Wer beim Stichwort “Goldbarren” an umfassend gesicherte Tresore in den Kellern von Banken und Goldreserven ganzer Nationen denkt, liegt damit nicht falsch. Doch neben den dort anzutreffenden Standardbarren oder “Good-Delivery-Barren” mit einem Gewicht von nominell 400 Feinunzen beziehungsweise knapp zwölfeinhalb Kilogramm gibt es auch deutlich kleinere Goldbarren, die sich bei privaten Käufern großer Beliebtheit erfreuen.
Viele Menschen kaufen Gold in Form von Barren oder Anlagemünzen, um einen Teil ihres Geldes gegen inflationsbedingte Wertverluste abzusichern. Zwar lassen sich mit Gold keine Erträge in Form von Zinsen, Dividenden oder Mieteinnahmen erzielen, doch das Edelmetall gilt als relativ wertstabil. Sein Preis kann mitunter erheblich schwanken, doch ein kompletter Wertverlust ist bei Gold äußerst unwahrscheinlich. Beim Kauf gilt es jedoch, einige wichtige Punkte zu beachten.
Kein Gold zweifelhafter Herkunft kaufen
Gold und andere Edelmetalle sind nur selten in hundertprozentig reiner Form anzutreffen. Denn Gold ist zwar äußerst widerstandsfähig gegenüber vielen Umwelteinflüssen und korrodiert nicht, weist aber nur eine relativ geringe Härte auf. Schmuck, Münzen oder andere Gegenstände unterlägen daher einem hohen Verschleiß, wären sie aus reinem Gold gefertigt. Wird Gold jedoch mit etwas Kupfer legiert, nimmt es eine leicht rötliche Farbe an und gewinnt deutlich an Härte und Festigkeit. Die Zugabe von Silber ändert die Härte zwar kaum, kann aber den Farbton einer Goldlegierung so abwandeln, dass er hellgelb, hellgrün oder weiß erscheint. So lassen sich durch Kombinationen mit anderen Metallen je nach Wunsch Goldlegierungen mit unterschiedlichen Farbtönen und Materialeigenschaften erzeugen.
Aufgrund der variierenden Goldgehalte der einzelnen Legierungen ist es im Goldhandel üblich, Proben durchzuführen und den Feingoldgehalt zu bestimmen. Zudem werden Legierungen mit standardisierten Feingoldgehalten durch eine sogenannte Punze gekennzeichnet. Dabei handelt es sich um eine in das Metall eingestempelte Angabe, beispielsweise die Zahl 750 oder den Vermerk “18 K” für sogenanntes 18-karätiges Gold, welches einen Anteil von 750 Gewichtspromille Gold in der Legierung aufweist. Die übrigen 250 Promille entfallen auf andere Metalle wie beispielsweise Kupfer, Silber, Platin, Palladium, Iridium oder Rhodium. Allerdings werden die im konkreten Fall vorhandenen Metalle ebenso wenig einzeln genannt wie ihre Anteile an der Legierung. Trotz dieser standardisierten Form der Kennzeichnung ist beim Goldkauf von nicht vertrauenswürdigen Verkäufern dringend abzuraten.
Scheideanstalt oder Bank
Wer Goldbarren kaufen möchte, sollte sich dafür am besten an eine Scheideanstalt oder an eine Bank wenden. Banken bieten neben sogenannten Anlagemünzen aus Gold oft auch kleinere Barren an. In einer Scheideanstalt ist das Angebot jedoch häufig größer. Zudem kann dort auch Gold zum Ankauf angeboten werden, selbst wenn es sich nicht um standardisierte Münzen oder Barren handelt. Die erfahrenen Experten analysieren den Feingoldgehalt innerhalb weniger Minuten und können so ein faires Angebot für den Ankauf – beispielsweise von Goldschmuck oder Zahngold – unterbreiten. Von Goldgeschäften mit Unbekannten oder auf Flohmärkten ist dagegen grundsätzlich abzuraten. Zu groß ist das Risiko, dabei betrogen oder gar beraubt zu werden.
Weitere wichtige Tipps zum Goldkauf
Wer Gold zu festlichen Anlässen verschenken möchte, hat die Wahl zwischen verschiedenen Goldmünzen oder Barren. Kleine Barren mit einem Gewicht von einem oder einem halben Gramm sind dafür besonders geeignet und zudem auch erschwinglich. Sie werden oftmals eingeschweißt in Blistern angeboten, was sie vor Zerkratzen schützt und weniger leicht verloren gehen lässt. Wer größere Beträge in Gold anlegen möchte, um für eventuelle Banken- und Währungskrisen oder Zeiten hoher Inflation vorzusorgen, sollte eine ausgewogene Mischung aus kleinen, mittleren und größeren Barren wählen. Für größere Barren spricht, dass sie – relativ betrachtet – preisgünstiger sind als kleine.
Auch wenn es sich in der Summe um dieselbe Menge Gold handelt, ist der Kauf von 50 Barren zu je einem Gramm Gold insgesamt deutlich teurer als der Kauf eines 50-Gramm-Barrens. Sollte es tatsächlich einmal notwendig werden, das Gold als Zahlungsmittel einzusetzen, haben größere Barren jedoch einen Nachteil. Sie sind weniger fungibel. Schließlich dürfte kaum damit zu rechnen sein, dass ein Verkäufer von Waren oder Dienstleistungen beim Bezahlen mit einem größeren Goldbarren in der Lage ist, passendes “Wechselgeld” in Form einer entsprechenden Menge von kleineren Barren herauszugeben.
Übrigens: Diejenigen, die sich einen kleinen privaten Goldschatz zugelegt haben, sollten wenigstens ab und an einen Blick auf die Entwicklung des Goldpreises werfen. Ist dieser über einen längeren Zeitraum deutlich gestiegen, kann es sinnvoll sein, zumindest einen Teil der eigenen Goldvorräte zu veräußern. Der Erlös kann dann zu einem Teil dafür verwendet werden sich etwas Besonderes zu gönnen. Oder fahren Sie doch einfach zum Beispiel ein paar Tage ans Meer oder in die Berge. Ein anderer Teil hingegen kann auf einem Tagegeldkonto geparkt werden, um nach einem deutlicheren Rückgang des Goldpreises wieder neue Bestände des gelben Edelmetalls aufzubauen.