Sonntagabend nach dem Tatort berichten die Medien häufig, wie die „Netzgemeinde“ über den öffentlich-rechtlichen Krimi diskutiert hat. Das hängt mit dem Phänomen des „Second Screen“ zusammen, des zweiten Bildschirms. Menschen sitzen vor ihrem Fernseher und tauschen sich auf Twitter über die Handlung des Krimis oder die Qualität der Sänger bei einer Castingshow aus. Smartphones oder Tablets machen das möglich, da sie bequem vom Sofa aus bedient werden können.
Die Silver Surfer sind nicht aufzuhalten
Ältere Menschen sind in den sozialen Netzwerken (Instagram und Twitter) immer stärker präsent. Für Facebook ist bereits länger bekannt, dass die Beteiligung der sehr jungen Nutzer abnimmt und der Anteil der Best Ager steigt. Kinder und Jugendliche fürchten auf Facebook nicht mehr nur, ihre Eltern zu treffen, sondern auch ihre Großeltern.
Die Best Ager nutzen die sozialen Netzwerke beispielsweise zu folgenden Zwecken:
- Überwiegend kostenfreier Zugriff auf vielfältige Informationen
- Kommunikation mit Familie, Freunden und Bekannten
- Neue Bekanntschaften knüpfen
- Direkte Kontaktaufnahme zu Unternehmen und Organisationen
- Spaß und Inspiration, Einblick in das Privatleben Prominenter
Wir wollen einige Social Media – Kanäle näher unter die Lupe nehmen und beginnen mit Instagram und Twitter.
Auf Instagram das Fotoalbum öffnen
Mit der Foto-App Instagram können Sie Fotos unkompliziert bearbeiten, verschönern und veröffentlichen. Für ein soziales Netzwerk ist der Umgangston überwiegend freundlich. Gefallen Ihnen die Fotos anderer Mitglieder, versehen Sie diese mit einem Herzchen und hinterlassen Kommentare. Es gibt verschiedene Varianten der Privatsphäre. Wahlweise sehen nur bestätigte Abonnenten Ihre Fotos – oder alle Instagramer.
Als Instagram 2010 auf den Markt kam, nutzten es überwiegend Menschen unter 30 Jahre. Mittlerweile ist die Altersbandbreite groß. Mit der englischsprachigen Abkürzung „Insta-Grans“ sind die in Deutschland knapp 15 Prozent Nutzer aus der Altersgruppe der 55 bis 65-Jährigen gemeint. Ein zauberhaftes Beispiel sind die Fashion Grandpas, bei denen ältere Herren ihren persönlichen Stil zeigen. Obwohl der Kanal seit über einem Jahr keine neuen Bilder mehr veröffentlicht, folgen ihm immer noch 26.100 Menschen!
Ein schönes Beispiel ist auch Günther Krabbenhöft, Jahrgang 1945. Mit seinem unfehlbaren Modegeschmack, seinem sympathischen Auftreten und dem Motto „Lebe wild und gefährlich“ wurde er auf Instagram zur Stilikone und zum gefragten Model.
Sind Sie schon auf Twitter?
Twitter schreckt manchmal Neueinsteiger durch die etwas eigene Sprache sowie die inflationäre Verwendung von Abkürzungen ab. Letzteres hängt mit der Beschränkung zusammen, dass ein Beitrag, also ein Tweet, 140 Zeichen nicht überschreiten darf. Der letzte Satz hatte 118 Zeichen. Fotos oder Links werden nicht auf die Zeichen angerechnet. Haben Sie sich an diese Restriktionen gewöhnt, stellen Sie fest, dass Twitter vielfältige und schnelle Informationen bereithält. Die Mitglieder sind überwiegend offen, hilfsbereit und dialogorientiert. Allerdings hat die Plattform, wie auch Facebook, mit „Hate Speech“ zu kämpfen. Die wörtlich übersetzte „Hasssprache“ zeigt sich in gelegentlichen verbalen Angriffen gegen Menschen, die eine andere Meinung vertreten.
Welche Social Media-Plattformen interessieren Sie? Beim nächsten Mal schauen wir uns “Facebook und YouTube: Die Riesen der Reichweite” etwas genauer an.