Liegt es am Irischen Tagebuch von Heinrich Böll, dass die „Grüne Insel“ in Deutschland so beliebt ist? Die Republik Irland ist so groß wie Bayern, wobei die Vielfalt an Landschaftstypen und Architektur größer ist – und das schlechte Wetter ein Vorurteil. Wer glaubt, das kleine Land in einer Woche bequem zu erkunden, irrt allerdings.
Reisen statt Rasen bietet sich als Motto des Irlandurlaubs an. Von den wenigen sternförmig aus Dublin kommenden Autobahnen abgesehen, sind viele Straßen schmal und kurvig. Nehmen Sie sich für eine Autoreise keine zu großen Tagesetappen vor. Das ist weniger schlimm, als es klingt, denn Sie entdecken rechts und links des Weges immer wieder Sehenswürdigkeiten und legen einen Stopp ein. Mit hoher Wahrscheinlichkeit sind Sie am Ende des Urlaubs sowieso dem Charme der Irländer verfallen und kommen wieder.
Der Westen von Irland
Die irische Westküste zieht viele Touristen an. Für die knapp 200 Kilometer lange Küstenpanoramastraße Ring of Kerry im Südwesten sollten Sie sich mehrere Tage gönnen. Von dort bietet sich eine Tour entlang der Westküste an. Die berühmten Moher Klippen (Cliffs of Moher) liegen auf dem Weg nach Galway. Von dort lassen sich das liebliche Connemarra und das karstige Burren erkunden. Wer wenig Freude am Wandern hat, kommt dennoch auf seine Kosten. Viele Burgen und Burgruinen, Schlösser, herrschaftliche Häuser und Kirchen gilt es zu entdecken. Auf der Halbinsel Achill Island warten herrliche Strände, eine unglaubliche Zahl von Schafen und die Spuren von Heinrich Böll auf Sie. Bleibt Ihnen noch Zeit, steuern Sie über Sligo den County Donegal an. Die wenig überlaufene Gegend bietet wunderbare Steilklippen, verwunschene Gebirgsseen und romantische Moorflächen – ein Eldorado für Naturliebhaber. Wir wären nicht in Irland, wenn es dort nicht auch beeindruckende Burgen und Kirchen zu besichtigen gäbe.
Bett und Frühstück in Irland
Die Auswahl an Unterkünften erstreckt sich von Hotels über Ferienwohnungen bis zu Jugendherbergen (Hostels) und Campingplätzen. In einer Bed & Breakfast – Pension lernen Sie Irland auf besonders schöne Weise kennen. Keine Frühstückspension gleicht der anderen: Manche Vermieter bieten das mittlerweile leer stehende Kinderzimmer an und andere haben eine größere Zahl von Räumen zur Auswahl. Zum irischen Willkommen gehört eine Tasse Tee mit Keksen oder gar selbst gebackenem Kuchen.
Am nächsten Morgen wartet ein reichhaltiges Frühstück, das nicht jedermanns Sache ist. Das klassische irische Frühstück („full irish breakfast) beginnt mit Cornflakes oder Porridge. Danach wird Toast mit Butter und Marmelade aufgetischt und – für deutsche Verhältnisse – ein kleines Mittagessen. Auf dem Teller liegen Rühreier, gebratener Schinkenspeck, gebackene Bohnen, Würste und Tomaten.
Lecker essen und gemütlich ein Bier trinken im Pub
Durch das reichliche Frühstück lassen viele Urlauber das Mittagessen ausfallen. Zusätzlich zu Bistros und Restaurants bieten die meisten Pubs preiswerte und wohlschmeckende Gerichte. Die irische Küche hat weit mehr zu bieten als nur Fish’n’Chips. Wer gerne Bier trinkt, ist in einem irischen Pub bestens aufgehoben. Neben den bekannten Klassikern und Exportschlagern wie dem Guinness gibt es vielseitige lokale Marken und zu die Craftbierkultur zu entdecken.
Der Weg ist das Ziel
Irland erreichen Sie schnell mit dem Flugzeug: Vom wichtigsten Flughafen in Dublin werden die preisgünstigsten Verbindungen angeboten. Wer an der Hauptstadt nicht interessiert ist, steuert gleich einen der kleineren internationalen Flughäfen in Cork, Shannon oder Knock an. Die Variante Flug und Mietwagen hat den Vorteil, dass das Auto mit dem Lenkrad auf der richtigen Seite ausgestattet ist. Das erleichtert das Autofahren, selbst wenn das Kuppeln mit der linken Hand zunächst ungewohnt erscheint. Wer lieber mit dem eigenen Wagen reist, kann die zeitintensivere, aber durchaus gemütliche Anreise mit der Fähre von Frankreich aus vornehmen.