Der Graue Star oder im Fachbegriff Katarakt ist eine Diagnose, die meist erst in einem fortgeschrittenen Lebensalter auftritt. Der Begriff klingt fast poppig, der Graue Star ist jedoch eine fortschreitende Augenkrankheit und bezeichnet eine graue Trübung der Augenlinse. Im fortgeschrittenen Stadium erscheint die für gewöhnlich klare Linse dann grau. Diese Augenerkrankung bewirkt, dass das Sehvermögen stetig abnimmt, was im schlimmsten Fall zu einer Erblindung führen kann. Eine Operation ist die einzig wirksame Methode, seine Sehkraft wiederzuerlangen. Die Ergebnisse sind meist hervorragend.
Wie erkennt man den Grauen Star?
Dass die Sehkraft mit fortschreitendem Alter nachlässt, ist ein völlig normaler Vorgang. Dies ist allerdings von Mensch zu Mensch verschieden, für viele ist das Tragen einer Brille bereits in jüngeren Jahren notwendig. Der Graue Star ist tatsächlich eine altersbedingte Krankheit, die wie die Makuladegeneration meist erst weit nach dem 60. Lebensjahr auftritt.
Die Symptome des Grauen Stars sind nicht immer sofort eindeutig zu erkennen und tauchen bei den betroffenen Personen schleichend auf: ein verschwommener und kontrastarmer Seheindruck, matte Optik und verblassende Farben. Die Eintrübung der Augenlinse bewirkt einen stetigen Verlust der Sehkraft und führt dazu, dass das Lesen oder Autofahren zunehmend unmöglich wird.
Die Beeinträchtigungen bei bereits eingetretenem Grauen Star sind nicht unerheblich, wie eine filmische Simulation des DBSV (Deutscher Blinden- und Sehbehindertenverband e. V.) eindrucksvoll demonstriert. Mit manchen Tricks kann man sich gut behelfen, beispielsweise die Anzeige auf dem Handy bzw. Telefon mit großen Buchstaben und starkem Kontrast einstellen. Solche Einstellungen lassen sich an einem Mobil- oder Festnetztelefon ganz einfach vornehmen. Jedoch kann einem Fortschreiten der Krankheit nur ein chirurgischer Eingriff wirksam Abhilfe schaffen.
Sobald bestimmte Symptome auftauchen, ist es essenziell, einen umfassenden Check-up der Augen durchführen zu lassen. Bereits nach zwei Minuten auf dem Online-Portal ist es dadurch möglich, ein persönliches Ergebnis zu erhalten und infrage kommende Fachkliniken zur Auswahl gestellt zu bekommen. Natürlich ist eine Untersuchung beim Facharzt, vor allem bei aufgetretenen Symptomen, auch obligatorisch.
Hilfe durch eine Augen-OP
Ein chirurgischer Eingriff ist die einzige nachhaltige Behandlung eines Grauen Stars. Bei einer Katarakt-OP wird die eingetrübte Linse entfernt und durch eine künstliche Linse ersetzt. Diese Operation gilt inzwischen als eine der sichersten operativen Eingriffe. Allein in Deutschland finden inzwischen jährlich um die 800.000 solcher Eingriffe statt.
Laser statt Messer: Durch intensive Forschungsarbeiten ist es mittlerweile möglich, diese Operation mithilfe eines sogenannten Femtosekundenlaser auszuführen. Die Lasertechnik ersetzt den bisher üblichen Einsatz eines Skalpells. Ein lasergeführter Rundschnitt öffnet dabei den Kapselsack, in dem die natürliche Augenlinse sitzt. Der mikroskopisch steuerbare Laser zerteilt anschließend die Linse in kleinere Stücke, sodass sie sich leicht aus dem Auge herausnehmen lässt. Diese Methode ist genauer und verläuft unkomplizierter als die bislang verwendeten Techniken mit Skalpell und Ultraschall.
