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Eine volle, seidig glänzende und wallende Mähne – wer träumt nicht davon? Schönes Haar ist bei beiden Geschlechtern heiß begehrt, doch es scheint, dass nur die Wenigsten damit gesegnet sind. Vor allem nach einem nicht zufriedenstellenden Friseurbesuch ist der Ärger über das Haar noch größer und man wünschte sich, es würde nur schnell wieder nachwachsen. Lesen Sie in diesem Beitrag, mit welchen Tipps und Tricks Sie das Haarwachstum unterstützen können.

Wie schnell wachsen Haare?

Langes, geschmeidiges Haar ist für die meisten Menschen ein wichtiges, äußeres Erscheinungsmerkmal. Doch wir alle wissen, dass es mitunter sehr lange dauern kann, bis endlich die gewünschte Haarlänge erreicht ist.

Wie schnell das Haar wächst, ist genetisch bei jedem Menschen festgelegt und damit auch bei jeder Person unterschiedlich. Diese erbliche Veranlagung bestimmt auch, wie lang der Haarwachstumszyklus dauert und damit wie lang das Haar werden kann, bevor es ausfällt.

Der Haarwachstumszyklus setzt sich aus 3 Phasen zusammen: Die Anagenphase, die Katagenphase und die Telogenphase.

Längere Haare sind auch bei der Generation 59plus durchaus attraktiv und ein Hingucker. Bildquelle: Anna Shvets / Pexels.com
Längere Haare sind auch bei der Generation 59plus durchaus attraktiv und ein Hingucker. Bildquelle: Anna Shvets / Pexels.com

Anagenphase

Die Anagenphase wird auch als Wachstumsphase bezeichnet und ist die erste und längste Phase des Haarzyklus.

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Rund 80-90 Prozent der gesamten Kopfhaare befinden sich in der Anagenphase. Während dieser aktiven Phase befindet sich die Haarwurzel fest verankert in der Kopfhaut, wo ständig neue Haarzellen in den Haarpapillenzellen gebildet werden. Dieser Zellteilungsprozess verläuft meist über einen Zeitraum von mehreren Jahren (ca. 3-7 Jahre). Während dieser Zeit wächst das Haar in die Länge, schätzungsweise 1 cm bis 1,5 cm pro Monat. Unter optimalen Bedingungen kann das Haar somit in einem Monat bis zu 18 cm wachsen.

Katagenphase

Die Katagenphase ist die 2. Phase des Wachstumszyklus und wird auch als Übergangsphase bezeichnet.

Wenn sich die Wachstumsphase dem Ende neigt, setzt die Katagenphase ein. Diese dauert rund 2 Wochen und kennzeichnet den Zeitraum, in dem sich die Haarwurzel auf die Ruhephase vorbereitet. Innerhalb dieser 2 Wochen wird die Zellneubildung im Haarfollikel gestoppt und die Versorgung mit Nährstoffen eingeschränkt. Das Haar wächst nun nicht mehr weiter und die Haarwurzeln schrumpft auf einen Bruchteil ihrer normalen Größe ein. Rund 1-3 Prozent der Kopfhaare befindet sich in der Katagenphase.

Telogenphase

Die dritte und letzte Phase ist die Telogenphase oder auch Ruhephase.

Während der Telogenphase wird das alte Haar durch das neue ersetzt. Der gesamte Prozess dauert ca. 8-12 Wochen. Das alte Haar mit der verhornten Haarwurzel wird dabei schrittweise nach außen geschoben, bis es letztlich ausfällt. Der Haarwachstumszyklus beginnt nun von vorn und die Haarpapillenzellen produzieren neue Haarzellen, aus denen wiederum ein neues Haar hervorgeht. Dieses schiebt sich durch die Kopfhaut und beginnt einen neuen Wachstumszyklus.

Welche Faktoren beeinflussen das Haarwachstum?

Unter idealen Voraussetzungen wächst das Haar eínes Menschen im Durchschnitt rund 1-1,5 cm pro Monat. Diese sind aber häufig nicht gegeben und so kommt es bei vielen Menschen vor, dass ihr Haar weniger als 1 cm pro Monat wächst. Das liegt daran, dass viele innere und äußere Faktoren das Haarwachstum negativ beeinflussen. Zu diesen Faktoren gehören:

  • hormonelle Schwankungen z.B. nach einer Schwangerschaft oder auch krankheitsbedingt
  • fortschreitendes Alter
  • andauernder physischer/psychischer Stress
  • ungesunde Ernährungsweise bzw- Nährstoffmangel
  • (Haut)Krankheiten
  • Einnahme von Medikamenten
  • Rauchen und Alkoholkonsum
  • häufiges Waschen und Hitze
  • mangelnde Pflege
  • mechanische Einflüsse z.B. Reibung oder Druck
  • Umweltgifte

All diese Faktoren – ob nun inneren oder äußeren Ursprungs – können das Haarwachstum beeinträchtigen. Genau genommen führt das dazu, dass die Wachstumsphase frühzeitig beendet und die Haarwurzel schon nach kurzer Zeit in die Übergangsphase und schließlich in die Ruhephase übergeht. Das bedeutet einerseits, dass das Haar nicht seine volle Länge erreichen kann und andererseits, dass das Haar verstärkt ausfällt. Außerdem wird es häufig dünn, brüchig und stumpf.

Haare schneller wachsen lassen: Diese Tricks helfen!

Wer es nicht abwarten kann, endlich wieder langes Haar zu haben, der kann in die Trickkiste greifen. Ein Wundermittel, das die genetisch festgelegte Wachstumsgeschwindigkeit erhöht, gibt es zwar nicht. Allerdings können ausgewählte Mittel verhindern, dass das Haarwachstum beeinträchtigt wird.

