Entrepreneur – Bill Gates, Steve Jobs oder Hasso Plattner gelten als Prototypen eines solchen. Was unterscheidet die Gründer von Microsoft, Apple und SAP von anderen Unternehmern?
Der Entrepreneur
Zunächst einmal gibt es keine einheitliche Definition des Begriffs „Entrepreneur“. Häufig werden Bezeichnungen wie Innovator, Kommunikator, Visionär und Optimist in einem Atemzug genannt. Im US-amerikanischen Raum gilt der Entrepreneur vor allem als jemand, der für sich und die Gemeinschaft neuen Wohlstand schafft. Diese Auffassung wird hierzulande kritisch gesehen, da dies bekanntermaßen nicht immer der Fall ist.
Wörtlich übersetzt ist ein Entrepreneur jemand, der etwas “unter-nimmt” (französisch: “entre” und “prendre”). Der Begriff wird dem irischen Ökonom Richard Cantillon (1680-1734) zugeschrieben, der den Entrepreneur hauptsächlich als Risikoträger betrachtete, der besonders gut mit Einkommensunsicherheit und der Möglichkeit des Scheiterns umzugehen weiß. Ebenfalls entscheidend sind die Macht und der Wille, für ein Unternehmen weitreichende Entscheidungen zu treffen.
Mut, Leidenschaft und unkonventionelle Ideen
Ein Entrepreneur agiert weit über die klassische Funktion des Unternehmers hinaus. Ihn zeichnen folgende Eigenschaften aus:
- einen Charakter, der andere begeistert und motiviert
- den Mut, gegen den Strom zu schwimmen und mit Konventionen zu brechen
- eine Lebenseinstellung, die sich mit Leidenschaft seinen Ideen widmet
- ein großes Gespür für Innovationen, interdisziplinäres Denken sowie das Talent und die Fähigkeit, über den Tellerrand hinaus zu sehen
- handelt meist sehr zielorientiert, engagiert und schreckt nicht vor Ungewissheit oder Risiken zurück. Auch das Streben nach Verbesserung ist eine Kerneigenschaft – selbst im Falle von Rückschlägen und Niederlagen.
Ein prominentes Beispiel ist der Unternehmer Henry Heinz, der zunächst im Jahr 1869 mit dem Verkauf von Meerrettich insolvent ging, bevor er mit dem bis heute berühmten Ketchup ein kleines Imperium aufbauen konnte. Auch Apple-Gründer Steve Jobs musste nach dem Rausschmiss aus dem eigenen Unternehmen neu anfangen. Heute ist Apple eines der wertvollsten, börsennotierten Unternehmen der Welt.
Selbstverständlich können auch Frauen erfolgreiche Entrepreneure sein. Claudia Helming gründete 2006 DaWanda, eine Verkaufsplattform für Selbstgemachtes. Eine Idee, für die die Gründerin anfangs nur verständnislose Blicke erntete. Gestartet mit rund 100 Verkäufern beim Launch der Seite, bieten heute rund 400.000 Verkäufer mehrere Millionen Produkte auf der Plattform an.