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Er verführt uns allmorgendlich mit seinem Duft, begleitet uns im Büroalltag und ist dabei wenn wir gemütlich mit Freunden im Straßencafe plauschen – der Kaffee. Er wird je nach Kultur unterschiedlich zubereitet, es gibt ihn in zahlreichen Formen und Geschmacksrichtungen und ist aus dem Alltag der meisten Europäer kaum wegzudenken.

Dabei ist es gar nicht so selbstverständlich, dass dieses anregende Heißgetränk zu unserem täglichen Begleiter wurde. Selten fragen wir uns, welchen Umständen die Verbreitung der schwarzen Bohne in Europa geschuldet ist.

Sein langer Weg aus Afrika

Aus dem Alltag ist der Kaffee heute kaum noch wegzudenken. Quelle: pixabay.de
Heute ist der Kaffee kaum noch aus dem Alltag wegzudenken. Quelle: pixabay.de

Der Weg des Kaffees führte von seiner ursprünglichen Heimat Äthiopien über Arabien nach Konstantinopel, dem heutigen Istanbul. Von dort wurden die schwarzen Bohnen schließlich in die italienische Handelsstadt Venedig exportiert. Von Italien aus verbreitete sich der Kaffee ab 1650 über ganz Europa. Und das trotz ärztlicher Bedenken und behördlicher Sanktionen! Letztere wurden verhängt, weil man vielerorts gefährliche Konsequenzen für die Gesundheit der Konsumenten des neuen Produkts aus dem fernen Afrika befürchtete.

Man stritt sich über die Auswirkungen, die der Kaffeegenuss haben könnte. Anlass der Sorge: Koffein, der Hauptwirkstoff im schwarzen Böhnchen. Seine euphorisierende Wirkung veranlasste französische Behörden, den Verkauf von Kaffee nur in den Apotheken zu gestatten.

Die Kaffee Prohibition

Nicht ganz zu Unrecht: Bei empfindlichen Gemütern kann Koffeingenuss Zittern, Herzrasen und Schlafstörungen auslösen. Die meisten Menschen vertragen moderaten Kaffeegenuss allerdings gut. Das Koffein wirkt auf das zentrale Nervensystem. Er regt dadurch die Herztätigkeit an, erhöht den Blutdruck, kurbelt die Verdauung an und fördert den Harndrang. Zwar kann Kaffee auch den Blutdruck erhöhen, jedoch nicht dauerhaft. So kann von gesunden Menschen bedenkenlos getrunken werden.

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In vielen Gegenden Deutschlands und der Schweiz machte man sich damals übrigens weniger Sorgen um die Gesundheit der Bürger, sondern vielmehr um die heimische Wirtschaft. Man fürchtete, der Absatz von Bier könne einbrechen, wenn das neue Produkt auf den Markt käme. Deshalb verbot man hier den Kaffee-Konsum gleich ganz.

Heute ist er nicht mehr wegzudenken

Dies ist mittlerweile Geschichte – die gemahlene Bohne ist heute aus den Supermarktregalen nicht mehr wegzudenken. Eine Frühstückskultur ohne eine heiße Tasse Kaffee ist für viele undenkbar. Mehr noch als ein Tag im Büro ohne das „Kaffeepäuschen“, das gerne mit dem Rauchen einer Zigarette und einem Plausch mit Kollegen kombiniert wird.

Ob Filterkaffee oder Cappuccino, die Zubereitungsarten des Kaffees sind vielfältig. Quelle: pixabay.de
Ob Filterkaffee oder Cappuccino, die Zubereitungsarten des Kaffees sind vielfältig. Quelle: pixabay.de

Das Produktsortiment ist riesig, inzwischen konkurrieren Marken wie Lavazza und Nespresso mit ihrem Angebot an Kaffee-Pads und Kapselsystemen mit dem klassischen Filterkaffee von Melitta, Dallmayr und Tchibo. Wer sich für die klassische Variante entscheidet, hat den Vorteil, seinen Kaffee auch dann zubereiten zu können, wenn die Kaffeemaschine kaputt ist. Das Nutzen von Kaffee-Pads erfordert immer ein entsprechendes Gerät.

Welche Variante man bevorzugt, ist schließlich Geschmackssache. Und auch, ob man seinen Kaffee mit Milch, Zucker, einfach schwarz, heiß oder kalt trinkt. Dabei sollte aber bei vier Tassen pro Tag Schluss sein, denn die von der Röstung der Bohnen freigesetzten Stoffe reizen den Magen. Heute wissen wir: Ein moderater Kaffee-Genuss ist jedoch unproblematisch und ein echter Genuss.

Und dass man damals fürchtete, der Kaffeekonsum könne hierzulande den Bierverkauf zum Einbrechen bringen – das interessiert uns heute nicht mehr die Bohne!

Wer mehr über die Geschichte des Kaffees erfahren möchte, sollte hier einmal hereinschauen:

Die Welt des Kaffee – Simone Hoffmann, Rolf Bernhardt

 

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