Nahrungsergänzungsmittel unterstützen den Haarwuchs auf natürliche Art und Weise. Bildquelle: © Freestocks Org / Unsplash.com
Nahrungsergänzungsmittel unterstützen den Haarwuchs auf natürliche Art und Weise. Bildquelle: © Freestocks Org / Unsplash.com

Nahrungsergänzung

Das Haar kann nur wachsen, wenn die Kopfhaut und die Haarwurzeln mit ausreichend Vitaminen und Mineralstoffen versorgt werden. Nahrungsergänzungsmittel mit Aminosäuren, Silicium, Biotin sowie B-Vitaminen und Vitamin A sind unverzichtbar für ein gesundes und schnelles Haarwachstum. All diese Nährstoffe sind für unterschiedliche Stoffwechsel- und Wachstumsprozesse notwendig, die das Haarwachstum anregen und für eine gepflegte Kopfhaut sorgen. So stimulieren sie z.B. die Kollagen- und Keratinproduktion, regen die Durchblutung an und verhindern durch ihre antioxidative Wirkung den oxidativen Stress, der die Wachstumsphase verkürzt.

Minoxidil

Minoxidil ist eines der bekanntesten Arzneistoffe gegen erblich bedingten Haarausfall und für ein schnelleres Haarwachstum. Es kann nicht nur auf der Kopfhaut angewendet werden, sondern ist bei vielen Männern auch ein beliebtes Mittel für das Bartwachstum. Zahlreiche Studien konnten den Einfluss auf das Haarwachstum bereits belegen.

Es wird angenommen, dass die Wirkung von Minoxidil durch die verbesserte Durchblutung zustande kommt. Denn eigentlich ist der Wirkstoff ein Medikament gegen Bluthochdruck. Es erweitert die peripheren Blutgefäße, wodurch die Versorgung der Haarwurzeln mit Sauerstoff und Nährstoffen verbessert wird. Auf diese Weise wird das Haarwachstum angeregt. Außerdem soll es ein Enzym aktivieren, welches die Anagenphase verlängert.

Vor der Anwendung von Haarschäumen oder Tinkturen sollte man sich unbedingt über mögliche Nebenwirkungen von Minoxidil informieren. So ist Minoxidil bekannt dafür, eine Erstverschlimmerung des Haarausfalls, Kopfschmerzen und Trockenheit auf der Kopfhaut zu verursachen.

Basilikum-Extrakt

Wer nicht auf Arzneimittel wie Minoxidil zurückgreifen möchte, kann es auch mit natürlichen Alternativen versuchen. So ist Basilikum-Extrakt vor allem bei Frauen sehr beliebt.

Basilikum-Extrakt ist ein naturbasierter Wirkstoff, der bei nicht krankheitsbedingtem Haarausfall angewendet wird. In vitro Studien haben gezeigt, dass der Wirkstoff die Zellbildung in den Haarpapillenzellen anregen kann. Außerdem wirkt es hemmend auf das Enzym 5-alpha-Reduktase.

In Form eines Haaröls wird das Extrakt mit feuchtigkeitsspendenden und vitaminhaltigen Ölen kombiniert. Das wird dann in die Kopfhaut einmassiert, sodass die Wirkstoffe zu den Haarwurzeln gelangen.

 

Koffeinshampoos

Koffeinshampoos sind eine gute Möglichkeit, das Haarwachstum bei der regelmäßigen Haarwäsche zu unterstützen.

Koffein hat die Fähigkeit, die Blutgefäße zu erweitern. Das bewirkt eine verbesserte Durchblutung der Kopfhaut, wodurch auch die Haarwurzeln mit Nährstoffen versorgt werden und diese besser aufnehmen. Somit kann das natürliche Haarwachstum unterstützt werden. Zugleich kann die Koffein-Kur vor Haarausfall schützen. Wer nicht auf Koffeinshampoos zurückgreifen möchte, kann sich selbst eine Koffein-Haarmaske aus Kaffeepulver herstellen und diese auf der Kopfhaut einwirken lassen.

Reiswasser

Reiswasser für seidiges und langes Haar ist vor allem in den sozialen Medien zu einem Trend geworden. Dieser Trend ist aber vor allem im asiatischen Raum schon lange Tradition.

Die Besonderheit von Reiswasser sind die zahlreichen Vitamine, Mineralien und Antioxidantien. Mit einer Reiswasser Spülung werden sowohl die Kopfhaut, als auch die Längen mit Nährstoffen versorgt, die das Haarwachstum unterstützen. Außerdem enthält das Wasser eine Menge Aminosäuren, die wie Bausteine für das Haar funktionieren und somit kleinere Haarschäden reparieren. Dadurch wird das Haar glänzend und geschmeidig. All diese Inhaltsstoffe stärken die Haarwurzeln und tragen zu einer langen Wachstumsphase bei.

Allerdings sollte die Reiswasser-Kur nicht zu häufig angewendet werden, um das Haar nicht mit Proteinen zu übersättigten. Dann kann nämlich das Gegenteil vom gewünschten Effekt eintreten und das Haar wird spröde und brüchig.

Fazit

Ein Wundermittel, dass die Haare doppelt so schnell wachsen lässt, gibt es nicht. Das Haarwachstum ist genetisch festgelegt und wird von zahlreichen inneren und äußeren Faktoren beeinflusst. Ein sorgsamer Umgang mit den Haaren – sowohl innerlich, als auch äußerlich – hilft dabei, das volle Potenzial auszuschöpfen und so das Haarwachstum von bis zu 1,5 cm pro Monat zu unterstützen.

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