Die Konzertpianistin Nadine Schuster ist eine Grenzgängerin ihres Fachs. Konzerte als Solistin, Kammermusik und Liedbegleitung in Konzertreihen und Festivals im In- und Ausland. Zudem tritt sie auch als Operetten-Darstellerin auf und engagiert sich in der Musikvermittlung für Kinder.
Das Ziel klar vor Augen
Bereits mit sieben Jahren entdeckte Nadine Schuster ihre Liebe zum Klavier. Als Neunjährige wusste sie schon, dass sie Musikerin werden möchte. Sie absolvierte ihre Ausbildung zur Konzertpianistin an den Musikhochschulen Hannover und Köln. Während des Studiums spielte sie neben Soloabenden und Konzerten mit Orchester auch Kammermusik. Schuster lernte eine Sängerin kennen und erlebte das Zusammenspiel von Musik und Sprache und die Kommunikation mit dem Publikum als bereichernde Ergänzung zu den klassischen Konzertabenden.
„Das waren die ersten Schlüsselerlebnisse. Ich begann, auch als Konzertpianistin mit dem Publikum zu interagieren, indem ich zwischen den Musikstücken ein paar Sätze sagte und dadurch eine Verbindung zu den Zuhörern schuf“, erzählt Nadine Schuster. An der Wechselwirkung hat sie Spaß gefunden, die sie mit viel Mut und Leidenschaft in ihren künstlerischen Projekten weiterentwickelt.
Mut zum kreativen Experiment
Ihr Anliegen ist es, das Format der klassischen Musik auch für Menschen aufzubrechen, die normalerweise nicht in ihre Konzerte gehen. Dafür machte sie sich auf die Suche nach neuen Pfaden, um ihre Begeisterung für die klassische Musik mit ihrem Publikum zu teilen. Zusammen mit zwei Kollegen gründete sie 2010 die Mondieu Operettenassekuranz. Mit den musikkabarettistischen Programmen „Treu sein … das liegt mir nicht“ und „Sonnenbrand am Wolgastrand“ bringt sie frischen Wind in traditionelle Konzertreihen.
„Das ist für mich eine Herzensangelegenheit geworden. Als Darstellerin in der Rolle der Paula Buntschuh aufzutreten ist eine große Herausforderung für mich und ich hätte nie gedacht, dass ich einmal im Theater Erfurt auf der Bühne stehen würde“, sagt Nadine Schuster lachend. Dazu gehört viel Mut, sich mit dem Operetten-Genre von den Konventionen der klassischen Musik zu befreien und als Künstlerin mit neuen Nuancen weiterzuentwickeln. Im Zentrum stand für die 37-jährige dabei die Frage:„Welche Möglichkeiten habe ich und was passt zu mir?“ Ihre Arbeit als klassische Konzertpianistin stellt sie dabei keineswegs in Frage, da für sie die Musik für sich spricht und auch allein Bestand hat.
Von der Klassik zur Komödie
Zudem entwickelt Nadine Schuster zusammen mit der Erzählkünstlerin Alexandra Eyrich für private Kunden und Firmen Programmkonzepte. Wie im Frühjahr 2016 für das 200-Jährige Jubiläum der Uniklinik Erlangen. Keine einfache Aufgabe, aus einer 500-seitigen Chronik vier Szenen zu entwickeln, die die wichtigen Meilensteine der Klinikgeschichte musikalisch und textlich vermitteln. Ein kreatives Experiment, das von Auftraggeber und Publikum begeistert aufgenommen wurde. „Ich habe ganz großen Spaß daran, am Schreibtisch zu sitzen und mir zu überlegen, was ich interdisziplinär mit Musik alles machen kann. Wie ein Bildhauer, der einen Stein bearbeitet, der im Laufe des Prozesses immer wieder anders aussieht“, erklärt die Künstlerin.
Diese Offenheit und Neugier bringt sie auch in ein weiteres Herzensprojekt ein. Seit 2010 ermöglicht sie unter dem Motto „Da wirst Du aber Ohren machen“ Kindern einer Kita westlich von Köln verschiedene Instrumente kennenzulernen und Musik als Teil des Alltags zu erleben. Für ihr Engagement wurde sie 2014 zum Kampagnengesicht der dm-kampagne „Helferherzen“ gewählt.
Derzeit arbeitet Nadine Schuster an einem neuen Projekt. Zusammen mit einem Geiger und Tangopaar entwickelt sie ein Tangoprogramm und erweitert diesmal das Klassikrepertoire um den Aspekt des Tanzes. Wieder betritt die Musikerin kreatives Neuland. Das ist nicht überraschend, denn mit ihrer Arbeit bricht Nadine Schuster immer wieder die Erwartungshaltung ihres Publikums.
Mehr Informationen über Nadine Schuster und ihre Projekte erhalten sie auf diesen Websiten: