Kennen Sie noch den Gassenhauer von Udo Jürgens „Mit 66 Jahren, da fängt das Leben an, mit 66 Jahren, da hat man Spaß daran …“? In diesem Alter überlegte sich der pensionierte Schulrektor Heinz Schmalenbach, wie er am besten seine grauen Zellen fit hält. Doch seine Gedanken gingen noch weiter, er wollte auch andere daran teilhaben lassen. Seine Ehefrau bemängelte, dass es im Internet zu wenig Blogs von Senioren gäbe.
Gleichzeitig ermutigte ihn seine bloggende Tochter Verena Bender, sich ein größeres Publikum zu suchen. Gesagt, getan, Schmalenbach ging im Sommer 2017 unter die Blogger. Statt Geschichten aus seinem Rentnerleben zum Besten zu geben, entwickelt er Rätsel. Seinen Blog mit Denkaufgaben, um die grauen Zellen in Schwung zu bringen und zu halten, nennt er Jung im Hirn.
Denksportaufgaben im Blog Jung im Hirn
Blogs gibt es viele und mancher, der mit großem Enthusiasmus einen Hobbyblog startete, lebt heute davon. Doch oft genug beobachten wir im Internet, dass Blogs nach kurzer Zeit wieder in der Versenkung verschwinden.
Als ehemaliger Lehrer macht Schmalenbach jedoch keine halben Sachen und veröffentlicht konsequent jeden Tag einen neuen Beitrag – auch an Weihnachten und Neujahr. Mit den täglichen Denksportaufgaben sorgt er dafür, dass seine grauen Zellen und die seiner Leserinnen und Leser in Schuss bleiben.
Täglich bloggen, um das Gehirn aktiv zu halten
Herr Schmalenbach, ist Ihnen die tägliche Veröffentlichung ein lieb gewonnenes Ritual geworden oder manchmal eine lästige Pflicht?
„Ich empfinde es nicht als lästige Pflicht, denn ich halte meine grauen Zellen auch in Schwung, während ich mir eine neue Aufgabe einfallen lasse. Ich habe noch genug Ideen für Rätsel, die ich in meinen Blog stellen kann. Wenn ich nichts anderes zu tun habe, setze ich mich mit Stift und Papier hin und entwerfe das nächste Rätsel. Wenn ich weiß, was ich will, fließt mir das eigentlich aus der Feder. Die fertigen Denksportaufgaben gebe ich in meinen Rechner ein, um sie dort zu speichern, bis ich sie in meinem Blog veröffentliche. Waren es zu Anfang zwei Wochen, bis sich der Aufgabentyp wiederholte, sind es vier Wochen geworden. Mein Vorrat an fertigen Aufgaben reicht inzwischen bis zirka Weihnachten 2018.“
Sind Ihre Fans überwiegend Menschen aus Ihrer Altersgruppe oder melden sich Jung und Alt bei Ihnen?
„Die Besucher meines Blogs kommen, soweit ich das feststellen kann, aus allen Altersklassen bis in die Achtziger. Inzwischen haben viele Personen meinen Blog entdeckt, die beruflich in der Pflege arbeiten. Sie nutzen die Aufgaben für ihre Arbeit mit den Senioren.“
Wir waren neugierig zu erfahren, wann Heinz Schmalenbach den Weg ins Web gefunden hat und welche Errungenschaften der Digitalisierung er besonders zu schätzen weiß. Er erinnert sich: „Schon lange bevor 1993 das World Wide Web seinen Einzug hielt, besaß ich einen PC mit dem damals genialen Arbeitsspeicher von 725 KB. Das Internet habe ich als Schulleiter vor allem beruflich genutzt. Ich erinnere mich mit Grausen daran, als wir plötzlich unsere Statistik (Schüler-, Lehrer- und Unterrichtsverteilung) nicht mehr auf Papier machen durften, sondern mithilfe eines Computerprogramms erstellen mussten, um es via Internet zu verschicken. Dieses Programm war in den Anfangsjahren so langsam und anfällig, dass man es schaffen konnte, zwischen zwei Eingaben eine Tasse Kaffee zu kochen. Zu dem Zeitpunkt habe ich den Formularen hinterher getrauert, mit denen ich das Ganze in einem Achtel der Zeit geschafft hätte.“
Die Vorteile der Digitalisierung – für jedes Alter
Als schließlich die Programme besser wurden und das Surfen im Internet nicht mehr so zeitaufwendig war, begann der leidenschaftliche Lehrer die Vorteile zu genießen. Er erzählt uns: “Ich habe dann mit einem technisch versierten Schülervater recht bald in meiner Schule einen Computerraum eingerichtet. Die sozialen Medien benutze ich persönlich erst seit 2013, aber seitdem intensiv. Dazu kommen das Onlinebanking, die Suche nach Urlaubsunterkünften und das schnelle Nachschauen bei Wissensfragen (das Bertelsmannlexikon haben wir verschenkt). Auch die Möglichkeiten, die WhatsApp bietet, nutzen wir gerne, um uns mit unseren Kindern oder anderen Gruppen auszutauschen.“
Zum Schluss interessierte uns die Frage, welche Zukunftspläne er mit seinem Blog hat. „Ich werde meinen Blog auch künftig jeden Tag mit einem neuen Rätsel bestücken. Vielleicht habe ich auch noch neue Ideen, um die Wiederholungen des Aufgabentyps auf einen Abstand von fünf Wochen zu bringen. Auf jeden Fall wird jeden Sonntag weiterhin eine Bauernregel und eine Geschichte oder ein Gedicht erscheinen. Vielleicht werde ich demnächst neben der Bauernregel auf eine Fortsetzungsgeschichte umsteigen, von der dann eventuell jeden Sonntag fünf Seiten zu lesen sein werden.“
Sie sehen, so schnell gehen Heinz Schmalenbach die Ideen nicht aus! Abonnieren Sie doch einfach seinen Blog https://jungimhirn.wordpress.com/, um täglich mit rätseln zu können.