Heute ist der Tag des Hundes. Vom Verband für das Deutsche Hundewesen (VDH) initiiert, findet er seit 2010 immer am ersten Sonntag im Juni statt. Kein Wunder, ist der Hund doch nach der Katze das beliebteste Haustier der Deutschen. Ca. 7,5 Millionen Hunde leben inzwischen bei uns, bis 2020 soll diese Zahl noch einmal stark ansteigen.
Der Haushund blickt auf eine lange Geschichte zurück. Es wird angenommen, dass die Domestizierung von Hunden vor 15.000 – 100.000 Jahren in Zentralasien begann. Nachweisen lässt sich das jedoch nicht. Sicher ist man sich hingegen, dass der Hund vom Wolf abstammt. Das konnte durch die Untersuchunger tausender Hunde-DNAs belegt werden.
Durch Domestizierung und Züchtung sind bis heute unzählige Hunderassen entstanden. Je nach Definition des Rassebegriffs spricht man von bis zu 400 weltweit. Da die Definition einer Rasse jedoch gar nicht so leicht ist, hat der Dachverband der Kynologen (von gr. κύων kýōn: Der Hund), FCI – Fédération Cynologique Internationale, Anfang der 1980er Jahre die heute gültige Klassifizierung von Haushunderassen in 10 Gruppen vorgenommen. Die Einteilung basiert hauptsächlich auf gemeinsamen morphologischen, also äußeren Merkmalen und fasst die Rassen so zusammen. Informationen zu den Gruppen erhält man auf der Homepage des FCI: http://www.fci.be/de/
Vom Nutztier zum Sofakumpel
Der Hund ist heute unser Begleiter, Freund und Familienmitglied. Historisch betrachtet ist diese Entwicklung jedoch relativ jung. Früher wurde der Hund vor allem als Nutztier gehalten. Die älteste Beschreibung und Klassifizierung des Haushundes stammt aus der Antike. Die Benennung der Rassen folgte ihrem Nutzen. So hießen sie villatici (Wachhunde), pastorales (Hirtenhunde) und venatici (Jagdhunde).
Die Jagdhunde wurden sogar in drei weitere Gruppen unterteilt, je nachdem ob sie als Fährtenhunde, Verfolger oder tatsächliche Jäger ausgebildet wurden. Der Fokus lag auch im Mittelalter und in der Neuzeit noch auf dem Nutzen der Hunde. Im Spätmittelalter avancierte die Haltung von professionellen Jagdhunden außerdem zum Statussymbol und war vor allem dem Adel vorbehalten. Mit der Industrialisierung nahm die Bedeutung des Hundes als Nutztier langsam ab.
Fortan begleitete er den Menschen bei Spaziergängen und Ausflügen und wurde mehr und mehr zum Teil der Familie. In dieser Zeit entstanden auch zahlreichen Hundesportarten, die vor allem in England schnell zu einem beliebten Zeitvertreib wurden.
Heute ist der Hund treuer Freund und Weggefährte, Spielkamerad und Familienmitglied. Eine ganze Branche beschäftigt sich mit ihm. Es gibt unendlich viel Zubehör, Spielzeuge und Futter. Designer entwerfen Halsbänder und Plaids, Hundefriseure sorgen für das richtige Styling. Wenn wir uns einmal von unseren Liebsten trennen müssen, können wir sie in komfortablen Hundehotels unterbringen. Und obwohl die meisten Hunde heute als Haustiere bei uns leben, sind wir in einigen Bereichen doch noch auf ihre Fähigkeiten angewiesen: So helfen sie uns als Berg- und Wasserretter und erschnüffeln Drogen und Sprengstoff. So oder so ist der Hund aus unserem Leben nicht wegzudenken.