne Schwierigkeiten lesen und entgegenkommende Bekannte erkennen. Möglich ist dies durch mehrere Sehzonen, die das Gleitsichtglas vereint. Um ein stufenloses Sehen zu ermöglichen, wird ein spezielles Brillenglas benötigt, dass verschiedene Sehzonen beinhaltet. Gleitsichtgläser werden individuell hergestellt und auf die jeweiligen Bedürfnisse angepasst. Diese Brille ist sozusagen für Ihr Auge maßgeschneidert. Das Gleitsichtglas bietet eine deutliche Verbesserung zum bisher für die Korrektur der Alterssichtigkeit üblichen Bifokalglas.
Bifokalgläser geben zwar Objekte sowohl in der Ferne als auch in der Nähe klar wieder, können jedoch den Zwischenbereich nicht erfassen. Bifokalbrillenträger, sehen in der Mitte des Brillenglases ein kleines Fenster, durch das sie im Nahbereich scharf sehen, beim Umsteigen auf den Fernbereich kommt es jedoch zum „Hüpfen“ des Bildes, was zu Unsicherheiten und Fehlleistungen führen kann. Wer in der Ferne, im Zwischenbereich und ins besonders in der Nähe wieder scharf sehen möchte, ohne ständig die Brille wechseln zu müssen, kann die neue Technologie eines Gleitsichtglases nutzen.
Die verschiedenen Fehlsichtigkeiten, einschließlich einer Hornhautverkrümmung werden gleichzeitig korrigiert und unauffällig in die Gläser eingearbeitet, sodass die Gleitsichtbrille auch einen ästhetischen Vorteil bietet. Zwischen den Sehbereichen gibt es einen fließenden Übergang, was auch für Arbeiten am PC ideal ist. Der obere Bereich des Gleitsichtglases ermöglicht das scharfe Sehen in der Ferne, der untere Bereich das Sehen in der Nähe. In der Übergangszone ist das Sehen von mittleren Distanzen möglich. Diese fließende, mittlere Zone bildet den wesentlichen Unterschied zu einer Bifokalbrille.
Gleitsichtbrille für jedes Auge?
Gleitsichtgläser sind bis zu einer Dioptrienstärke von +/- 10 anpassbar. Tragen Sie die Gleitsichtbrille auch bei sportlichen Betätigungen. Die Gläser lassen sich mit jeder Fassung kombinieren und sind wenn gewünscht, auch in den alten Brillenrahmen einsetzbar. Manche Senioren haben sich schon an ihre Brillenfassung gewöhnt und wollen diese weiterhin verwenden.
In der Phase der Eingewöhnung neuer Gleitsichtgläser kann es vorübergehend zu Schwindel und Kopfschmerzen kommen, die Augen gewöhnen sich aber meistens nach ein paar Tagen an das neue Sehen. Das gewohnte Sehverhalten muss sich durch die Gleitsichtbrille ändern, da jetzt auch der Kopf dem Blick folgen muss. Schaut man nur mit den Augen nach links oder rechts, wird man unschärfer sehen.
Was kostet eine Gleitsichtbrille?
Gleitsichtgläser sind bedingt durch das aufwendige Herstellungsverfahren teurer als die üblichen Einstärkengläser, dafür spart man die Anschaffung von mehreren Brillen.
Gleitsichtgläsern werden aus verschiedenen Materialien, wie Mineral, Kunststoff oder Polycarbonat angeboten. Empfohlen wird auf höherbrechende Materialien zu setzen, wenn die Brillengläser besonders leicht sein sollen. Dazu eignen sich besonders robuste Kunststoffgläser oder Gläser aus Polycarbonat. Je hochwertiger das Glas der Brille ist, desto schärfer sieht man auch in den Randbereichen. Die Kosten der Brille bemisst sich hauptsächlich durch die Qualität des Gleitsichtsglases.
Die meisten Optiker unterscheiden zwischen:
- Standard
- Komfort
- Premium
Wer sich für eine teurere Brille entscheidet, sollte diese auch entspiegeln lassen. Blendungen und Reflexionen minimieren sich, was besonders für Senioren wichtig ist. Wer viel am PC tätig ist sollte an einen iBlue-Schutz-gegen-blaues-Licht denken. Dieser reflektiert die für die Netzhaut schädlichen Blaulichtanteile von modernen Displays. Eine Cleancoat-Beschichtung, schützt gegen Staub, Schmutz und Kratzer auf den Gläsern.
Für eine teurere Gleitsichtbrille lohnt es sich auch eine Brillenversicherung oder ein Sorglos Paket abzuschließen.
Bei einigen Optikern erhält man eine Gleitsichtbrille mit Basisgläsern bereits ab 100 bis 200 Euro.
Wer über eine neue Brille nachdenkt, sollte daher die Vorteile einer Gleitsichtbrille gegenüber dem Wechsel von Nah- und Fernbrille oder den Nachteilen einer Bifokalbrille erwägen. Dabei ist es auch möglich die Gläser in die alte Fassung einsetzen zu lassen.