Entstehungsgeschichte der Mainzelmännchen
Wir kennen und lieben sie alle, denn die lustigen Figuren mit ihrem frechen Lachen begleiten die meisten von uns schon seit der Kindheit.
Als Vater der Mainzelmännchen gilt der Filmarchitekt für Werbefilme, Wolf Gerlach. Er erfand die sechs sympathischen Figuren, die ihren Namen von den sagenhaften Heinzelmännchen erhalten haben. Da zum Sendestart des ZDF am 01.April 1963 die Mitarbeiter in Mainz genauso pausenlos und unermüdlich arbeiteten wie die Heinzelmännchen in Köln, entstand der Name Mainzelmännchen. Wolf Gerlach lieh den Männchen in den ersten Jahren auch seine überaus markante Stimme und prägte den Ruf, der allabendlich ertönt: „Gudn Aamd“, genauso wie das schelmische Lachen.
Die Mainzelmännchen gingen am 02. April 1963 zum ersten Mal auf Sendung und trennen seither aufgrund einer staatsvertraglichen Verpflichtung das Fernsehprogramm von der Werbung. So wird jeder Werbeblock am Anfang und Ende von einem Mainzelmännchen-Spot eingerahmt. Über 45 000 Mainzelmännchen-Spots wurden bis heute produziert.
Die Mainzelmännchen und die Werbewirkung
In jedem Jahr entstehen ca. 850 neue Spots, früher waren die Spots deutlich länger und nahmen sogar schon mal Bezug auf Werbefilme, heute sind sie in der Regel ca. drei Sekunden lang. Insgesamt wurden seit 1963 schon über 45 000 Mainzelmännchen-Filme realisiert. Derzeit arbeiten 35 Zeichner täglich an neuen Clips. Die liebenswerten Figuren werden auch heute noch einzeln von Hand gezeichnet, dann in den Computer eingescannt, anschließend am Bildschirm koloriert und später zum Film zusammengesetzt. Pro Sekunde sind 25 Einzelbilder notwendig, also benötigt man für einen Clip mindestens 75 handgezeichnete Einzelbilder.
Untersuchungen haben ergeben, dass sich Zuschauer besser an einzelne Werbeclips erinnern können, die durch Mainzelmännchen-Spots eingerahmt sind. Die Figuren sind sehr positiv besetzt, sie lösen Freude bei den Zuschauern aus. Insgesamt erhöhen sie die Werbewirksamkeit der Produkte.
Die optische Veränderung der Mainzelmännchen
Waren die lustigen – ausnahmslos männlichen – Figuren zu Beginn noch schwarz-weiß, kam 1967 Farbe ins Spiel. 1990 wurden sie an die heutige Zeit angepasst, sie wurden insgesamt fitter, und schlanker. Im Jahr 2003 erfolgte ein weiterer Relaunch der Figuren, der anfangs für Zuschauerproteste sorgte. Die Mainzelmännchen passten sich dem Zeitgeist an, aus dem Notizblock wurde ein Tablet, aus dem Telefonapparat mit Schnur ein Smartphone usw.
Jeden Abend zwischen 17.00 h und 20.00 h kann man die Streiche der Mainzelmännchen im ZDF verfolgen. Mittlerweile haben die charakterlich deutlich frecheren Männchen als Satirefiguren auch im Spätprogramm am Freitagabend Einzug gehalten, in der „Heute Show“.
Am 21.08.2013 erhielten sie anlässlich ihres 50. Geburtstags aus der Hand des Oberbürgermeisters von Mainz die „Mainzelmännchen-Ehrenwürde“. Dieser Titel wurde eigens für die Kultfiguren des ZDF geschaffen, da die Ehrenbürgerwürde nur an lebende Personen verliehen werden darf.
Die Charaktere der Mainzelmännchen
Wolf Gerlach orientierte sich bei der Erfindung seiner Figuren streng am Alphabet.
Anton, der Faule
Er trägt eine braune Mütze, einen orangen Pullover, blaue Latzhose, braune Schuhe.
Berti, der Fleißige
Er trägt eine orange Mütze, ein grünes Polohemd, eine graue Hose und orange Schuhe.
Conni, der Musische
Er trägt eine hellblaue Mütze, ein weißes Hemd, einen orangen Pullover, eine hellblaue Hose und braune Schuhe.
Det, der Schlaue
Er trägt eine Brille, eine weiße Mütze, ein weißes Hemd, einen blauen Pullunder, eine graue Hose und weiße Schuhe.
Edi, der Schelmische
Er hat Rot (gefärbte) Haare, trägt ein hellblaues Hemd, eine blaue Hose und rote Schuhe.
Fritzchen, der Sportliche
Er hat schwarze Haare, trägt einen roten Pullover, eine weiße Hose und rot-weiße Sportschuhe.
Witzige Clips unter weitere Informationen über die Mainzelmännchen finden Sie auf der Website des ZDF.