Auch das Einsetzen der passenden neuen Kunstlinse erfolgt mit dem Einsatz des Speziallasers präziser und schonender. Mediziner raten dringend dazu, mit einer Operation nicht zu lange zu warten. Aufgrund der stark herabgesetzten Sehfähigkeit steigt das Risiko von Unfällen oder Stürzen (die im Alter nicht mehr so unkompliziert heilen), doch vor allem kann sich durch eine verhärtete Linse der Eingriff schwieriger gestalten.
Ursachen und Risikofaktoren
Der Graue Star gilt als eine typische altersbedingte Augenkrankheit. Dabei sind ab einem Alter von etwa 65 Jahren neun von zehn Menschen vom Grauen Star betroffen, unabhängig davon, ob Beschwerden aufgetreten sind oder nicht. Der sogenannte Altersstar kann durch Veranlagung oder erbliche Faktoren begünstigt werden. Dieser gilt als die häufigste Form des Grauen Stars.
Beim Grauen Star gibt es zwei Hauptgruppen: den erworbenen und den angeborenen Grauen Star. Es gibt bei beiden Gruppen einige Auslöser sowie die Krankheit fördernde Umstände und Faktoren:
- Als Begleitkrankheit von verschiedenen, teilweise erblichen Erkrankungen kann der Graue Star auftreten. Dazu zählen Morbus Wilson, Myotone Dystrophie, Neurodermitis oder bestimmte Stoffwechselstörungen wie Diabetes mellitus (Typ 1 oder 2) oder Dialyse.
- Strahlenschädigungen durch einen Blitzschlag oder starke UV-Lichteinstrahlung, radioaktive und Röntgenstrahlung ins Auge können die empfindliche Augenlinse stark schädigen.
- Ein starker Mangel an essentiellen Nährstoffen und bestimmten Salzen fördert ebenfalls die Entstehung des Grauen Star.
- Die Einnahme starker Medikamente wie Kortison während einer längeren Therapie kann ebenfalls einen Grauen Star auslösen.
- Durch Rauchen und starken Alkoholkonsum sind Linsentrübungen ebenfalls möglich. Dies geschieht vor allem durch die Schadstoffe aus dem Zigarettenrauch und die Stoffwechselprodukte, die sich durch den Abbau des Alkohols im Körper bilden.
Der Krankheit vorbeugen und nach der OP Nachsorge treffen
Vorsorge treffen: Bestimmte Auslöser für das Ausbrechen des Grauen Stars lassen sich nur schwer beeinflussen. Bei vielen anderen möglichen Ursachen ist eine Vorsorge sehr gut möglich. Unsere Augen sind hochkomplexe und sensible Organe, die es gilt, entsprechend gut zu schützen. Die Augen sollten bei starker Sonneneinstrahlung stets gut geschützt sein, vor allem am oder auf dem Meer oder in den Bergen.
Eine gesunde und ausgewogene Ernährung und Lebensweise inklusive des Verzichts auf übermäßigen Tabak- und Alkoholkonsum bietet eine wirkungsvolle Vorsorge. Auch eine regelmäßige Untersuchung der Augen durch einen Augenarzt gehört dazu.
Nachsorge treffen: Eine Katarakt-Operation verläuft in der Regel unkompliziert und kann ambulant oder stationär stattfinden. Eine örtliche Betäubung genügt dabei. Nach einer gelungenen Operation verbessert sich bei 90 bis 95 Prozent der Betroffenen das Sehvermögen und zwar relativ schnell. Es kann immer nur ein Auge operiert werden. Nach Ausheilung des ersten Auges kann das zweite Augen in Behandlung kommen.
Die therapeutischen Möglichkeiten nach der OP sehen folgendermaßen aus: In der Regel kann ein Patient nach zwei oder drei Tagen die Augenklinik verlassen, danach sind ungefähr vier Wochen entzündungshemmende Augentropfen anzuwenden. Ein Augenarzt muss die Heilung und den Augeninnendruck in kurzen Intervallen überprüfen. Danach sind die Augen besonders gut vor starker Sonnenstrahlung zu schützen. Auch eine speziell angepasste Lesehilfe ist zunächst ratsam.