Eine Expertin erklärt, wie du dich vor Harz, Schimmelpilzen und anderen „Weihnachtsbaum-Allergien” schützen kannst.
Weihnachtszeit – das bedeutet funkelnde Lichter, glänzende Kugeln und natürlich der perfekte Weihnachtsbaum. Doch was, wenn dein festlich geschmückter Baum nicht nur für gemütliche Stimmung sorgt, sondern auch für Niesen, Juckreiz oder gereizte Haut? Tatsächlich gibt es so etwas wie eine „Weihnachtsbaum-Allergie“. Und ja, sie ist häufiger, als du denkst! Wir haben mit der Kinderärztin und Expertin für Allergien Monique Tettenborn bei Allergiecheck.de, gesprochen, um herauszufinden, warum dein Baum Beschwerden verursachen könnte – und wie du das verhindern kannst.
Was steckt in deinem Weihnachtsbaum?
Hinter dem festlichen Glanz verstecken sich manchmal unsichtbare Übeltäter. Einer davon ist Kolophonium – ein Stoff, der im Harz von Nadelbäumen vorkommt. „Harz schützt die Nadeln und Äste vor Schäden“, erklärt Tettenborn. „Doch wer empfindlich reagiert, kann durch den Kontakt mit Kolophonium eine Kontaktallergie entwickeln.“ Die Symptome? Rötungen, Bläschen, Juckreiz oder ein brennendes Gefühl – nicht gerade der weihnachtliche Glow, den man sich wünscht.
Und das ist noch nicht alles. Nach dem Schnitt der Bäume kann sich bei Zimmertemperatur rasch Schimmel bilden. Für Menschen mit einer Schimmelpilzallergie bedeutet das: eine verstopfte oder laufende Nase, tränende Augen und ständiges Niesen. Auch ätherische Öle, Holzstaub und Pestizidrückstände können Allergikerinnen und Allergikern das Fest erschweren.
Wie du Beschwerden vermeidest
Solltest du dieses Jahr auf einen echten Baum verzichten? Nicht unbedingt! Mit ein paar einfachen Maßnahmen kannst du das Kontaktrisiko mit dem oder den Allergieauslöser(n) minimieren und hoffentlich trotzdem die Festtage genießen.
- Schütze deine Haut: Trage Handschuhe, wenn du den Baum aufstellst oder dekorierst. Und wasche deine Hände gründlich danach.
- Reduziere Allergene: Entferne abgestorbene Nadeln sowie etwaiges Laub und reinige den Baum vor dem Aufstellen gründlich z.B. durch eine Wasserdusche mit dem Gartenschlauch. Aber Achtung: Schimmel kann auch nach dem Abspülen schnell wieder wachsen.
- Zeit ist alles: Stelle den Baum erst kurz vor Weihnachten auf und entsorge ihn direkt nach den Feiertagen. Je länger der Baum steht, desto mehr Allergene werden freigesetzt.
Künstlicher Baum: die bessere Wahl?
Für manche ist ein künstlicher Baum die perfekte Lösung. Er nadelt nicht, ist wiederverwendbar und allergikerfreundlich – zumindest auf den ersten Blick. Materialien wie PVC oder Metalle wie Blei können allerdings auch Allergien auslösen. „Wenn du empfindlich reagierst, solltest du andere weihnachtliche Optionen in Erwägung ziehen“, rät Tettenborn. „Allergikerfreundlichere Alternativen bieten Dekorationselemente aus Papier, Stroh, Filz, Holz und Glas sowie Salzgebäck. Lichterketten können ebenfalls gemütliches Weihnachtsambiente schaffen.”
Weihnachten ohne Beschwerden
Dein Weihnachtsbaum sollte Freude bringen – keine Beschwerden. Egal, ob du dich für einen echten oder künstlichen Baum entscheidest: Mit ein paar einfachen Tricks kannst du die Feiertage ohne Jucken, Niesen oder tränende Augen genießen. Und wenn doch nichts hilft, ist ein minimalistischer Look ohne Baum auch eine Option. Schließlich geht es zu Weihnachten vor allem um schöne Erinnerungen – nicht um Allergien.