IN ZEITEN DES ABNEHMENDEN LICHTS spielt in Ostberlin im frühen Herbst des Jahres 1989. Das hochdekorierte SED-Mitglied Wilhelm Powileit (Bruno Ganz) feiert seinen 90. Geburtstag. Während zeitgleich die Republik DDR ihrem nahen Ende entgegenblickt, scheint auch die Familie auf ihre ganz eigene Art und Weise zu verfallen.
Die politische Veränderung ist nicht mehr aufzuhalten. Das scheint allen klar. Und doch halten Wilhelm und seine Frau Charlotte geradezu krampfhaft an alten Überzeugungen fest. Wilhelm, der einst aus dem Exil in Mexiko zurückgekehrt ist und die DDR tatkräftig mit aufgebaut hat, und Charlotte, seine ihm innig verbundene Ehefrau bereiten sich auf Wilhelms Ehrentag vor.
Republiktreue bis zum Schluss
Dem parteikonformen Spektakel wohnen zudem zahlreiche Genossen, Pioniere und Nachbarn bei. Natürlich darf auch aus der republiktreuen Familie niemand fehlen. So werden Sohn Kurt, der Ostberliner Historiker, dessen russische Frau Irina sowie Enkels Sascha mitsamt Ehefrau Melitta erwartet.
Wie es Familien feste gerne mit sich bringen, wird auch IN ZEITEN DES ABNEHMENDEN LICHTS so einiges aus dem Familienleben zutage treten, was wahrscheinlich besser im Verborgenen geblieben wäre. Allem voran schlägt die Nachricht, dass Sascha, Wilhelms Enkel, nicht zu Opas großem Tag erscheinen wird, ein wie eine Bombe. Sascha ist kurz vor dem großen Fest in den Westen abgehauen. Eine kaum zu ertragene Schmach für Eltern und Großeltern, noch dazu hat keiner bis heute davon gewusst.
Gefangen in Zeiten des abnehmenden Lichts
Doch es kommt noch schlimmer. Irina, die seit langem von Ihrem Ehemann betrogen wird, lässt ihrer Verbitterung freien Lauf und Kurts Schwiegermutter trinkt, wie so oft, mehr als nur ein paar Wodka zu viel. Haushaltshilfe Lisbeth und Charlottes Freundin Stine versuchen währenddessen die Scherben zusammenzukehren. Doch das Schlamassel nimmt unaufhaltsam seinen Lauf. Geradezu analog zu den politischen Umbrüchen jener Zeit, scheint auch die Veränderung innerhalb der Familie Powileit unaufhaltsam zu sein. Sie sind schlichtweg angebrochen: Die Zeiten des abnehmenden Lichts!
Der gefeierte Roman von Eugen Ruges liefert die Vorlage
Der Film IN ZEITEN DES ABNEHMENDEN LICHTS basiert auf dem gleichnamigen, 2011 mit dem Deutschen Buchpreis ausgezeichneten Roman aus der Feder des Autors Eugen Ruges. Das Drehbuch zum Film schrieb Wolfgang Kohlhaase und mischt dabei auf geniale Weise sensible Komik und herzergreifende Tragik zu einem wunderbaren Film. Die Leinwandumsetzung übernimmt schließlich Regisseur Matti Geschonneck.
Kinostart: 1. Juni 2017